KULTUR.Genuss in Marienkron
Karl Markovics las Kafka und Bulgakow
Mit einer fesselnden Lesung mit brillanten Erzählungen der Schriftsteller Franz Kafka und Michail Bulgakow gastierte der bekannte Schauspieler, Regisseur und Drehbuchautor Karl Markovics im Kurhaus Marienkron.
MÖNCHHOF. Im für seinen unnachahmlichen Vortrags-Stil bekannten Schauspieler rezitierte er Geschichten wie "Der Landarzt" (Kafka) und "Das Handtuch mit dem Hahn" (Bulgakow). Dabei handelte es sich nicht gerade um literarische Schonkost, die Markovics seinem Publikum servierte.
"Es ist seine dramatische Art, wie er vorträgt, die mich so fasziniert", bekennt Sabine Schmidt-First, Kurgast in Marienkron. "Ich bin auf das Sushi-Fasten-Angebot hier im Kurhaus aufmerksam geworden", so Gerald, Kurgast aus Wien. "Die Lesung mit Karl Markovics rundet meinen Aufenthalt in Mönchhof kulturell ab, denn ich habe mir schon einiges in der Umgebung angeschaut, unter anderem Schloss Halbturn und das Dorfmuseum". Auch Andrea Kuntzl, SPÖ-Abgeordnete zum Nationalrat, kommt gerne mit Familie ins Marienkron. Gabriele Polasek aus Hainburg und ihre Freundinnen freuen sich auf den Vortrag des Schauspielers. Begrüßt wurden die Gäste von Marienkron-Geschäftsführerin Elke Müller. "Mit unserem Sushi-Fasten wollen wir auch jüngeres Publikum erreichen. Unsere Kur-Angebote beispielsweise zur Gewichtsreduktion richten sich sowohl an Gäste, die hier nächtigen, aber auch an jene, die diese extern in Anspruch nehmen wollen.
Zwei junge Ärzte
Die von Karl Markovics vorgetragenen Geschichten weisen einige Parallelen in sich auf. In beiden Handlungen werden die traumatischen Erlebnisse von jungen Ärzten am Land geschildert. Franz Kafka schrieb seine Erzählung gegen Ende der Habsburgermonarchie 1918. Möglich sind auch seine biografischen Bezüge zu seiner fortschreitenden Tuberkulose-Erkrankung.
Der in Kiew geborene Bulgakov desertierte und arbeitete ab 1920 als junger Arzt in der Roten Armee. In seiner Erzählung "Das Handtuch und der Hahn" kommt der 23-jährige Doktor in ein Spital in die russische Provinz. Zu Ehren des Neuankömmlings wird ein Hahn geschlachtet, der ihm zum Essen gereicht wird. Seine erste Patientin ist eine junge Bauerntochter, deren Bein er amputieren muss. Es sollte sich dabei um seine erste Operation handeln. Die Patientin überlebte. Beschenkt wurde er von ihr mit einem Handtuch, bestickt mit einem roten Hahn.
Ein grandioser Erzähler
Karl Markovics ist als Stockinger im "Kommissar Rex" oder im Oscar-preisgekrönten Film "Die Fälscher" von Stefan Ruzowitzky einem breiten Publikum bekannt. Sein Debüt als Regisseur und Drehbuchautor gab er mit dem preisgekrönten Spielfilm "Atmen".
Der grandiose Erzähler verabschiedete sich von seinem Publikum in Marienkron mit einem Essay und Zitat von Alfred Polgar: "Auch eine stehengebliebene Uhr kann noch zweimal am Tag die richtige Zeit anzeigen; es kommt nur darauf an, dass man am richtigen Zeitpunkt hinschaut."
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