Karfreitag in der größten evangelischen Gemeinde Burgenlands
Das Leiden und Sterben Jesus Christus in Gols
GOLS. / 19. APRIL 2019 - 9 Uhr. In der größten evangelischen Gemeinde wird der Karfreitag gefeiert. Gefeiert? Nein! Es wird getrauert!! Das Leiden und Sterben von Jesus Christus stimmt traurig. ER ist für UNS am Kreuz gestorben und hat sich UNSERE Sünden aufgeladen. An das sollten wir evangelischen Gläubigen immer denken. Natürlich auch die Katholiken oder Anders an Jesus Christus und Gott Gläubige. Bleibt aber natürlich Jedem selbst überlassen, was genau er glaubt. Auf jeden Fall ist es die Zeit der Stille.
Auch ich habe manchmal Zweifel und schwanke zwischen Evangelisch und Katholisch hin und her. Man sollte sich ja durchaus Gedanken machen, ist ja vollkommen in Ordnung. Aber heute ging ich in meine evangelische Kirche, auch um meinen Glauben zu festigen und zu stärken. Ich bin Lutheraner und werde von diesem Glauben auch nicht abrücken.
Heute war ich sogar mit meiner Mutter der Erste in der Kirche. Ist mir auch noch nie passiert. Ich glaub, nicht mal als Konfirmant. Sogar der ORF Burgenland ist da. Bestimmt auch wegen unserem Bischof Michael Bünker, der heute auch die Predigt hielt.
Die Kirche war natürlich brechend voll. Egal ob jetzt Jemand einen persönlichen Feiertag oder einen Urlaubstag hat, dass interessierte hier Niemanden!! Klar könnte man jetzt wieder eine Debatte darüber lostreten, aber ich denke, genau an diesem heutigen Trauertag, gehört das nicht hier her. Wobei ich persönlich aber meine, uns ist wegen eines Wahlversprechen von Kanzler Kurz an die Industrie bzw. den Handel, ein hoher Feiertag gestohlen worden. Aber Minderheiten (ca. 35.000 allein im Burgenland) kann man ja leicht was wegnehmen. Und aus Solidarität kamen auch der röm.kath. Pfarrer aus Mönchhof, Pater Michael, der röm.kath. Bischof Egidius Zifkovits und leisteten Beistand in dieser Causa.
Meine Gedanken kreisten um Jesus Christus und seinem Leiden und Sterben, die Zeit der Stille. Für mich auch die traurigste Geschichte auf der Welt, an die wir Jahr für Jahr gedenken und erinnert werden.
Ich seh mir jedes Jahr dazu Mel Gibsons "Die Passion Christi" an, die mich auch an diese äußerst brutale und leidvolle Zeit vor über 2.000 Jahren erinnern und auch wachrütteln soll. Dieser ist in der Originalsprache arameisch und berührt mich immer sehr.
Wie auch die Predigt unseres Bischofs Michael Bünker und das gemeinsame Abendmahl in unserer Kirche. Auch unsere Pfarrerin Mag. Ingrid Tschank, Pfarrerin Iris Haidvogel und der Lehrvikar Mag. Thorben Hennig haben ihre Sache sehr gut gemacht. Besonders gut gefallen, hat mir das Lied von Lucas Wendelin. Er hat eine tolle Stimme und ein bisschen erinnerte er mich an Reinhard May (u.a. es ist ein Loch in der Kanne).
Fand ich irgendwie schön, dass heute so viele Menschen in der Kirche waren. Beim Fußball würd man sagen "ausverkauft". Irgendwie schade, dass es nicht jeden Sonntag so ist (die vielen Menschen) sondern nur an solchen Tagen wie zu Ostern, Reformation oder Weihnachen.
Aber da muss ich mich wohl auch selbst bei der Nase nehmen, da ich mir oft denke, beten und glauben kann ich auch zu Hause. Bin nicht wirklich ein fleißiger Kirchengeher, dass geb ich ehrlich zu. Aber dennoch glaube ich und ich denke das ist am Wichtigsten. Aber vielleicht sollte ich doch mal ein Gespräch mit unser Pfarrerin Mag. Ingrid Tschank führen, um meine Zweifel auszuräumen und um wieder auf den richtigen Pfad Gottes zu kommen.
Mir wurde ja 2015eine seltene Art von Lymphdrüsenkrebs diagnostiziert und da kam mein Glaube mehr als nur ins Schwanken. Verständlicherweise. Aber ich hab mir immer gedacht, Gott wird sicher einen Plan mit mir haben und davon bin ich auch jetzt und heute noch immer felsenfest davon überzeugt!!
Auch wenn ich zwischenzeitlich doch auch wieder etwas gezweifelt habe, denke ich es ist so. 2018 ist meine Lymphdrüsengeschichte retour gekommen und es kam noch schlimmer... Multiples Myelom (Blutkrebs) noch dazu!!! Was sollte ich davon halten?!? Strafe Gottes?!? Nein, ich denke nicht!! Er wird sich sicher was dabei gedacht haben. Vielleicht ein Fingerzeig in die richtige Richtung! Auf jeden Fall wird das für mich noch ein steiniger, dorniger Weg, wie ihn auch Jesus Christus vor fast 2.000 Jahren beschreiten mußte. Und ich in ca. 2 Monaten bei der Stammzellentransplantation im AKH Wien beschreiten werde. 4 Wochen Spitalsaufenthalt, wird sicher heftig und ich werde an meine körperlichen, psychischen und physischen Grenzen gehen müssen.
Aber auch ich werde mein Kreuz tragen und meine Sünden und was auch immer auf mich nehmen. Und ich werde noch stärker zurückkommen! Das wars noch nicht!! Ich werde Gottes Plan erfüllen, soviel ist sicher!!
Und auch dem gedenkte ich heute und am Sonntag sicher bei der Auferstehung!!
Und ich appeliere an Jeden, der auch nur ein bisschen glaubt oder gläubig ist, geht in eure Kirche und feiert gemeinsam die Auferstehung Christi.
GOTT hat auch mit EUCH seinen Plan, da bin ich sicher!!
Gläubigst,
euer Regio(austro)naut
Werner M. Achs
Link zu meiner persönlichen Geschichte (Teil 1):
https://www.meinbezirk.at/neusiedl-am-see/c-gesundheit/leben-mit-seltenem-krebs-das-wars-noch-nicht_a3229449
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