Geben für den guten Zweck
Großes Interesse an Testamentsspenden

- Laut Studie ist in Österreich jede sechste Person über 40 Jahre offen für gemeinnützige Erbschaft.
- Foto: Piter2121/PantherMedia
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Immer mehr Menschen nutzen die Möglichkeit, ihr Vermögen einer gemeinnützigen Organisation zu spenden. 110 Millionen Euro wurden in Österreich im Vorjahr auf diesem Weg vergeben. Auch in Oberösterreich sei das Interesse an Testamentsspenden groß, berichtet die Initiative "Vergissmeinnicht".
OÖ. Angesichts des demographischen Wandels hin zu mehr kinderlosen und Einpersonen-Haushalten, stellt sich für immer mehr Menschen die Frage, was mit ihrem Vermögen nach dem Ableben geschehen soll. Eine wachsende Personenzahl entscheidet sich dafür, neben Verwandten, Freundinnen und Freunden, einen Teil ihres Vermögens gemeinnützigen Anliegen zu hinterlassen. Testamentarisch festgelegte Spenden liegen international im Trend und auch in Österreich ist das Aufkommen im vergangenen Jahrzehnt auf aktuell 110 Mio. Euro jährlich herangewachsen. In rund 2.000 Testamenten pro Jahr sind gemeinnützige Vereine als Erben oder Vermächtnisnehmer eingesetzt. Eine wesentliche Stütze für Hilfsprojekte von Non-Profit-Organisationen, denn jeder zehnte Spendeneuro stammt bereits aus einem Testament.
Interesse an Spenden in OÖ verdoppelt
Wie die im Frühjahr 2024 durchgeführte Umfrage im Auftrag von „Vergissmeinnicht – Die Initiative für das gute Testament“ zeigt, ist das Interesse an einem gemeinnützigen Testament besonders unter kinderlosen Personen groß. Rund ein Drittel von ihnen kann sich eine testamentarische Spende vorstellen. Seit der letzten Erhebung 2021 ist der Interessenszuwachs besonders in Oberösterreich auffällig: „Waren 2021 noch acht Prozent der Oberösterreicherinnen und Oberösterreich über 40 Jahre offen für eine Testamentsspenden, so sind es drei Jahre später bereits 17 Prozent“, betont Markus Aichelburg, Leiter der Initiative Vergissmeinnicht.
Informationsbedarf beim Thema Testament groß
Beim Thema Testament allgemein legt die Studie in ganz Österreich einen großen Informationsbedarf offen: Nach wie vor haben nur knapp über 30 % der über 40-jährigen mit einem Testament vorgesorgt. Oberösterreich liegt im Bundesländervergleich mit 34 % etwas über dem Durchschnitt hinter Kärnten (40%) und Salzburg (38%). Die Hälfte der Bevölkerung fühlt sich als wenig bis gar nicht über das geltende Erbrecht informiert. Dementsprechend gibt es jährlich zahlreiche Fälle, in denen der letzte Wille Verstorbener nicht erfüllt werden kann, weil ein Testament vorliegt, dass inhaltlich fehlerhaft ist oder den gesetzlichen Formvorschriften widerspricht, heißt es. Allen, die mit einem Testament vorsorgen möchten, empfiehlt Vergissmeinnicht daher die Möglichkeit zum kostenlosen Erstgespräch bei einer Notarin oder einem Notar.
Mehr Informationen unter:
vergissmeinnicht.at
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