Grüner Daumen für Alle
Wildbienennisthilfen für die kalte Jahreszeit
Wildbienennisthilfen erfreuen sich großer Beliebtheit. Viele Gartenfans stellen sich im Herbst die Frage, ob diese vor dem Winter gereinigt werden sollen. Der Handel bietet zahlreiche Nisthilfen an, hier wohnen die Wildbienen aber nicht, sondern legen ihre Eier je nach Art zusammen mit einem Pollenpaket oder gelähmten Insekten ab.
NÖ. „Halten Sie Wildbienennisthilfen frei von Spinnweben. Zudem kann, je nach Gegebenheit, ein Schutz gegen Vogelfraß notwendig sein. Versehen Sie die Front der Nisthilfe dazu mit Hasendrahtgitter (Maschenweite 25 x 25 mm) im Abstand von 5-10 cm zum Inhalt“, so Katja Batakovic, fachliche Leiterin der Bewegung „Natur im Garten“.
Wildbienennisthilfe pflegen
Es gibt Wildbienenarten, wie z.B. die Gewöhnliche Löcherbiene, die ihre Niströhren selbst putzen. Die in unseren Gärten auch häufig an Nisthilfen zu beobachtende Rostrote sowie die Gehörnte Mauerbiene, beziehen benutzte Niströhren hingegen nur ungern und putzen sie auch nicht selbst. Damit die Nisthilfe solchen Arten also auch nach einigen Jahren noch etwas nützt, macht die Renovierung älterer Nisthilfen Sinn. Belegte Niströhren sind verschlossen. Finden sich zudem bereits überwiegend benutzte Nistgänge mit Loch im Verschluss, dann lohnt es, die Nisthilfe mit geeignetem, neuem Material zu bestücken.
Um sicherzugehen, dass eventuell vorhandene Puppen aus noch verschlossenen Röhren schlüpfen können, wird das alte Füllmaterial behutsam in einen Karton gelegt und dieser verschlossen. In den Deckel des Kartons wird ein 1-2 cm großes Loch geschnitten. Der Karton wird für ein Jahr draußen, regengeschützt aufbewahrt. Die schlüpfenden Bienen finden durch das Loch im Karton ins Freie, aber nicht in den Karton zurück.
700 Wildbienenarten in Österreich
Wildbienennisthilfen werden meist von häufigen Arten genutzt. Um die Vielfalt der knapp 700 Wildbienenarten Österreichs zu unterstützen, bedarf es deshalb mehr als nur Nisthilfen. Der Verzicht auf chemisch-synthetische Pestizide und die naturnahe Gestaltung von Privatgärten und öffentlichem Grün mit einer Vielfalt an heimischen Wildpflanzen tragen am wirksamsten zum Schutz von Wildbienen bei. Ohne nahe der Niststätte wachsende Blühpflanzen, die Pollen für den Nachwuchs und Nektar als „Flugtreibstoff“ für die erwachsenen Tiere bieten, können Wildbienen nicht leben.
Neue Nisthilfe kaufen
Viele im Handel angebotene „Insekten-/Wildbienenhotels“ sind für Wildbienen leider nicht nutzbar. Gartenfans investieren beim Kauf von ungeeigneten Nisthilfen gut gemeint viel Geld für nutzlose Dekorationsobjekte. Informieren Sie sich deshalb vor dem Kauf, wie ein geeignete Nisthilfe aussehen soll, damit sich Ihre Investition lohnt. Sollten Sie bereits eine gekaufte, aber mit ungeeigneten Strukturen (z.B. Holzwolle, faserige Weichholzklötze, Holzstücke mit Rissen, Bockerl/Zapfen, längs gebrochene oder an der Schnittkante ausgefranste Schilfhalme usw.) bestückte Nisthilfe besitzen, dann und tauschen Sie diese im Herbst bzw. Winter durch passende Komponenten aus.
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