Oberösterreich wählt
Bauernbund gewinnt Landwirtschaftskammerwahl 2021

Der Bauernbund hält die Zweidrittel-Mehrheit, der Unabhängige Bauernverband gewinnt hinzu, ebenso die Grünen – SPÖ und Freiheitliche müssen Federn lassen.  | Foto: LWK OÖ
  • Der Bauernbund hält die Zweidrittel-Mehrheit, der Unabhängige Bauernverband gewinnt hinzu, ebenso die Grünen – SPÖ und Freiheitliche müssen Federn lassen.
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Bei der Landwirtschaftskammerwahl am 24. Jänner 2021 behielt der OÖ Bauernbund seine Spitzenposition, stellt weiterhin 24 Mandate in der Vollversammlung und verteidigte die Zweidrittel-Mehrheit.

OÖ. Der Unabhängige Bauernverband (UBV) dürfte sich über die meisten Stimmenzuwächse freuen (+ 4,36 Prozent) und gewann zwei Mandate hinzu. Mehr Stimmen holten auch die Grünen Bäuerinnen und Bauern, die ebenfalls ein Mandat dazu gewannen. Die Freiheitliche Bauernschaft und die SPÖ-Bauern mussten hingegen den Verlust von je einem Mandat hinnehmen.

Das Endergebnis sieht folgendermaßen aus:

Der OÖ Bauernbund erreicht 65,21 Prozent (-0,73 Prozent, 24 Mandate)
der Unabhängige Bauernverband OÖ erreicht 18,70 Prozent (+4,36 Prozent, 7 Mandate),
die Grünen Bäuerinnen und Bauern OÖ erreichen 6,51 Prozent (+1,45 Prozent, 2 Mandate),
die Freiheitliche Bauernschaft OÖ erreicht 4,99 Prozent (-3,41 Prozent, ein Mandat),
die SPÖ Bauern erreichen 4,60 Prozent (-1,65 Prozent, ein Mandat).

Wahlbeteiligung gesunken

Die Wahlbeteiligung lag bei 49,04 Prozent und damit knapp vier Prozent unter dem Niveau der letzten Landwirtschaftskammerwahl vom 25. Jänner 2015.

Wahlsiegerin Langer-Weninger: "Konstruktive Zusammenarbeit"

Präsidentin Michaela Langer-Weninger und Vizepräsident Karl Grabmayr sahen in einem ersten Statement im Ergebnis einen "klaren Arbeitsauftrag, die zentralen Anliegen der Bauern sowie Grundbesitzer auch in der neuen Funktionsperiode konsequent und beharrlich zu vertreten." Man stehe speziell in den nächsten Monaten vor großen Herausforderungen bei der Umsetzung der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) der EU, die es bestmöglich zu meistern gelte. "Daneben beschäftigen uns die steigenden Anforderungen der Gesellschaft an die landwirtschaftliche Produktion, wie Umwelt- und Klimaschutzthemen oder Fragen des Tierwohls."

Und weiter: "Wir werden mit dem heutigen klaren Wählervotum verantwortungsvoll umgehen und im Interesse der Bauernfamilien mit allen in der Vollversammlung vertretenen Wählergruppen eine sachliche und konstruktive Zusammenarbeit suchen."

Stelzer: "Einklang zwischen Mensch & Tier"

„Präsidentin Michaela Langer-Weninger und der OÖ Bauernbund stehen für eine starke Zukunft der bäuerlichen Familienbetriebe sowie für den Einklang zwischen Mensch, Tier und Natur. Damit ist der heutige Ausgang der Landwirtschaftskammerwahl in Oberösterreich eine gute Nachricht für die Bauern, für die Konsumenten sowie für das Bundesland Oberösterreich“, sagt Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP).

Hiegelsberger: "Starkes Mandat für Bauernparlament"

Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger (ÖVP) verwies auf die – trotz Corona-Krise – relativ hohe Wahlbeteiligung: „Trotz der geltenden Einschränkungen des öffentlichen Lebens erreichte die Wahlbeteiligung knapp 50 Prozent. Die Bauern geben dem oberösterreichischen Bauernparlament damit ein starkes Mandat für die kommenden sechs Jahre.“ Nachsatz: " Ich gratuliere Landwirtschaftskammer-Präsidentin Michaela Langer-Weninger sehr herzlich zur Bestätigung im Amt und freue mich auf die weitere Zusammenarbeit."

Gerstorfer: "Lachendes und weinendes Auge"

In einer ersten Reaktion sieht die SPÖ-Vorsitzende Birgit Gerstorfer Positives wie Negatives beim Ergebnis der Landwirtschaftskammerwahlen: „Das Resultat verursacht ein lachendes Auge und weinendes Auge: Es ist erfreulich, dass die meisten Fraktionen die Notwendigkeit eines Wandels in der Landwirtschaft thematisierten. Mit Regionalität und Nachhaltigkeit schaffen wir Arbeitsplätze und sind aktiv gegen die Klimakrise. Schade, dass das große Engagement der sozialdemokratischen LandwirtInnen nicht zu einem besseren Ergebnis geführt hat.“

Kaineder: "Auf Agrarwende hinarbeiten"

„Diese Landwirtschaftskammerwahlen haben für die Grünen einen famosen Start in dieses Wahljahr gebracht. Mit einem starken Ergebnis, zu dem ich den Grünen Bäuerinnen und Bauern mit Clemens Stammler an der Spitze herzlich gratuliere. Ziel war es Grüne Politik in der Landwirtschaftskammer zu stärken und damit forciert auf eine Agrarwende in Oberösterreich hinzuarbeiten. Dieses Ziel ist mit dem zweiten Mandat in der Kammer ganz klar erreicht“, sagt der Grüne Landessprecher Stefan Kaineder.

Graf: "Ärgerliches Ergebnis"

Der Landesobmann der Freiheitlichen Bauernschaft, Franz Graf, kommentierte die Stimmenverluste so: „Wir stehen auf, wir krempeln die Ärmel hoch und werden uns weiterhin mit voller Kraft in der Landwirtschaftskammer für die Bauern einsetzen.“  Als Hauptgrund für das „ärgerliche Ergebnis aus Sicht der Freiheitlichen Bauernschaft ist klar zu sagen, dass uns unser wichtiges Werkzeug – Veranstaltungen und der direkte Kontakt mit den Bauern im Gespräch – gefehlt hat,", so Graf.

Zur Info:
Die Hauptwahlbehörde zur OÖ Landwirtschaftskammerwahl wird das offizielle amtliche Endergebnis am 3. Februar 2021 feststellen. Die hier präsentierten Zahlen sind vorläufig, können sich aber nur noch geringfügig ändern.

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