940 Millionen Euro für unser Wasser
Sauberes Trinkwasser, Abwasserbeseitigung, Hochwasserschutz und intakte Flüsse und Seen als Naherholungsraum. Niederösterreich investiert 940 Millionen in das wichtigste Lebensmittel der erde. Und sichert so Jobs in der Krise.
„Wasser ist ein Segen, kann aber auch ein Fluch sein. Für uns ist sauberes Wasser selbstverständlich. In vielen anderen Ländern ist das nicht so." Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und Landesvize Stephan Pernkopf präsentierten vergangenen Dienstag einen großangelegten Plan für die Wasserwirtschaft bis 2023. Insgesamt wird das Land Niederösterreich 940 Millionen Euro in 1.500 Wasser-Projekte investieren.
Konkret setzt das Land auf fünf Schwerpunkte:
1.580 Trinkwasserprojekte um die Versorgung zu verbessern und sicherzustellen. Beispiele: Eine fast 30 Kilometer lange Trinkwasserleitung von Krems nach Zwettl. Oder 70 Kilometer Leitungen in der Buckligen Welt.
730 Projekte für den Ausbau der Abwasserbeseitigung. Etwa ein Pumpwerk in Krems um 11 Millionen oder die Kläranlage Korneuburg um 6 Millionen Euro
60 Projekte zur landwirtschaftliche Bewässerung. Der Klimawandel bringt Trockenheit, Anlagen in Zissersdorf oder Angern an der March sollen Ernten sichern.
150 Projekte zum Hochwasserschutz. Seit dem Hochwasser 2002 wurden bereits 1,2 Milliarden investiert. Nun wird weiter gebaut, etwa der Hochwasserschutz für Schönbühel/Aggstein oder ein Rückhaltebecken in Pottenstein.
40 Projekte für die Gewässerökologie. Landesvize Stephan Pernkopf: „Renaturierungen von Flüssen dienen nicht nur der Natur als Lebensraum. Gerade in der Corona-Krise hat man gesehen, wie wichtig die Flüsse als Naherholungsraum für Menschen sind. Darum bleiben wir an der Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie dran und machen mit Renaturierungen weiter.“
Mikl-Leitner: „Insgesamt 1.500 Projekte mit 940 Millionen Euro: Das ist eine Menge Geld. Es ist aber gut investiertes Geld. Denn die Wirtschaft muss sich in schwierigen Zeiten auf die öffentliche Hand verlassen können, um Planungssicherheit zu haben und Arbeitsplätze zu sichern. Die Wirtschaft weiß, das Land ist ein verlässlicher Partner."
Pernkopf: „Corona hat alles überschattet, aber Klimawandel gibt es nach wie vor. Problem sind lange Trockenperioden, dann wieder Starkregen. Pro Gemeinde werden zwei bis drei Projekte umgesetzt."
Investitionen in Wasserprojekte 2020 – 2023Gesamtübersicht:
Wasserversorgung 205 Mio. Euro / 580 Projekte
Abwasserbeseitigung 330 Mio. Euro / 730 Projekte
Hochwasserschutz: 320 Mio. Euro / 150 Projekte
Gewässerökologie: 29 Mio. Euro / 40 Projekte
Bewässerung 56 Mio. Euro/ 60 Projekte
SUMME: 940 Mio. Euro/ 1.560 Projekte
Landesbeitrag 160 Mio. Euro
Bund: 66 Mio. Euro
EU: 26 Mio. Euro
Gemeinden/Projektträge 488 Mio. Euro
Beispiele:
Sicherung der Trinkwasserversorgung
Trinkwasserleitung Krems – Zwettl, 1. Abschnitt 30 km - 16 Mio. €- Trinkwassersicherung Bucklige Welt, 70 km - 5,5 Mio. €-
Trinkwasserversorgung Urnbachtal, 27 km - 2,5 Mio. €-
Naturfilteranlage Petronell, 9,1 Mio. €
Abwasserbeseitigung
Sanierung Pumpwerk Kläranlage Krems, 11 Mio. €
Erweiterung der Kläranlage Korneuburg, 6 Mio €
Neubau Abwasserbeseitigungsanlage Pulkau, 5 Mio. €
Schutz der Bevölkerung vor Hochwässern
Sanierung Marchfeld-Schutzdamm, 110 Mio €, derzeit in Bau, Fertigst. 2021
Triesting Rückhaltebecken in Fahrafeld (Pottenstein), 43 Mio. €, Fertigst. 2022
Donau-Hochwasserschutz Schönbühel-Aggsbach, 45 Mio €Fertigstellung KGs Aggsbach-Dorf und Schönbühel im Herbst, Aggstein 2021
Bewässerungswasser für heimische Landwirtschaft
Elektrische Bewässerungsanlage in Zissersdorf, 400 ha, 3 Mio. €
Bewässerungsanlage Angern an der March, 340 ha, 2 Mio. €
Gewässer als wertvolle Lebensräume
Größte Fischwanderhilfe Österreichs am Kraftwerk Altenwörth
Anbindung des Spittelauer Arms & Renaturierung der Fischamündung
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