Ställe verdreckt und Vollspalten-Qual
VGT deckt Rinderskandal in NÖ auf

Die Kälber der Milchkühe müssen in verdreckten Buchten leben. Fäkalien türmen sich am Boden - ein Leben wie auf einem "Misthaufen". | Foto: VGT.at
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  • Die Kälber der Milchkühe müssen in verdreckten Buchten leben. Fäkalien türmen sich am Boden - ein Leben wie auf einem "Misthaufen".
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Dicht gedrängt stehen die großen Maststiere in den Buchten – auf Vollspaltenboden aus hartem Beton. Die Tiere stoßen sich gegenseitig, ein Rind blutet aus der Nase. Auslauf gibt es für diese Masttiere nicht. Die Rinder, die hier für die Fleischproduktion gemästet werden, stehen beispielhaft für zigtausende Mastrinder in Österreich, die auf Vollspaltenboden leben müssen. Teile des Stalls sind stark verdreckt. Die Haltung auf dem harten Vollspaltenboden belastet die Gelenke und ist keineswegs artgerecht.

WR.NEUSTADT. "Es gibt etwa 200.000 Mastrinder in Niederösterreich, darunter gut 150.000 Stiere, von denen der Großteil auf Beton-Vollspaltenboden mit scharfkantigen Spalten ohne Stroheinstreu leben muss. Dabei wird den Tieren gerade ihre Körpergröße an Platz geboten. Wollen sie sich bewegen, dann geht das nur auf Kosten des Platzes ihrer Leidensgenossen. Dieser Betrieb zeigt, was das für die Tiere bedeutet. Es ist unmöglich, so eine Vollspaltenbucht sauber zu halten, die Tiere leiden extrem", erklärt VGT-Obmann Martin Balluch.

Mastrinder auf Vollspaltenboden: Die neue Aufdeckung zeigt anschaulich die Probleme dieser Haltungsform. Harter, artwidriger Boden und Enge können Verletzungen und Krankheiten zur Folge haben. | Foto: VGT.at
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Stehen auf Spaltenboden

Im aufgedeckten Betrieb in Wiener Neustadt werden auch Milchkühe und Kälber gehalten. Auch bei den Milchkühen ist Spaltenboden verbaut. Zwar gibt es Liegeflächen ohne Spalten – die minimale Gummiauflage kann aber keinesfalls eine weich eingestreute Liegefläche ersetzen. Auch hier müssen die Rinder hart liegen. Der Spaltenboden ist stark verschmutzt und offensichtlich sehr rutschig, wie die Videoaufnahmen, die dem Verein gegen Tierfabriken von anonymen Tierschützer:innen zugespielt wurden, zeigen.

Ein schwer beeinträchtigtes Kalb befand sich zum Zeitpunkt der Aufnahmen (Ende Oktober - Anfang November) ebenfalls im Betrieb. Es kann kaum laufen, beide Hinterbeine wirken, als könnten sie nicht richtig belastet werden. Die dicken Kotplatten im Fell weisen auf einen längeren Leidesweg ohne ausreichende Versorgung hin. | Foto: VGT.at
  • Ein schwer beeinträchtigtes Kalb befand sich zum Zeitpunkt der Aufnahmen (Ende Oktober - Anfang November) ebenfalls im Betrieb. Es kann kaum laufen, beide Hinterbeine wirken, als könnten sie nicht richtig belastet werden. Die dicken Kotplatten im Fell weisen auf einen längeren Leidesweg ohne ausreichende Versorgung hin.
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Verletztes Kalb entdeckt

Ein etwa vier Monate altes Kalb ist offensichtlich schwer verletzt oder krank. Beide Hinterbeine sind stark beeinträchtigt. Das junge Tier kann kaum gehen. Der hintere Körper ist mit dicken Kotplatten bedeckt. Eine adäquate Versorgung des leidenden Kalbs ist nicht ersichtlich. Im Gegenteil: die Bucht ist stark verschmutzt und die Einstreu von Fäkalien durchnässt. Auch andere Kälber müssen auf Kothaufen leben. Einige junge Kälber sind in zu kleinen Kälberiglus untergebracht. Der VGT hat Anzeige erstattet.

Als Wiederkäuer müssen Rinder etliche Male täglich aufstehen und sich hinlegen. Jedes Mal drücken die empfindlichen Gelenke dabei auf die mitunter scharfen Kanten des Beton-Vollspaltenbodens. | Foto: VGT.at
  • Als Wiederkäuer müssen Rinder etliche Male täglich aufstehen und sich hinlegen. Jedes Mal drücken die empfindlichen Gelenke dabei auf die mitunter scharfen Kanten des Beton-Vollspaltenbodens.
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Gesetzlich geduldet

Die Bilder schockieren viele Menschen sicherlich, schildert David Richter. Doch ist vieles davon normal und legal - gesetzlich geduldetes Tierleid. So ist die Mast auf Vollspaltenboden derzeit für Rinder erlaubt und auch üblich. Das wollen wir ändern. Tierleid darf nicht länger Normalität sein!

Zum weiterlesen:

Deshalb ist es so schwer die Häftlinge zu finden
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