Inkontinzenz
Harnverlust – ein wichtiges Frauenthema

Nur fünf bis zehn Prozent der betroffenen Frauen suchen Hilfe, dabei gibt es viele verschiedene Behandlungsansätze. | Foto: ryanking999/panthermedia
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  • Nur fünf bis zehn Prozent der betroffenen Frauen suchen Hilfe, dabei gibt es viele verschiedene Behandlungsansätze.
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OÖ. Rund 850.000 Frauen in Österreich leiden an Harninkontinenz. Beim Husten, 
beim Nießen, oder beim Sport – in all diesen Situationen kann es zu ungewolltem Harnverlust kommen. Vielen Betroffenen raubt das Thema auch buchstäblich den Schlaf, weil sie in der Nacht dauernd die Toilette aufsuchen müssen. Obwohl diese Erkrankung gut behandelbar ist, bleibt sie immer noch ein Tabuthema: 
„Schwere Formen der sogenannten Blasenschwäche können die Lebensqualität enorm einschränken. Die Erkrankten ziehen sich zurück, verlieren ihre Lebensfreude und vermeiden oft sogar soziale Kontakte. Dabei ist Inkontinenz kein Schicksal, 
das man hinnehmen muss“, sind sich Oberarzt Josef Hager, Standortleiter der Abteilung für Frauenheilkunde und Geburtshilfe am Landes-Krankenhaus Kirchdorf, 
und Primar Hermann Enzelsberger, Leiter der Abteilungen für Frauenheilkunde und Geburtshilfe am LKH Kirchdorf und Steyr, einig.

Nur fünf Prozent suchen Hilfe

Geburten, schweres Heben oder starke körperliche Arbeit, Übergewicht, genetische Veranlagung, schwache Bauch- und Rückenmuskeln, chronischer Husten – all das kann Harnverlust verursachen. Nur fünf bis zehn Prozent der betroffenen Frauen suchen Hilfe, dabei gibt es viele verschiedene Behandlungsansätze, die die verlorengegangene Unabhängigkeit und Lebensqualität wiederherstellen können. Voraussetzung für die ideale Therapie ist eine exakte gynäkologische und urologische Abklärung. Danach sucht ein Team aus Experten verschiedenster Fachrichtungen wie Chirurgie, Urologie, Neurologie, Physiotherapie, Diätberatung und Psychosoziale Beratung gemeinsam nach der besten Strategie. Wie diese aussehen kann, beschreibt Enzelsberger so: „Neben Verhaltens-, Toiletten- und Beckenbodentraining stehen auch verschiedene Medikamente zur Verfügung. Bringen diese Maßnahmen keinen Erfolg, kann ein minimal-invasiver Eingriff durchgeführt werden, bei dem ein kurzes Netzband unter die Harnröhre gelegt wird. Dieses unterstützt bei plötzlicher Belastung des Beckenbodens und verhindert den Harnabgang.“

Die Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe am Landes-Krankenhaus in Kirchdorf beschäftigt sich schon lange sehr intensiv mit den Erkrankungen rund um den Beckenboden. „Wir müssen das Tabu Blasenschwäche brechen, denn in kaum einem anderen Bereich können wir mit relativ einfachen Mitteln so viel bewegen, wie bei der Inkontinenz“, ist der erfahrene Gynäkologe Hager überzeugt.

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