So setzt sich NÖ ein
Gewalt gegen Frauen und Mädchen am Arbeitsplatz

- Jährlich beteiligen sich Tausende Organisationen an der Kampagne „16 Tage gegen Gewalt“, um auf die weltweite Gewalt an Frauen aufmerksam zu machen. (Symbolfoto)
- Foto: MeinBezirk
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Die Kampagne „16 Tage gegen Gewalt an Frauen und Mädchen“ fordert die Gesellschaft auf, nicht wegzusehen, sondern aktiv zu werden. Niederösterreichische Gewerkschaften rücken dieses Jahr besonders das Thema Gewalt am Arbeitsplatz in den Fokus.
NÖ. Die „16 Tage gegen Gewalt an Frauen und Mädchen“ sind eine weltweite Aktionsperiode, die jedes Jahr vom 25. November bis zum 10. Dezember stattfindet. Der Zeitraum beginnt mit dem internationalen Gedenktag für Frauen und Mädchen, die Opfer von Gewalt wurden, und endet am Tag der Menschenrechte.
Wofür die Kampagne steht
Diese Tage dienen dazu, das Ausmaß und die verschiedenen Formen von Gewalt gegen Frauen hervorzuheben und das Bewusstsein für diese Menschenrechtsverletzung zu schärfen. Der Gedenktag am 25. November erinnert an die Ermordung der Schwestern Mirabal 1960 in der Dominikanischen Republik.

- Mit Aktionen und Aufklärungsarbeit sollen Opfer ermutigt werden, sich Unterstützung zu holen.(Symbolfoto)
- Foto: Unsplash/Priscilla Du Preez
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Die Kampagne wurde 1991 vom Center for Women's Global Leadership ins Leben gerufen und hat sich inzwischen zu einer internationalen Bewegung mit über 6.000 Organisationen und 187 teilnehmenden Ländern entwickelt. 2024 steht die Kampagne unter dem Motto „Every 10 Minutes, a woman is killed. #NoExcuse“.
ÖGB fordert Prävention und Schutz
Für Didem Strebinger (SPÖ), die Frauenvorsitzende des ÖGB-Niederösterreich, ist Gewalt in keiner Form akzeptabel. „Übergriffe gehören niemals zum Job“, betont sie und erinnert daran, dass Arbeitgeber gesetzlich verpflichtet sind, ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor jeglicher Gewalt zu schützen.
Doch die Realität sieht oft anders aus. In vielen niederösterreichischen Arbeitsplätzen sind Frauen noch immer nicht ausreichend vor sexuellen Übergriffen sowie psychischer und physischer Gewalt geschützt. „Nehmen Sie Ihre Fürsorgepflicht wahr und setzen Sie wirksame Maßnahmen bereits zur Prävention um, nicht erst, wenn Gewalt bereits passiert ist“, fordert Strebinger die Arbeitgeber auf.
Hier gibt es rund um die Uhr Hilfe
Telefonseelsorge: 142, täglich 0-24 Uhr
Sozialpsychiatrischer Notdienst: 01/31 330, täglich 0-24 Uhr
24-Stunden-Frauennotruf: 01/12 345
Besonders problematisch ist, dass psychische Gewalt oft nur der Beginn einer gefährlichen Spirale ist, die zu körperlicher Gewalt führen kann. Strebinger warnt vor den schweren Folgen für die betroffenen Frauen, die häufig mit Angstzuständen, Depressionen und posttraumatischen Stressreaktionen zu kämpfen haben.
Eine weitere dringende Forderung ist eine bessere Absicherung und der Ausbau von Frauenhäusern, Gewaltschutzzentren und Beratungsstellen. „Es braucht mehr Mittel für Personal und Infrastruktur, aber auch gute Ausbildungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten sowie faire Einkommen“, so Strebinger weiter. Denn finanzielle Unabhängigkeit ist für Frauen oft die einzige Möglichkeit, aus einer gewalttätigen Beziehung zu entkommen.
NÖAAB setzt auf Sensibilisierung
Auch der Niederösterreichische Arbeitnehmerinnen- und Arbeitnehmerbund (NÖAAB) setzt im Rahmen der Kampagne ein starkes Zeichen gegen Gewalt an Frauen. Die Landesobfrau des NÖAAB, Christiane Teschl-Hofmeister (ÖVP), betonte bei der gemeinsamen Aktion, dass Gewalt an Frauen leider nicht immer verhindert werden kann. Aber durch regelmäßige Sensibilisierung und gezielte Aufklärung könne viel erreicht werden.
„Wir können gemeinsam so viel und so oft wie möglich sensibilisieren, um an Opfer zu denken, das Umfeld künftiger Opfer zu stärken und auch künftige Täter anzusprechen“, erklärte Teschl-Hofmeister.
Unterstützt von zahlreichen Initiativen in den vergangenen Jahren, wie Infobroschüren, Plakaten und niederschwelligen Hilfsangeboten, geht der NÖAAB einen Schritt weiter, um das Bewusstsein für das Thema zu schärfen. Auch die regionale Umsetzung des „Runden Tisches“ sowie das Gemeindepaket „Gewalt erkennen und reagieren“ sind wesentliche Bestandteile dieses Engagements.
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