Bildungsstandard Mathematik
Oberösterreichs Schüler zählen zu den Besten

Ob Bildungsstandards, PISA oder Zentralmatura: Oberösterreich liegt bei allen Test immer ganz vorne . | Foto: Woodapple/Fotolia
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 Ist es die Blasmusik oder die Begabtenförderung? Wieso sind Oberösterreichs Schüler fast immer die besten?

OÖ. Oberösterreichs Volksschüler schnitten – wie immer - auch bei der letzten Überprüfung der Bildungsstandards Mathematik in der vierten Schulstufe hervorragend ab. Während in Österreich 82 Prozent der Schüler der vierten Klasse Volksschule die Bildungsstandards erreichen oder übertreffen, sind es in Oberösterreich 85 Prozent. Vor allem der Anteil der Spitzenschüler, also jene Schüler die die Bildungsstandards übertreffen, liegt mit 18 Prozent am höchsten von allen Bundesländern – gemeinsam mit Salzburg und Steiermark.

Oberösterreich immer ganz vorne

Aber nicht nur bei diesen Überprüfungen sind Oberösterreichs Schüler bei den Besten, sondern auch bei fast allen anderen Tests, egal ob Bildungsstandards, PISA oder Zentralmatura. Doch woran liegt es, dass gerade die oberösterreichischen Schüler derart gut abschneiden oder besser gesagt – woran liegt es nicht? Claudia Resch vom Österreichischen Zentrum für Begabtenförderung und Begabungsforschung (ÖZBF) ist der Meinung: „Laut Bildungsforschung gelten in Österreich üblicherweise folgende Regeln: Je höher der Akademikeranteil bei den Eltern, desto besser die durchschnittlichen Leistungen. Je höher der sozioökonomische Status, desto besser die durchschnittlichen Leistungen und je weniger Kinder mit Migrationshintergrund, desto besser die durchschnittlichen Leistungen. Oberösterreich scheint hier aber offenbar die Ausnahme von der Regel zu sein.“

Oberösterreich ist anders

Der Akademikeranteil bei den Eltern ist mit 24 Prozent am niedrigsten von ganz Österreich. Beim regionalen Bruttoinlandsprodukt pro Einwohner liegt OÖ an fünfter Stelle. Oberösterreich hat den dritthöchsten Anteil (18 %) an Kindern mit Migrationshintergrund (nach Wien und Salzburg).
Es wird auch nicht mehr Geld in die Volksschulen investiert. In OÖ liegt der Finanzaufwand pro Volksschüle bei 7.604 Euro, in Österreich im Schnitt um 444 Euro höher (bei 8.048 Euro). 29,2 Prozent der Schüler der vierten Klasse Volksschule wechseln in OÖ ans Gymnasium, im Österreichschnitt sind es 36,8 Prozent.

Der Grund: Blasmusik oder Begabtenförderung?

Es muss also andere Gründe geben, wieso Oberösterreichs Schüler durchwegs so gut abschneiden: Vielleicht liegt es an der Lehramtsausbildung in Oberösterreich? Vielleicht auch daran, dass in keinem Bundesland der sekundäre Sektor (Industrie) so groß und der tertiäre Sektor (Dienstleistung) so klein ist wie in Oberösterreich? Vielleicht liegt es aber auch an der Blasmusik? In keinem anderen Bundesland gibt es – im Verhältnis zur Bevölkerung – mehr Blasmusikkapellen.

„Vielleicht – und ich halte das tatsächlich nicht für so abwegig – liegen die guten Ergebnisse auch an der sehr gut ausgebauten Begabtenförderung in Oberösterreich“, so Claudia Resch von ÖZBF. „Oberösterreich ist hier österreichweit führend und investiert mehr als alle anderen Bundesländer zusammen.“ Insgesamt standen laut Landeshauptmann Thomas Stelzer für die Begabtenförderung in OÖ jährlich rund 590.000 Euro zur Verfügung, 320.000 Euro steuert(e) das Bildungsressort bei (Stand 2016). Im Talentezentrum in Linz stehen fünfzehn Ansprechpartner zur Verfügung, im ganzen Bundesland sind zwanzig Talentecoaches unterwegs, die wöchentlich für zwei Stunden für Begabtenförderung in der Bildungsregion zuständig sind.

Forschung für Bildungspolitik wäre wichtig

„Als nationales Zentrum haben wir einen guten Überblick über die Aktivitäten in ganz Österreich. Und Oberösterreich sticht hier einfach hervor. Für die Bildungspolitik wäre es nicht nur spannend, sondern auch sehr wichtig herauszufinden, worauf die sehr guten Ergebnisse von Oberösterreichs Schüler tatsächlich zurückzuführen sind. Irgendetwas läuft in Oberösterreich offenbar sehr gut. Hier bräuchte es unseres Erachtens nach dringend entsprechende Forschung“, ist Resch überzeugt.

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