Jugendrotkreuz
Gewaltprävention beginnt im Kindergarten
Streit. Mobbing. Soziale Ausgrenzung. Gewalt ist ein schlechtes Mittel, um Konflikte zu lösen. Mit neuen Präventionsprogrammen unterstützt das OÖ. Jugendrotkreuz junge Menschen in ihrer Selbstwahrnehmung und hilft ihnen, Fähigkeiten im Umgang mit anderen zu entfalten.
OÖ. Seit mehr als 70 Jahren begleitet die landesweit größte humanitäre Jugendorganisation die Arbeit an Schulen und startet ins Schuljahr 2020/21.
“Um junge Menschen dahingehend zu sensibilisieren und gleichzeitig ihre eigenen Konfliktfähigkeiten zu fördern, entwickelte das Jugendrotkreuz Programme zur Gewaltprävention. Die Angebotspalette in Oberösterreich ist breit und richtet sich neuerdings von Kindergarten-Kindern – Freunde-Programm – über Volksschüler – Streitschlichter-Programm – bis hin zu älteren Schülern ab der fünften Schulstufe, wo sich eigens ausgebildete Mediations-Peers um die Anliegen der Klassenkameraden kümmern. „Gewalt vorzubeugen, ist ein Thema, das vom Kind bis zum Erwachsenen relevant ist“, nennt OÖ. Rotkreuz-Präsident Walter Aichinger den Grund, warum sich das OÖ. Jugendrotkreuz in diesem Bereich engagiert.
Gewalt vermeiden
Gewalt ist in unserer Gesellschaft weit verbreitet. Die Corona-Krise verschärfte die Lage zusätzlich. Hier entgegenzusteuern ist dringend notwendig: Etwa 75 Prozent aller chronisch gewalttätigen Jugendlichen haben in ihrer Kindheit Gewalt erlitten und erlebt. Sozial ausgegrenzt zu werden, wird als extrem bedrohlich erfahren und verstärkt unmittelbar aggressive Handlungstendenzen. Rund 30 Prozent der Jugendlichen haben aus diesem Grund ein erhöhtes Risiko, Problemverhaltensweisen zu entwickeln bzw. beizubehalten. Sie stammen oftmals aus benachteiligten Lebenslagen, also aus Familien mit geringem Bildungsgrad, geringem Einkommen und/oder mit Migrationshintergrund. Gewalt vorzubeugen heißt, soziale Ungleichheit zu verringern, Kindern und Jugendlichen echte Zukunftschancen zu bieten und deren Selbstwert zu stärken. Um gegenzusteuern, kommt Bildungseinrichtungen wie Kindergärten und Schulen eine besondere Aufgabe zu.
„Dort, wo Menschen zusammenkommen, entstehen auch Meinungsverschiedenheiten und Konflikte. Umso wichtiger ist es, Kindern und Jugendlichen frühzeitig beizubringen, wie man mit solchen Situationen umgehen soll. Denn Gewalt soll und darf niemals eine Lösung sein. Das Um und Auf in Konfliktsituationen ist Kommunikation."
LH-Stellvertreterin und Bildungsreferentin Christine Haberlander
Aus diesem Grund machten alleine im vergangenen Schuljahr 47 Schüler in Oberösterreich die Ausbildung zum Meditions-Peer.
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