Niederösterreich
Wirtschaftskammer fordert Steuervorteile bei Vollzeitarbeit
Die Wirtschaftskammer NÖ fährt weiterhin ihre Kampagne für mehr Vollzeitbeschäftigung. Dazu wünscht man sich Verbesserungen im Steuerbereich für die, die 40 Stunden und mehr hackeln.
NÖ. Laut Wirtschaftskammer NÖ (WKNOE) könnte es bis 60.000 zusätzlich unbesetzte Stellen bis 2040 in NÖ. Mehr Vollzeitarbeitsplätze sollen demnach ein Teil der Lösung sein. Österreich liegt bei der Teilzeitquote EU-weit an zweiter Stelle.
„Im Jahr 1992 arbeiteten 3,11 Mio. Menschen in Österreich Vollzeit und nur etwa 310.000 Teilzeit. 30 Jahre später im Jahr 2022 ist die absolute Zahl der Vollzeitbeschäftigten auf 3,09 Mio. Personen gesunken, dafür ist die Anzahl der Teilzeitarbeitenden auf 1,36 Mio. gestiegen“
, so Wolfgang Ecker, Präsident der Wirtschaftskammer Niederösterreich (WKNÖ). Anders ausgedrückt: Auch Niederösterreich habe in den letzten 30 Jahren keine einzige weitere Vollzeitstelle schaffen können, dafür seien in den letzten 30 Jahren mehr als eine Million Teilzeitstellen laut WK entstanden.
Trend zu mehr Teilzeit
Dieses ungleiche Verhältnis sorge für eine Erhöhung der Produktionskosten und beeinträchtige die internationale Wettbewerbsfähigkeit. Laut Johannes Schedlbauer, Direktor der WKNÖ, gehe der Trend weiter:
„In den vergangenen zwei Jahren hat sich die Teilzeitquote in 28 Prozent der Betriebe erhöht. Das zeigt deutlich: Die Teilzeitquote in Österreich steigt immer mehr an, im Zehn-Jahresvergleich um etwa ein Fünftel.“
WK: „Zur Vollzeitarbeit motivieren“
Johannes Schedlbauer fordert daher „endlich Verbesserungen im Steuerrecht, um mehr Menschen für Vollzeitarbeit zu motivieren.“ Die in NÖ 60.000 fehlenden Arbeitsplätze hätten laut Schedlbauer BIP-Verluste in Höhe von 7,9 Milliarden zur Folge. „Lassen wir uns von aktuellen Arbeitsmarktsituationen nicht blenden. Der Arbeitskräftemangel wird uns weiter beschäftigen.“
Freibetrag, Absetzbetrag und Steuersenkung bei Vollzeit
Konkret fordert die Wirtschaftskammer Niederösterreich auf Basis eines Gutachtens von Daniel Varro von der Universität für Weiterbildung Krems, folgende Alternativen: einen Freibetrag bei Vollzeitarbeit, um die Bemessungsgrundlage der Einkommensteuer zu senken, einen Absetzbetrag bei Vollzeitarbeit und eine Senkung des Steuertarifs in den mittleren Tarifstufen, damit bei höheren Einkommen die Steuerbelastung sinkt. Zusätzlich sollen die zweite und dritte Einkommensteuerstufe angehoben werden.
„Diese Maßnahmen sind notwendig, um Vollzeitarbeit attraktiver zu gestalten und unseren Mitarbeitermangel in allen Branchen erfolgreich zu begegnen“
, meint WKNÖ-Präsident Wolfgang Ecker.
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