Notruf NÖ, ÖGK
Diplomiertes Pflegepersonal soll zum Rettungsdienst

v.l.n.r.:            ÖGK-Landesstellenleiter-Stv. Günter Steindl, ÖGK-Obmann Andreas Huss, die Acute Community Nurses Bastiane Pinz und Stephanie Horschitzka-Doppler, der Vorsitzende des Landesstellenausschusses der ÖGK in NÖ Robert Leitner, ÖGK-Landesstellenleiter Thomas Ries und René Kerschbaumer von Notruf NÖ. | Foto: ÖGK/Biller
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Die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) unterstützt das neue System der Acute Community Nurses (ACN) in Niederösterreich.

NÖ. Im Zuge eines Arbeitsbesuchs informierten Projektleiter René Kerschbaumer und Christoph Holzhacker sowie zwei ACN den Obmann der Österreichischen Gesundheitskasse Andreas Huss, den Vorsitzenden des Landestellenausschusses der ÖGK in Niederösterreich Robert Leitner sowie ÖGK-Landesstellenleiter Thomas Ries und Landesstellenleiter-Stv. Günter Steindl über den Stand des Projekts und die bisherigen Ergebnisse.

Mangel an hochqualifizierten Kräften

Die Einsatzzahlen in Rettungsdienst und Krankentransport steigen mit zunehmenden Einlieferungen in die Kliniken und ambulanten Behandlungen. Grund dafür sind die Demografie und der Mangel an hochqualifizierten Kräften für die Hauskrankenpflege. In vielen Fällen liegen chronische oder akutpflegerische Probleme vor, die teilweise durch eine Versorgung vor Ort lösbar wären. Viele Patienteninnen und Patienten müssen über weite Strecken transportiert werden, was für diese eine unnötige Erschwernis darstellt. Das erhöht gleichzeitig die Überlastung der klinischen Ressourcen und reduziert die Verfügbarkeit von Rettungsteams für Notfälle.

Besonders bei Blutzuckerentgleisungen kann diplomiertes Pflegepersonal die Rettung unterstützen. | Foto: Symbolbild/Pixabay
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Pilotprojekt als Problemlöser in der Primärversorgung

Projektleiter Kerschbaumer erklärt:

„Im Mai 2020 startete Notruf NÖ deshalb ein Pilotprojekt bei dem sogenannte ‚Acute Community Nurses‘ (ACN) – diplomierte Pflegepersonen, welche gleichzeitig Notfallsanitäter sind, eingesetzt werden. Ergibt die notfallmedizinische bzw. pflegerische Abfrage über 144, 141 oder der telefonischen Gesundheitsberatung 1450, dass die Situation vor Ort eventuell durch eine pflegerische Intervention gelöst, oder der Rettungsdienst unterstützt werden kann, wird eine ACN entsandt.“

„Durch den Einsatz der Acute Community Nurses müssen beispielsweise Patientinnen und Patienten mit einem Katheter-Problem oder abgelösten Verband nicht wieder zurück ins Spital“, freut sich ÖGK-Obmann Andreas Huss über die effektive Umsetzung des Projekts:

„Aufgrund der bisherigen Ergebnisse und Erfolge war klar, dass wir in die Finanzierung mit einsteigen, um eine Verbesserung in der Primärversorgung für die Bevölkerung zu erreichen und mit einem völlig neuen Ansatz gute, niederschwellige Lösungen anzubieten. Zusätzlich werden der Rettungsdienst und die Krankentransport-organisationen von Fahrten entlastet, die durch Pflegekräfte besser zuhause erledigt werden können. In den letzten Jahren ist die Menge der Rettungsrufe stark angestiegen, die nicht primär eine Hospitalisierung erfordern. Falls sich das niederösterreichische Modell nachhaltig bewährt, soll eine Ausrollung auf ganz Österreich erfolgen.“

Wie siehst du den Einsatz von diplomiertem Pflegepersonal im Rettungsdienst?

Diplomierten Pflegekräfte im Rettungsdienst

„Schwierigkeiten mit einem medizinischen Gerät führen oft zu einem Rettungseinsatz. Das können wir jetzt vermeiden“, erklärt Robert Leitner, Vorsitzender des Landesstellenausschusses der ÖGK in Niederösterreich die Vorteile:

„Die Acute Community Nurses bieten Patienten- und Angehörigen-schulungen. Sie geben alltagstaugliche und praktikable Empfehlungen zu den Grundregeln, etwa zur korrekten Anwendung eines Blutzuckermessgeräts oder eben im Umgang mit Harnkatheter.“

Nachdem die diplomierten Pflegekräfte gleichzeitig die höchste Ausbildung im nicht-ärztlichen Rettungsdienst besitzen, können sie auch dazu beitragen, den Rettungsdienst zu unterstützen. Ein Beispiel dafür sind etwa Einsätze bei Zuckerentgleisungen, bei denen es einer Medikamentengabe bedarf. Diese muss nicht zwingend durch eine Notärztin oder einen Notarzt erfolgen. Somit können die ACN optimal unterstützten. „Insgesamt sollen Versorgungsprozesse durch ein Nahtstellenmanagement zwischen den Hausärztinnen bzw. Hausärzten, Pflegediensten und Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiterin der Region verbessert werden. Die ACN kennen die lokalen Ansprechpartner und vermitteln Patientinnen und Patienten innerhalb dieses Netzwerks“, betont Projektleiter René Kerschbaumer.

Mehr Informationen auf www.notrufnoe.com/acn

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