Widerstand gegen Einrichtung für Ex-Häftlinge in Grünbach
Das Zuhause soll nämlich in der Nähe von Kindereinrichtungen etabliert werden.
BEZIRK NEUNKIRCHEN. Noch bevor sie öffnet, regt sich Widerstand gegen eine geplante "Sozialpädagogische Einrichtung für Haftentlassene" in Grünbach am Schneeberg.
ÖVP-Nationalrat Hans Rädler, ÖVP-Landtagsabgeordneter Hermann Hauer und ÖVP-Gemeinderat Rudi Gruber stellten bei der Pressekonferenz am 11. August im Gasthaus Osterbauer unmissverständlich klar: "Hier passt das nicht hin, nicht in das Ortszentrum im Bereich von Schule und Pfarre."
Die ÖVP-Riege initiierte noch mit 11. August eine Unterschriftensammlung gegen das Projekt von Jürgen G. – jenem Eigentümer der Liegenschaft Schneebergstraße 18, wo dieses Betreuungszentrum eingerichtet werden soll.
Wie G. einer Gruppe Gemeinderäte am Montag enthüllte, sollen in dem Haus sieben bis acht Ex-Häftlinge von acht bis neun Betreuern umsorgt werden.
Keine Zusagen, keine Verträge
Natürlich haben sich Rädler und Hauer beim (ÖVP-)Justizministerium informiert, wie es mit dem Interesse an der Grünbacher Einrichtung bestellt ist. Hauer: "Es gibt vom Justizministerium keine Zusage für eine Speisung dieser Einrichtung." Und ohne Vereinbarung mit dem Ministerium werde es keine Aussicht für eine Zuteilung von Ex-Häftlingen geben. Also Lärm um nichts?
Mitnichten. Laut Bezirks-ÖVP sei es entscheidend, im Vorfeld die Position klarzustellen. Schließlich könne sich eine solche Betreuungseinrichtung nachteilig auf den Ort und die Region auswirken. "Ich hatte schon Fragen von besorgten Eltern, ob das wirklich kommt, denn dann müssen sie ihr Kind aus der Schule nehmen", fürchtet Hauer um den Schulstandort.
"Natürlich will kein Bürgermeister so ein Projekt in seiner Gemeinde"
Auch Grünbachs SPÖ-Bürgermeister Peter Steinwender zeigt sich angesichts dieser Pläne wenig erfreut: "Natürlich will kein Bürgermeister so ein Projekt in seiner Gemeinde. Vor allem nicht, weil die Sicherheitsfrage derzeit ganz ungeklärt im Raum steht. Seit ich von dem Projekt informiert wurde, mach ich alles was in meiner Macht steht, um die Sicherheit der Grünbacher sicherstellen zu können. Vom Justizministerium haben wir eine klare Stellungnahme bekommen: 'Die Gemeinde hat keine Handlungsmöglichkeiten'." Steinwender erwartet sich von Rudi Gruber: "Dass er mit Minister Brandstetter und Sobotka klären kann, wie die Sicherheit der Grünbacher gewährleistet werden kann. Es wäre zuerst wichtiger diese Möglichkeiten auszuloten, bevor Grünbacher noch weiter zu verunsichert werden."
Die Bezirksblätter stellten schriftlich eine Anfrage zu dem umstrittenen Projekt an Jürgen G. Eine Antwort steht zur Stunde noch aus.
Bleiben Sie dran, wir tun es auch!
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.