Überdosiert, gesüßt und teuer
Nahrungsergänzungsmittel für Kinder im AK-Test

Im Normalfall sind Kinder gut mit Nährstoffen versorgt – Nahrungsergänzungsmittel sind also meist nicht nötig. | Foto: choreograph/panthermedia
  • Im Normalfall sind Kinder gut mit Nährstoffen versorgt – Nahrungsergänzungsmittel sind also meist nicht nötig.
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Damit Kinder gut für die schulischen Anforderungen gewappnet sind, wollen Eltern ihre Kinder optimal mit Nährstoffen versorgt wissen und greifen immer öfter zu Nahrungsergänzungsmitteln. Die angebotenen Vitamin- und Nährstoffpräparate sind allerdings nicht zu empfehlen – so das Fazit einer Erhebung durch die Arbeiterkammer Oberösterreich.

OÖ. Der Großteil der Produkte enthält Zucker, Süßungsmittel oder künstliche Süßstoffe, welche keinerlei Mehrwert für die Gesundheit liefern – so das Ergebnis der Erhebung. 79 Prozent der Präparate liegen außerdem über dem täglichen Bedarf für Vier- bis unter Siebenjährige und 21 Prozent überschreiten sogar die empfohlenen Höchstmengen für Erwachsene. Die Kosten der Produkte im Test reichen von etwa 2 bis maximal 77 Euro pro Monat und Kind.

Großteil der Produkte überschreitet die
Zufuhrempfehlungen für Mikronährstoffe

Die Konsumentenschützer der AK OÖ kauften 14 zufällig ausgewählte Nahrungsergänzungsmittel für Kinder und verglichen die angegebenen Nährstoffmengen mit den täglichen Zufuhrempfehlungen für Vier- bis unter Siebenjährige. Bei insgesamt elf der 14 Produkte kommt es bei mindestens einem Nährstoff zur Überschreitung der Zufuhrempfehlungen – besonders ausgeprägt bei Biotin, wo gar bis zu 1000 Prozent der empfohlenen Tagesdosis erreicht werden.
Lediglich drei Präparate liegen gänzlich innerhalb der Empfehlungen der Experten. Davon schöpft eines die empfohlene Tageszufuhr bei fast allen enthaltenen Mikronährstoffen bereits zu 100 Prozent aus. Ein anderes wiederum ist vielmehr eine Nascherei als eine sinnvolle Nahrungsergänzung.

AK OÖ fordert gesetzliche Nährstoff-Höchstmengen in Nahrungsergänzungsmitteln

Es existiert derzeit keine gesetzlich verbindliche Obergrenze, die eine sichere Aufnahme gewährleisten würde. Orientierungshilfe bieten lediglich die vom deutschen Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) erarbeiteten Höchstmengenvorschläge für Personen ab 15 Jahren.
Drei Produkte im Test überschreiten die vom BfR noch als sicher angesehene Höchstmenge für Vitamin A um das 1,5 bis 2-fache. Vier Produkte liegen bei Jod, Folsäure bzw. Vitamin A gerade noch im Grenzbereich. Zwei Produkte enthalten außerdem Beta-Carotin. Diesen Nährstoff empfiehlt das BfR aus Gründen des vorbeugenden Gesundheitsschutzes nur mit großer Vorsicht einzusetzen.

Nahrungsergänzung oder doch Nascherei?

Optimaler Weise sollten Nährstoffsupplemente nur Stoffe natürlichen Ursprungs enthalten, die für die Gesundheit erforderlich sind. Fünf Produkte enthalten allerdings auch Zucker und Glucosesirup sowie Säuerungsmittel – eine ungünstige Kombination, die den Zahnschmelz angreifen kann.
In acht Produkten stecken Süßungsmittel (Xylit, Sorbit, etc.) oder künstliche Süßstoffe (Aspartam, Acesulfam K). Lediglich ein Produkt war ungesüßt.

Sind Nahrungsergänzungsmittel überhaupt notwendig?

Im Allgemeinen sind Kinder gut mit Nährstoffen versorgt. Der kindliche Bedarf an Nährstoffen, lässt sich mit einer abwechslungsreichen Kost, bzw. im Falle von Vitamin D durch regelmäßigen Aufenthalt im Freien, verbessern. Zu vorübergehenden Vitamin- und Nährstoffmangel kann es bei längeren Krankheiten oder starken Wachstumsphasen (z. B. bei Jugendlichen) kommen.
Wenn Eltern unsicher sind, ob ihr Kind unter einem Nährstoffmangel leidet, sollten diese den Kinder- oder Hausarzt konsultieren. Dieser kann durch eine Blutuntersuchung feststellen, ob tatsächlich Mangelzustände vorliegen und gegebenenfalls gezielt bestimmte Supplemente verordnen.

Alle Details zum Test unter: ooe.konsumentenschutz.at

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