WKNÖ-Chef im Interview
Lockdown-Ende: Niederösterreich sperrt wieder auf
Der Handel öffnet diese Woche wieder, das wird Sie freuen. Gleichzeitig wird die Kundenfrequenz de facto halbiert, weil jeder Kunde 20 Quadratmeter braucht. Wie kommen die Geschäfte damit zurecht?
WOLFGANG ECKER: Natürlich ist das nicht überall leicht umsetzbar, vor allem bei kleineren Geschäften. Aber die Betriebe sind so organisiert, dass es klappt. Die Quadratmeter-Regel war der Preis, dass wir überhaupt wieder aufsperren dürfen. Anderes war nicht drinnen. Und das Aufsperren war das oberste Ziel.
Wieviel hat der letzte Lockdown NÖs Geschäften gekostet?
Jede Woche Lockdown kostet unsere Wirtschaft österreichweit 1,1 Milliarden Euro. Mit indirekten Effekten sind es sogar 1,7 Milliarden. Da bleiben für Niederösterreichs Wirtschaft 200 bis 350 Millionen Euro an Verlusten, die so gut wie nicht mehr aufzuholen sind. Das zeigt deutlich: Wir müssen weiter öffnen!
Für körpernahe Dienstleister gilt ja eine Testpflicht für Kunden. Ich muss mir also einen Testtermin und meinen Friseurtermin innerhalb von 48 Stunden ausmachen. Und vor allem: Werden die Friseur jetzt in Polizeimanier die Testbescheinigungen kontrollieren?
Ich bin überzeugt, dass sich das einpendeln wird und Betriebe und Kunden an einem Strang ziehen werden. Da braucht es keine Polizeimanier. Ganz entscheidend sind ausreichende Testmöglichkeiten, zu denen jetzt ja auch die Wirtschaft beiträgt.
Die Wirtshäuser sind ja nach wie vor zu. Was bedeutet das für den NÖ Arbeitsmarkt – und haben Sie da irgendeine Hoffnung auf eine anstehende Öffnung?
Ich sehe die jetzigen Öffnungen im Handel und bei körpernahen Dienstleistern als ersten Schritt zu offenen Wirtshäusern. Wenn die Eintrittstests jetzt funktionieren, gibt das auch der Gastronomie eine Perspektive.
Interview: Christian Trinkl
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