Geldnot und Corona-Politik als Gründe?
Katholische und Evangelische Kirche verlieren gleichermaßen

Die Austritte aus der Katholischen Kirche sind österreichweit auf einem Rekordhoch. | Foto: Wakolbinger

Prozentuell gesehen verloren Katholische und Evangelische Kirche in Oberösterreich 2021 gleich viele Mitglieder. Auch Pandemie und Inflation haben Austrittsgründe geliefert.

OÖ. Zum Jahresende 2022 waren von rund 1,5 Millionen Menschen in Oberösterreich insgesamt 898.064 Mitglieder der Katholischen Kirche. Ausgetreten sind über das Jahr ganze 16.505 Personen (1,83 Prozent). 776 Personen traten 2022 wieder oder neu in die Kirche ein. „Natürlich schmerzen die hohen Austrittszahlen und geben uns zu denken. Die Gründe für einen Kirchenaustritt sind jedoch recht vielschichtig und betreffen sowohl gesellschaftliche als auch kirchliche Problemstellungen“, kommentiert Bischof Manfred Scheuer die Zahlen. Einerseits sieht er die Ursachen im Kirchenbeitrag bzw. in der allgemeinen Teuerung und den gestiegenen Lebenserhaltungskosten, andererseits in „Ärger, Entfremdung und Kränkungen, mitunter aber auch Enttäuschung über kirchliche Entwicklungen oder Gleichgültigkeit“.

„Austrittsbereitschaft, die nur einen Anlass braucht“

Prozentuell fast gleich viele Austritte (1,82 Prozent) zählt die Evangelische Kirche in Oberösterreich – die absoluten Zahlen unterscheiden sich freilich: 815 Austritte bei 46.649 Mitgliedern. „Erosion der inneren Verbundenheit führt zu hoher Austrittsbereitschaft, die dann nur einen Anlass braucht“, sagt Superintendet Gerold Lehner. Dieser Anlass würde in vielen Fällen im Kirchenbeitrag gefunden – so Manchem könnte er aber auch von der Pandemie geliefert worden sein, wie das Oberhaupt der Evangelischen Kirche Oberösterreich vermutet: „In manchen Gemeinden ist klar ersichtlich, dass der Streit um Corona Spuren hinterlassen hat. Hier haben Menschen der Kirche den Rücken gekehrt wegen der Unterstützung der Pandemie-Maßnahmen.“ Im Großen und Ganzen sieht Lehner die schwindende Mitgliederzahl aber als Zeichen der Zeit – einer Zeit, „in der die Menschen nur mehr dann zur Kirche gehören, wenn sie das auch wirklich wollen“.

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