Ein neues Netzwerk für die Familie in der Region Krems

BEZIRK KREMS. Bis zu 15 Prozent aller jungen Mütter leiden an Depressionen bzw. zeigen Anzeichen einer Depression. Zwischen fünf und sieben Prozent aller Familien mit Kleinkindern brauchen professionelle Hilfe. Die Gründe dafür sind unterschiedlich. Oft sind finanzielle Probleme, Arbeitslosigkeit, Mehrlingsgeburten oder auch auffälliges Verhalten des Nachwuchses Auslöser von Überforderung in Familien.

Da gerade die ersten drei Lebensjahre für Kinder besonders prägend sind, startet das Land NÖ mit der Initiative „Tut gut!“ das zweijährige Pilotprojekt „Netzwerk Familie“ in Krems Stadt und Land.
Warum Krems? Gerade der Bezirk Krems Stadt weist nach mehreren Parametern, in dem Familien in schwierigen Situationen (Scheidungen, Alleinerziehende und pädagogischer Förderbedarf) erfasst werden, erhöhten Bedarf an Familienbegleitung auf.

Betreuung für bis zu 100 Familien startet

„Mit der neuen Einrichtung Netzwerk Familie können wir über die gesamte Projektlaufzeit bis zu 100 Familien professionell unter die Arme greifen. Vier Mitarbeiterinnen, davon drei Familienbegleiterinnen und eine Netzwerkmanagerin kümmern sich um hilfsbedürftige schwangere Mütter und Familien mit Kindern bis zu drei Jahren. Wir wollen damit Kindern ein gesundes und chancenreiches Aufwachsen ermöglichen und Familien in schwierigen Situationen ein vielschichtiges Hilfsangebot bereitstellen – persönlich, individuell, anonym und vor allem kostenlos für alle. Zusätzlich soll ein Netzwerk mit Partnern aus den verschiedensten Berufsgruppen aufgebaut werden. Wichtig ist, dass Familien keine Scheu davor haben, professionelle Hilfe auch in Anspruch zu nehmen. Wenn sich dieses Projekt in Krems bewährt, ist ein landesweiter Ausbau geplant.“, so Landeshauptmann-Stellvertreter Wolfgang Sobotka anlässlich der Präsentation.

Kinderarzt und Kinderpsychiater Ernst Tatzer meint: „Netzwerk Familie ist der Missing Link in der bisherigen Familienbetreuung. Hier bündelt man alle vorhandenen Angebote und baut an einem gemeinsamen Netzwerk mit allen in der Region verfügbaren Partnern. Mit der geplanten Zusammenführung entsteht ein massiver Vorteil für die einzelnen Familien und vor allem für die Kinder. Durch den Einsatz der professionellen Begleiterinnen ist sicher mit einer messbaren Verbesserung der Belastungsindizes in Krems zu rechnen.“

Schnell, unkompliziert, anonym

„Wir möchten eine unkomplizierte, schnelle und zielgerichtete Betreuung direkt vor Ort bieten. Bei uns kann man auch ohne Terminvereinbarung einfach vorbeikommen.
Unsere Sprechstunden in den Räumlichkeiten der ehemaligen Krankenpflegeschule am Mitterweg 10 in Krems sind derzeit Montag 14 bis 16 Uhr, Dienstag 10 bis 13 Uhr und nach telefonischer Vereinbarung unter der Nummer: 02732/9004-6110. Unser Ziel ist, dass wir als Familienbegleiterinnen direkt bei den Familien vor Ort sind und somit individuell und persönlich unterstützen können“, stellt Sabine Holzinger, Familienbegleiterin des Netzwerk Familie, klar.

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