Menschen und Arbeit
"Pflege ist die Branche der Zukunft"
Martin Etlinger, Geschäftsführer von "Menschen und Arbeit", im Interview zum künftigen Arbeitsmarkt.
Was genau ist Menschen und Arbeit?
Martin Etlinger: Die MAG Menschen und Arbeit ist der kompetente Partner für Beruf und berufliche Entwicklung an der Seite der Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher. Wir rücken den Menschen in den Mittelpunkt und legen Wert auf persönliche Betreuung und Beratung. Wir suchen partnerschaftlich mit den Menschen nach neuen beruflichen Möglichkeiten und Zielen.
Außerdem setzen wir gemeinsam mit dem Land NÖ, dem AMS, dem Sozialministeriumsservice und dem Europäischen Sozialfonds verschiedene arbeitsmarktpolitische Projekte um. So konnten wir heuer im Rahmen unserer gemeinnützigen Arbeitskräfteüberlassung bereits rund 750 Personen beschäftigen und betreuen, und durch begleitende Qualifizierungsmaßnahmen eine dauerhafte Jobperspektive für die Menschen sicherstellen.
Wie unterstützen Sie Menschen bei der Weiterbildung und Umorientierung?
Die Bildungsberatung NÖ berät kostenlos, regional und neutral zu Fragen der Um- und Weiterbildung, sowie Höherqualifizierung. Mit der Koordinationsstelle für Pflegeberufe unterstützen wir Personen, die sich für den Pflegebereich interessieren auf ihrem Weg durch die Ausbildung hinein in die verschiedensten Pflegeberufe. Allein seit Jahresbeginn haben wir hier schon über 880 Anfragen bearbeitet, 220 Personen befinden sich derzeit in Ausbildung.
Unser Ziel ist es gemeinsam mit den Menschen neue Möglichkeiten für den Arbeitsmarkt entlang ihrer Kompetenzen zu entdecken und damit mehr und besser ausgebildete Menschen auf den Arbeitsmarkt zu bringen.
Welche Niederösterreicher profitieren davon?
Grundsätzlich alle NiederösterreicherInnen, die Fragen zu Beruf und berufliche Entwicklung haben insbesondere jene, die von Arbeitslosigkeit betroffen oder bedroht sind, aber auch ältere Menschen, geringqualifizierte Personen, BerufseinsteigerInnen, Menschen mit Behinderungen und WiedereinsteigerInnen.
Was sind die Zukunftsbbranchen in Niederösterreich schlechthin?
Wesentliche Branchen der Zukunft sind etwa der Pflege- und Gesundheitsbereich, Green Jobs, oder Branchen im Bereich der Digitalisierung oder Kinderbetreuung.
Welche Kompetenzen wird es künftig am Arbeitsmarkt brauchen?
Aus unserer Sicht werden digitale Kompetenzen in allen Berufsfeldern immer wichtiger. Deshalb müssen wir die Menschen nicht nur fachlich darauf vorbereiten, sondern sie gleichzeitig dabei unterstützen, sich auf eine veränderte Arbeitswelt einzustellen, in der lebensbegleitendes Lernen einen hohen Stellenwert hat. Gerade in Krisenzeiten beweisen viele Menschen wie sie mit Kreativität, Mut und Veränderungsbereitschaft gestärkt aus der Situation kommen können. Auch das sind Kompetenzen, die künftig gefragt sind.
Zu Menschen und Arbeit
Rund 50 Mitarbeiter von Menschen und Arbeit (Hotline: 02742/900519200) betreuen Projekte wie
--0>Handicap für Menschen mit Behinderung: rund 120 Teilnehmerplätze
--Karenzberatung (zu Themen wie die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, aber auch Bildungs- oder Pflegekarenz): Start der Beratungstätigkeit mit November, derzeit rund 10 Mitarbeiterinnen
--NÖ Koordinationsstelle für Pflegeberufe: seit April über 880 Interessenten für den Pflegebereich, über 220 befinden sich bereits in Ausbildung; wir betreuen Interessierte vom ersten Anruf, über die --Ausbildung bis hin zum künftigen Arbeitgeber
--Jobchance: gemeinnützige Arbeitskräfteüberlassung von arbeitslos gemeldeten Personen über 50 Jahren mit dem Ziel der dauerhaften Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt; heuer schon über 500 Teilnehmer
--Job.Start: gemeinnützige Arbeitskräfteüberlassung für BerufseinsteigerInnen zwischen 18 und 25 Jahren; 50 Teilnehmerplätze
--Administrative Assistenz in Pflichtschulen: im Herbst gestartet, 100 Teilnehmerplätze
--Muttersprachliche MitarbeiterInnen in NÖ Kindergärten: 34 MitarbeiterInnen
--Bildungsberatung NÖ: Seit September 2018 wurden knapp 21.000 Personen erreicht; 26 BeraterInnen; 90 Standorte in ganz NÖ, Beratung in sieben Fremdsprachen; pro Tag werden 30 NiederösterreicherInnen beraten
Von den Projektteilnehmern sind 43 Prozent Frauen, 56 Prozent Männer.
Die Projekte werden vom Land NÖ, AMS NÖ, Sozialministeriumservice und dem Europäischen Sozialfonds finanziert.
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