Winterruhe für Wildtiere
NÖ Jagdverband ruft zu Rücksicht auf

- Rehe und Rotwild kämpfen im Winter um Energie – Störungen können lebensbedrohlich werden.
- Foto: Stefan Kerer
- hochgeladen von Doris Necker
Wildtiere stehen im Winter vor großen Herausforderungen. Der NÖ Jagdverband appelliert an die Bevölkerung, durch rücksichtsvolles Verhalten die Winterruhe der Tiere zu schützen.
NÖ. Der Winter bedeutet für Wildtiere in Niederösterreich eine harte Zeit. Die Nahrung wird knapp, die Temperaturen fallen und hoher Schnee erschwert das Leben zusätzlich. Kommen Störungen durch Menschen oder Hunde hinzu, verlieren die Tiere wertvolle Energie, die überlebenswichtig ist. Der NÖ Jagdverband ruft daher zu besonderer Rücksicht auf.
Landesjägermeister Josef Pröll betont: "Wir alle tragen unseren Teil zum Schutz der Wildtiere bei, indem wir uns rücksichtsvoll und wildgerecht verhalten. Geben wir unserem heimischen Wild die notwendige Ruhe, damit es den Winter gut und gesund übersteht.“
Energie sparen ist überlebenswichtig
Reh- und Rotwild reduzieren im Winter ihren Stoffwechsel, um mit den begrenzten Ressourcen auszukommen. Werden sie durch unangeleinte Hunde, Spaziergänger abseits der Wege oder Skitourengeher aufgeschreckt, müssen sie fliehen.

- Gämse müssen im Winter oft vor Wintersportlern abseits der Pisten flüchten.
- Foto: Stefan Meyers
- hochgeladen von Caroline Fegerl
Diese Flucht kostet viel Energie, die die Tiere im Winter kaum ersetzen können. Rehe können dabei in kritische Stoffwechsellagen geraten. Rotwild wiederum wird aus Rückzugsgebieten verdrängt und verliert den Zugang zu wichtigen Futterstellen.
Verhaltenstipps für den Waldausflug
Jägerinnen und Jäger helfen dem Wild durch gezielte Fütterung, wenn es an natürlicher Nahrung fehlt. Doch auch die Bevölkerung kann einen wichtigen Beitrag leisten:
- Auf markierten Wegen und Pisten bleiben, um Wildtiere nicht zu stören.
- Hunde stets an der Leine führen. Das schützt nicht nur das Wild, sondern auch die Hunde, die auf aggressives Schwarzwild treffen könnten.
- Möglichst ruhig durch den Wald gehen und Rücksicht nehmen.
Gerade in der sogenannten Rauschzeit, der Paarungszeit des Schwarzwildes, reagieren Wildschweine empfindlich auf Störungen und können zur Gefahr für Mensch und Hund werden.
Jede Wildart steht vor eigenen Herausforderungen
Wildtiere haben verschiedene Strategien, um den Winter zu überleben. Rehe schließen sich zu Gruppen zusammen, um gemeinsam Nahrung zu suchen und Fressfeinden zu entkommen. Gämsen ziehen sich in windgeschützte Gebiete zurück, wo sie weniger Schnee vorfinden. Ein früher Wintereinbruch kann sie jedoch schwächen. Niederwild wie Hasen, Fasane und Rebhühner leiden besonders unter Schnee und Nahrungsmangel.
Jägerinnen und Jäger unterstützen die Tiere durch Biotophege und gezielte Fütterung. Bei strengen Wintern werden zusätzliche Flächen von Schnee befreit, um den Zugang zu Nahrung zu erleichtern.
Das könnte dich auch interessieren:



Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.