Corona-Impfungen
Zahl und Art der Nebenwirkungen

Das Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen sammelt alle Berichte über vermutete Nebenwirkungen der Corona-Impfungen – bisher gibt es nur einen Todesfall, der konkret in Verbindung mit einer AstraZeneca-Impfung gebracht werden kann. | Foto: fotokerschi.at/Werner Kerschbaummayr
  • Das Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen sammelt alle Berichte über vermutete Nebenwirkungen der Corona-Impfungen – bisher gibt es nur einen Todesfall, der konkret in Verbindung mit einer AstraZeneca-Impfung gebracht werden kann.
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Impfskeptiker und Impfkritiker, darunter Vertreter der Parteien MFG und FPÖ, behaupten immer wieder, dass es „häufige schwere Nebenwirkungen und Impfschäden“ durch die Corona-Impfungen gebe. Speziell die noch jüngere mRNA-Technologie der am häufigsten verabreichten Biontech-Pfizer- und den Moderna-Impfungen wird von den Impfgegnern verteufelt. Corona-Experten sehen dagegen klar einen viel höheren Nutzen der Impfungen als das damit verbundene Risiko. Und auch die beim Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen (BASG) gemeldeten Nebenwirkungen ergeben ein anders Bild, als jenes, das die Impfgegner, an die Wand malen.

Pro 1000 Impfungen wurden im Zeitraum von Ende 2020 bis Mitte 2021 im Schnitt 3,7 Nebenwirkungen gemeldet – die meisten beim Vektor-Impfstoff von AstraZeneca (12,7), die wenigsten beim am meisten verwendeten mRNA-Impfstoff von Biontech-Pfizer (1,7):
"Die bisher gemeldeten vermuteten Nebenwirkungen entsprechen sowohl in ihrer Art als auch in ihrer Häufigkeit den aus den Zulassungsstudien zu erwartenden Reaktionen. Neben Reaktionen an der Einstichstelle zählen Kopfschmerzen oder Müdigkeit (bei jeweils ca. 53 Prozent der Proband*innen), Muskelschmerzen oder Unwohlsein (44 Prozent), Fiebrigkeit (33 Prozent), Gelenkschmerzen (26 Prozent), Schüttelfrost (32 Prozent) und Fieber über 38 Grad (8 Prozent) auch in den klinischen Studien zu den am häufigsten gemeldeten Impfreaktionen. Die Mehrheit war in der Intensität mild bis moderat und verschwand binnen weniger Tage." heißt es in einem Papier des BASG.


Schwerwiegende Auswirkungen der Imfpung sehr selten

Als "schwerwiegend" werden Nebenwirkungen einer Impfung bezeichnet, die tödlich oder lebensbedrohend sind, einen Spitalsaufenthalt erforderlich machen oder verlängern,
zu bleibender oder schwerwiegender Behinderung oder Invalidität führen oder einen Schaden beim Un-/Neugeborenen verursachen bzw. einen Geburtsfehler darstellen.

Zwischen Ende 2020 und Mitte 2021 wurden dem Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen (BASG) 146 Todesfälle in zeitlicher Nähe zur Corona-Impfung gemeldet.

  • Bei 4 Patienten konnte aufgrund des Obduktionsberichts ein Zusammenhang mit der Impfung ausgeschlossen werden.
  • Bei 20 Personen fiel die Impfung in die Inkubationszeit einer Corona-Erkrankung, im Rahmen derer die Patienten verstarben.
  • Bei 34 weiteren bestanden schwerwiegende Vorerkrankungen, die vermutlich Ursache für den Tod waren.
  • Bei 1 Fall wird ein Zusammenhang mit der Impfung gesehen: Es handelt sich um den Tod jener 49-jährigen Patientin, die in Folge schwerer Gerinnungsstörungen verstorben ist. Die Europäische Arzneimittelagentur EMA sieht einen Zusammenhang zwischen den Blutgerinnungsstörungen und der Impfungen von AstraZeneca und von Janssen. In Österreich wurden für den Zeitraum Ende 2020 bis Mitte 2021 bis auf den Tod der 49-jährigen Frau keine weiteren Todesfälle im Zusammenhang mit VITT gemeldet.
  • Bei 16 weiteren Person ist die Schutzwirkung ausgeblieben (15 BioNTech/Pfizer und 1 Moderna).
  • 71 weitere Fälle (42 BioNTech/Pfizer, 11 Moderna, 17 AstraZeneca und 1 Janssen) sind noch in Abklärung bzw. konnten keine weiteren Informationen eingeholt werden. Die Untersuchungen, ob es einen Zusammenhang mit der Impfung gibt, laufen weiter.

Da speziell am Beginn der Impfaktion hauptsächlich hochbetagte Personen geimpft wurden, war damit zu rechnen, dass in einem zeitlichen Zusammenhang mit der Impfung auch natürlich bedingte, also nicht impf-bedingte Todesfälle auftreten. "Der Erwartungswert der Zahl der Todesfälle eine Woche nach Impfung beträgt bei Risikopersonen im Alter von 80 Jahren und älter 3,5 pro 1000. Basierend auf dieser sogenannten Hintergrundinzidenz ist mit einem Todesfall pro 290 Personen dieser Altersgruppe innerhalb einer Woche, unabhängig von einer Impfung, zu rechnen", heißt es in dem Papier der BASG
Meldungen über schwerwiegende Nebenwirkungen ohne Todesfolge:

  • Bei 166 Patienten wurden die Nebenwirkungen als lebensbedrohend gemeldet (100 BioNTech/Pfizer, 11 Moderna, 54 AstraZeneca und 1 Janssen), bei insgesamt 89 Personen konnte der Gesundheitszustand wiederhergestellt werden, 77 weitere sind noch in Abklärung bzw. konnten keine weiteren Informationen eingeholt werden.
  • Bei 788 Patienten war im zeitlichen Zusammenhang mit der Corona-Impfung ein Krankenhausaufenthalt erforderlich oder ein solcher wurde verlängert (412 BioNTech/Pfizer, 67 Moderna, 291 AstraZeneca und 18 Janssen). 394 Patienten sind bereits wieder genesen. Bei 394 ist die Abklärung noch nicht abgeschlossen bzw. konnten keine weiteren Informationen eingeholt werden.
  • Dem Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen (BASG) wurden 12 Fälle (keine Todesfälle) von Gerinnungsstörungen in zeitlicher Nähe zur Impfung mit AstraZeneca gemeldet, bei denen das Krankheitsbild einer sogenannten Vakzin-induzierte thrombotische Thrombozytopenie (VITT) vermutet wird. 
  • Dazu kommen 37 Fälle einer Herzmuskelentzündung in zeitlicher Nähe zur Imfpung (27 BioNTech/Pfizer, 1 Moderna und 9 AstraZeneca). Davon ist eine 81-jährige Patientin mit Multiorganversagen verstorben (BioNTech/Pfizer). Bei 11 Patienten konnte der Gesundheitszustand wiederhergestellt werden, 25 weitere sind noch in Abklärung.
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