Ärztekammer für OÖ
Am 21. September ist Welt-Alzheimertag
Viele Menschen denken, dass Demenz ein normaler Teil des Alterns sei. Morbus Alzheimer ist jedoch keine klassische Alterserscheinung, sondern eine Krankheit. Darauf weist jetzt die Ärztekammer für Oberösterreich anlässlich des Welt-Alzheimertages am 21. September hin.
OÖ. Bei der Alzheimer-Krankheit sind zunächst die Synapsen betroffen, wodurch die Kommunikation zwischen den Neuronen nicht mehr richtig funktioniert. Es kommt zu Störungen bei der Verarbeitung und Weiterleitung von Informationen. Im Laufe der Erkrankung sterben gar ganze Nervenzellen ab. Geistige Fähigkeiten, vor allem rund um Denken, Sprache und Orientierung werden abgebaut.
„Die Patienten leiden unter Gedächtnis- und Orientierungsstörungen, Sprachproblemen, Störungen des Denk- und Urteilsvermögens sowie Veränderungen der Persönlichkeit“, führt Dietmar Schafelner aus. Er ist Fachgruppenvertreter für Neurologie der Ärztekammer für Oberösterreich.
Behandlung mit Medikamenten und Therapie
Merkmale einer beginnenden Alzheimer-Erkrankung sind unter anderem häufige Erinnerungslücken, Schwierigkeiten bei gewohnten Abläufen, Sprachstörungen, Orientierungslosigkeit oder auch Verhaltensänderungen. Bei ersten Symptomen sollte ein Neurologe aufgesucht werden:
„Eine frühe Diagnosestellung ist wichtig, da bei frühzeitigem Behandlungsbeginn die Leistungsfähigkeit länger erhalten werden kann. Denn nach wie vor ist Morbus Alzheimer eine unheilbare Krankheit. Zwar gibt es keine wirksame Therapie, um das Fortschreiten der Erkrankung vollkommen zu stoppen. Dennoch können Medikamente und begleitende psychotherapeutische Maßnahmen den Verlauf der Erkrankung verlangsamen und die Symptome mildern“ , sagt Schafelner.
Morbus Alzheimer ist bei einem Prozent der Fälle erblich. Wenn ein Elternteil betroffen ist, besteht eine 50-prozentige Wahrscheinlichkeit, dass die Kinder erkranken. Bei Alzheimer-Fällen in der Familie sollte bereits ab 30 Jahren ein Neurologe aufgesucht werden.
Risikofaktoren, um an Alzheimer zu erkranken, sind Bluthochdruck, Diabetes, Rauchen, übermäßiger Alkoholkonsum, Übergewicht, aber auch chronischer Stress. Da Studien belegen, dass der Krankheit vorgebeugt werden kann, empfiehlt Schafelner regelmäßige Bewegung, geistige Tätigkeiten, gesunde Ernährung und soziale Kontakte.
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