Lehre in NÖ
Anforderungen an Lehranfänger steigen

NÖs Betriebe würden gern mehr Lehrlinge ausbilden | Foto: pixabay.com
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Inhaltliche Anforderungen an Lehrlinge in den letzten zehn Jahren stark gestiegen; Digitale Kompetenz und Selbstvertrauen sind bei Jugendlichen hoch, Schwächen liegen in Arbeitsmotivation und Ausdauer. Handy ist die größte Ablenkung.

NÖ. "Die Lehre ist ein wesentlicher Baustein, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken", sagt Wolfgang Ecker, Präsident der Wirtschaftskammer NÖ. Und auch, dass "jede zehnte offene Stelle nicht mehr besetzbar ist". Daher müsse man am "Rädchen Lehre" drehen, denn Betriebe, die ihr Fachpersonal selbst ausbilden, haben weniger Probleme. Aber von vorn.

Wolfgang Ecker, Präsident der Wirtschaftskammer NÖ; Alexandra Höfer, Direktor-Stellvertreterin der Wirtschaftskammer NÖ; Helmut Dornmayr, Projektleiter der Studie bei, Institut für Bildungsforschung der Wirtschaft.

  | Foto: Marlies Rauch
  • Wolfgang Ecker, Präsident der Wirtschaftskammer NÖ; Alexandra Höfer, Direktor-Stellvertreterin der Wirtschaftskammer NÖ; Helmut Dornmayr, Projektleiter der Studie bei, Institut für Bildungsforschung der Wirtschaft.

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Die Lehre ist einer der wichtigsten Hebel im Kampf gegen den Mitarbeitermangel in den niederösterreichischen Betrieben. Dabei steigen aber auch die Anforderungen an die Lehranfänger, wie das Institut für Bildungsforschung der Wirtschaft (IBW) in einer Studie beleuchtet hat.

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Antworten auf die Fragen "Was bedeutet die Digitalisierung für die Kompetenzen der Jugendlichen in der Gegenwart und der Zukunft in der Lehrausbildung in Österreich?", "Sind die aktuellen Lehrstellensuchenden vielfach unterqualifiziert für die modernen Lehrberufe?", "Oder bringen sie vielleicht auch neue Kompetenzen mit, die in manchen Bereichen sehr gut eingesetzt werden können?" wurden gestellt. Und beantwortet.

"Die Berufsbilder werden immer umfangreicher",

stellt Helmut Dornmayr, IBW, fest. Die digitalen Kompetenzen, die heutzutage gefordert sind, kommen zu den bestehenden Berufsbildern hinzu. Und dieses Bild zeigen auch die Antworten: Ein Viertel der Befragten sagen, dass die inhaltlichen Anforderungen in den letzten zehn Jahren stark gestiegen sind. 61 Prozent sind der Meinung, dass sie so hoch sein müssen, weil es die Praxis erfordert. Nur ein Fünftel wünschen sich eine Ergänzung der heutigen Berufsbilder um einfachere Lehrausbildungen im selben Fachgebiet.

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Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit, persönliches Interesse am Lehrberuf, Genauigkeit und Sorgfalt – diese Punkte stehen ganz oben, wenn es um die Lehrlingsauswahl geht, die Deutschkenntnisse liegen auf Platz zehn mit 65,8 Prozent (sehr wichtig), Praktisches Rechnen (55,6 Prozent), psychische Belastbarkeit (33,1 Prozent), schulische Leistungen insgesamt (15,1 Prozent). Ganz unten rangieren die Themen Englischkenntnisse, berufliche Vorkenntnisse und weitere Fremdsprachenkenntnisse.
Auch die Zufriedenheit wurde abgefragt: 58,7 Prozent sind sehr zufrieden mit den Deutschkenntnissen, mit der Pünktlichkeit (44,8) und den guten Umgangsformen (44,4).

Damals ... und ... heute

Stellt man den Vergleich zwischen der heutigen Generation der Lehrlinge und jenen vor zehn Jahren an, dann sieht man, dass die digitalen Kompetenzen und das Selstbewusstsein stärker ausgebildet sind (22 Prozent), die Schwächen jedoch in der Arbeitsmotivation, der Ausdauer, der schulischen Vorbildung, der sozialen Kompetenz und handwerkliche Vorerfahrungen liegen – so die Meinung von 55,6 Prozent der Befragten.

Ablenkung Handy ist ein großes Problem

Ein Problem ist die Ablenkung der Lehrlinge durch das Handy – das geben 39,7 Prozent als sehr großes und weitere 29 als eher großes Problem an.

"Hier gibt es mittlerweile Betriebe, die das Mobiltelefon schon in der Früh einsammeln",

sagt Dornmayr.

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55,6 Prozent der 541 Unternehmen sagen, dass sie mehr Lehrlinge ausbilden würden, wenn sie dafür ausreichend geeignete und interessierte Jugendliche finden würden. WK-Präsident Ecker beschreibt dies mit den Worten:

"Es ist noch Luft nach oben".

17.000 Lehrlinge gibt es derzeit in Niederösterreich, wer sich noch nicht sicher ist, welchen Berufsweg er einschlagen soll – hier gibt es "App-Hilfe". Etwa mit der "Berufsorientierung to Go"-App, mit dem Talentecheck des Berufsinformationszentrums (BIZ), Berufsinformationsmessen.

Berufsinfo startet im Kindergarten

Aber auch die Kleinsten sollen schon wissen, welche Berufe es gibt:

"Man kann nicht früh genug beginnen, die Kinder zu begeistern",

sagt Alexandra Höfer, Direktor-Stv. der Wirtschaftskammer NÖ. Für die Volkschüler wurden sogenannte Wimmelbücher erstellt, die es auch in digitaler Form gibt, auch mit Theaterspielen und der Berufsfee will man punkten. Wichtig sei aber auch, dass man die Eltern ins Boot holt. Ebenso setzt man aber auch bei AHS-Maturanten an, die sich nach ihrer schulischen Ausbildung für die Lehre entscheiden können, Studium und Lehre gibt es in Verbindung mit  Smart Engineering und Elektrotechnik. Doch – auch die Lehrer müssen mit ins Boot: Ein entsprechender Masterlehrgang für Berufsorientierung wird angeboten.

Befragung: Die Umfrage wurde online durchgeführt, 5.730 E-Mails versendet, die Rücklaufquote liegt bei 9,4 Prozent.

Tipps für angehende Lehrlinge:

Die aktuelle Umfrage zeigt auch, dass 66 Prozent eine elektronische Bewerbung (per Mail), 68 Prozent eine telefonische Kontaktaufnahme vor dem Bewerbungsschreiben als positiv empfinden. 65 Prozent freuen sich über eine Nachfrage zum Stand des Auswahlverfahrens. Der Tipp von Dornmayr: "Bei Firmen oder/und Kleinbetrieben um's Eck bewerben und einfach persönlich beim Betrieb vorbeischauen".

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