Vom Maschinenbau in die Bundesregierung
Andreas Babler aus Traiskirchen

- Jetzt ist es fix: Andreas Babler wird Vizekanzler in der neuen Bundesregierung. Er ist einer von vielen in der neuen Regierung, welche besondere Verbindungen mit Niederösterreich haben. Immerhin wurde er in Mödling geboren und war lange Zeit Bürgermeister von Traiskirchen. (Archivfoto)
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Jetzt ist es fix: Andreas Babler wird Vizekanzler in der neuen Bundesregierung. Er ist einer von vielen in der neuen Regierung, welche besondere Verbindungen mit Niederösterreich haben. Immerhin wurde er in Mödling geboren und war lange Zeit Bürgermeister von Traiskirchen.
MÖDLING/NÖ. Die neue Regierung steht und wird am Montag, 3. März, angelobt. Wenn man sich die verschiedenen Regierungsmitglieder genauer ansieht, fällt einem eines schnell auf, der Bezug zu Niederösterreich. So stammen etwa Kanzler sowie Vizekanzler, Christian Stocker und Andreas Babler, beide aus Niederösterreich.
Andreas "Andi" Babler sticht hier besonders hervor, immerhin beteiligt er sich seit 1989 politisch für die SPÖ in Niederösterreich, vorallem in Traiskirchen. Immerhin stammt er auch aus dieser Region.
Die Jugend vom "Andi"
Andreas Babler wurde am 25. Februar 1973 in Mödling geboren, wuchs jedoch in Möllersdorf, einem Stadtteil von Traiskirchen, auf. Er stammt aus einer Arbeiterfamilie, welche bei der Semperit AG beschäftigt, einem Unternehmen der Gummiindustrie. Babler besuchte die HTL Mödling, ohne Maturaabschluss, und arbeitete im Maschinenbau und als Lagerarbeiter. Nachdem er seinen Präsenzdienst absolviert hatte, war er ein Jahr als Zeitsoldat tätig, von 1993 bis 1994. Ab 2001 war er in der Mineralwasserproduktion tätig, bevor er 2004 zum Gemeindebediensteten der Stadt Traiskirchen wurde. An der Universität für Weiterbildung Krems schloss er in vier Semestern den Lehrgang politische Kommunikation ab.

- Andreas Babler wurde am 25. Februar 1973 in Möding geboren, wuchs jedoch in Möllersdorf, einem Stadtteil von Traiskirchen, auf. Er stammt aus einer Arbeiterfamilie, welche bei der Semperit AG beschäftigt, einem Unternehmen der Gummiindustrie. (Symbolfoto)
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Zusammen mit seiner Frau, welche er 1994 kennenlernte, hat er eine Tochter. Seine Ehepartnerin ist Stadtparteivorsitzende der SPÖ Traiskirchen und 2020 Gemeinderätin. 2005 wurde sie weiters zur ersten sozialistischen Vorsitzenden der Österreichischen Hochschülerschaft in Innsbruck gewählt.
Ein Politik-Veteran
Andreas Babler hat neben seiner langen beruflichen Laufbahn auch schon seit seiner Jugend Erfahrung im politischen Bereich gesammelt. So trat er 1989 der Sozialistischen Jugend Österreichs (SJÖ) bei, wo er rasch zum Landessekretär in Niederösterreich aufstieg und ab 1996 Bundessekretär. Ein Jahr später stieg er zum Vizepräsidenten und ab 2000 zum Vorsitzenden des "European Committee der International Union of Socialist Youth (IUSY)" auf. Diese Positionen hatte er bis 2001 inne.

- Andreas Babler hat neben seiner langen beruflichen Laufbahn auch schon seit seiner Jugend Erfahrung im politischen Bereich gesammelt. So trat er 1989 der Sozialistischen Jugend Österreichs (SJÖ) bei, wo er rasch zum Landessekretär in Niederösterreich aufstieg und ab 1996 Bundessekretär. (Archivfoto)
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In die Gemeindepolitik ging er für Babler schon 1995 als Teil des Gemeinderats Taiskirchen. Von 2006 bis 2014 leitete er das Bürgermeisteramt der Stadtgemeinde. Als Bürgermeister war er hier von Mai 2014 bis Oktober 2024 tätig. Von 2018 bis 2024 war er weiters Vizepräsident des Verbands sozialdemokratischer Gemeindevertreterinnen und -vertreter in NÖ. Zusätzlich war er Mitglied des Bundesrats von März 2023 bis Oktober 2024.

- Er ist seit Oktober 2024 Abgeordneter zum Nationalrat. In der neuen Regierung wird er Vizekanzler sowie Minister im Bundesministerium für Wohnen, Kunst, Kultur, Medien und Sport. (Archivfoto)
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So richtig in die Bundespolitik ging es für ihn aber im Juni 2023, als er zum Bundesparteivorsitzenden und Klubvorsitzenden der SPÖ gewählt wurde. Er setzte sich gegen Hans Peter Doskozil, den Landeshauptmann des Burgenlandes, durch. Er ist seit Oktober 2024 Abgeordneter zum Nationalrat. In der neuen Regierung wird er Vizekanzler sowie Minister im Bundesministerium für Wohnen, Kunst, Kultur, Medien und Sport.
595 oder 596?
Wenn man über Andreas Babler spricht, kommt man nicht um das Wahl-Chaos rund um den SPÖ-Vorsitz im Jahr 2023. Doch was ist genau passiert? Nach dem Rücktritt der SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner waren die Sozialdemokraten ohne Führung, die Nachfolge musste also geklärt werden. Es gab jedoch zwei potenzielle Kandidaten, den Traiskirchner Bürgermeister Andreas Babler und Burgenland Landeshauptmann Hans Peter Doskozil. Zur Abstimmung kam es am 3. Juni 2023, und das Ergebnis bestätigte Doskozil als SPÖ-Vorsitzenden mit 316 zu 279, von 596 gültigen Stimmen. Schnell fiel auf, 316 plus 279 ist nicht 596, sondern 595. Kurz später gab die Leiterin der SPÖ-Wahlkommission, Michaela Grubesa, in einer Pressekonferenz bekannt, dass es einen technischen Fehler beim Übertagen der Excel-Listen gab.

- Nach dem Rücktritt der SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner waren die Sozialdemokraten ohne Führung, die Nachfolge musste also geklärt werden. Es gab jedoch zwei potenzielle Kandidaten, den Traiskirchner Bürgermeister Andreas Babler und Burgenland Landeshauptmann Hans Peter Doskozil. (Archivfoto)
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"Die Stimmzettel haben leider nicht mit dem digital verkündeten Ergebnis zusammengepasst. Aufgrund eines technischen Fehlers eines Mitarbeiters in der Excel-Liste wurde das Ergebnis vertauscht", hieß es damals. Das richtige Ergebnis bestätigte Babler und nicht Doskozil als SPÖ-Chef. Diese Position hat der ehemalige Traiskirchner Bürgermeister seitdem inne.
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