Paukenschlag in Niederösterreich: Landeshauptmann Erwin Pröll tritt zurück (mit VIDEO)

- hochgeladen von Oswald Hicker
"Verantwortung bedeutet auch, zeitgerecht zu übergeben" - Nach 25 Jahren als Landeshauptmann, hat LH Dr. Erwin Pröll heute im Rahmen einer Pressekonferenz seinen Rücktritt mit März bekannt gegeben. Politiker anderer Fraktionen würdigen in ersten Stellungnahmen Prölls Leistungen und blicken gespannt in die Zukunft Niederösterreichs.
Landeshautpmann Erwin Pröll hat heute, am 17.Jänner 2017, im Rahmen einer Pressekonferenz im Landhaus St.Pölten seinen Rücktritt verkündet. Am kommenden Landesparteitag (März 2017) wird er nicht mehr als Spitzenkandidat antreten.
Wer wird sein Nachfolger?
In den vergangenen Wochen und Monaten gab es immer wieder Spekulationen ob Pröll auch bei der kommenden Landtagswahl (2018) antreten wird. Zuletzt war Pröll wegen seiner Privatstiftung wieder vermehrt in Kritik geraten.
Bereits ab morgen wird Pröll mit seinem Gesinnungskreis die Suche nach einem passenden Nachfolger starten.
VIDEO: Erwin Prölls Rücktrittsverkündung im Original-Wortlaut
Bundeskanzler und zahlreiche Politiker aller Fraktionen nehmen Stellung
In einer ersten Stellungnahme, drückt Bundeskanzler Christian Kern seinen Respekt für das politische Lebenswerk des niederösterreichischen Landeshauptmanns aus: "Erwin Pröll hat als Landeshauptmann 25 Jahre für sein Bundesland gearbeitet."
Kritischer präsentiert sich Matthias Strolz von den NEOS, der voller Tatendrang eine Totalreform in Niederösterreich fordert: "Die jüngsten Enthüllungen zeigen, dass in Niederösterreich großer Nachholbedarf in Sachen Transparenz herrscht. Um für echte Transparenz zu sorgen und gleichzeitig die Bürgerinnen und Bürger durch einen geringeren Steuerdruck zu entlasten, müsse endlich die Transparenzdatenbank umgesetzt werden – das gelte für alle Bundesländer. „Wir müssen endlich alle Landesfürsten in die Pflicht nehmen" so Strolz.
Grüne Krismer: "Pröll hat Niederösterreich mit pro-europäischem Denken ins Zentrum Europas geführt"
Helga Krismer, Klubobfrau der Grünen im niederösterreichischen Landtag, hebt vor allem die Dienste des Langzeit-Landeshauptmanns hervor: "Mit grenzüberschreitendem Agieren und pro-europäischem Denken hat Erwin Pröll das Land Niederösterreich vom Rande ins Zentrum Europas geführt."
Nichtsdestotrotz sehen die Grünen im Rückzug Prölls die Chance auf einen Neuanfang in Sachen Demokratie: "Niederösterreich hat jetzt die Option auf einen Demokratieschub. Nützen wir diese Chance" so Krismer abschließend.
FPÖ mit Anerkennung und Zweifeln an Mikl-Leitner
"Auch wenn es in der Politik unterschiedliche Auffassungen gab, so muss man eine 25-jährige Amtszeit als Landeshauptmann mit Respekt betrachten" sagt der Landesobmann der FPÖ Niederösterreich NAbg. Dr. Walter Rosenkranz in einem ersten Statement.
Ob die bereits seit längerem als Nachfolgerin gehandelte Johanna Mikl-Leitner in der Lage sein wird, die absolute Führungsrolle von Erwin Pröll zu übernehmen, bezweifelt Rosenkranz.
Auch Vertreter der Kommunalpolitik haben sich bereits zum Abtreten des Landeshauptmanns geäußert. Hier geht's zu den ersten Reaktionen aus St.Pölten, Horn, Baden und Mödling.
VIDEO: Wie sieht der scheidende Landeshauptmann die Zukunft Niederösterreichs?
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