Ernstes Gespräch mit Landesamtsdirektor
Umweltanwalt Donat sorgt für Aufruhr in Oberösterreich

Martin Donat: Ein Kämpfer gegen Windräder in Oberösterreich – jetzt gab es ein ernstes Gespräch mit dem Landesamtsdirektor. | Foto: BRS
2Bilder
  • Martin Donat: Ein Kämpfer gegen Windräder in Oberösterreich – jetzt gab es ein ernstes Gespräch mit dem Landesamtsdirektor.
  • Foto: BRS
  • hochgeladen von MeinBezirk Freistadt

Windräder. Ein Dauerbrenner im Land. Neben der FPÖ führt auch Oberösterreichs Umweltanwalt Martin Donat seit Monaten einen Abwehrkampf gegen jedes einzelne Windkraftprojekt. Hinter vorgehaltener Hand heißt es dazu: „Der Donat mag einfach keine Windräder“. Mit dieser Zuschreibung müsse er leben, er kämpfe für das Landschaftsbild, sagte Donat bereits 2023 im BezirksRundSchau-Interview. Und derzeit scheint es so, dass er dieser Darstellung unbedingt gerecht werden will.

OÖ. Bevor Ende Mai im Gemeinderat in Liebenau (Bezirk Freistadt) über ein Windrad-Projekt abgestimmt wurde, schickte Donat allen Gemeinderäten eine E-Mail. Darin enthaltene Warnungen lesen sich wie das Best-of eines Politikers, der Donat nicht ist: „Finanzielle Interessen“ seien im Spiel. Um Oberösterreichs Energieziele zu erreichen, müsste der „Freiwald nicht geopfert werden“, und sobald die Gemeinde ein UVP-Verfahren einleite, „sei der Zug abgefahren“. Das Ergebnis im Liebenauer Gemeinderat fiel dementsprechend aus. Die Gemeindevertreter stimmten gegen das Projekt.

Postwurf in Rainbach vor Abstimmung

Ortswechsel ins wenige Kilometer entfernte Rainbach. Dort fand am 2. Juni eine Volksabstimmung zu einem Windrad-Projekt des Verbunds statt. Es ging um sieben Windräder auf Rainbacher Gemeindegebiet. Der Umweltanwalt ließ auch dort nichts unversucht: Er schickte auf Steuerzahler-Kosten an alle Gemeindebürger einen Postwurf mit falschen Projektskizzen und insinuierte eine Auswirkung von Windrädern auf die Wasserversorgung. Pech für Donat: Die Rainbacher Bevölkerung gab dem Projekt doch ihr Okay. Und Rainbachs Bürgermeister forderte wegen Donats "Fake-Aussendung" sogar dessen Rücktritt.

Landesamtsdirektor verlangte Antworten...

Dieser Postwurf in Rainbach ließ nun auch beim Land OÖ die Wogen hochgehen. Landesamtsdirektor Thomas Schäffer, im Landesdienst der Vorgesetzte des Beamten Martin Donats, schaltete sich persönlich ein und verlangte in einem Schreiben Antworten. Es gehe darum, Schaden für Image und Ansehen des Landes abzuwenden. „Es stellt sich die Frage: Passt Donats Vorgehen noch zu der Rolle, die das Gesetz vorsieht?“, so der Landesamtsdirektor im Gespräch mit der BezirksRundSchau. Laut Schäffer verstoßen weder Postwurf noch Mail an die Gemeinderäte gegen das Umweltschutzgesetz, aber: „Es geht um das Wie, also wie Donat agiert und wie Inhalte dargestellt werden."

... und führte ernstes Gespräch mit Donat

Laut Schäffer habe der Umweltanwalt Dienstagvormittag bereits Antworten geliefert – auch ein klärendes Gespräch hat stattgefunden. Die Conclusio daraus: Es ist nicht Aufgabe der Umweltanwaltschaft, bei geplanten Windkraft-Projekten "zusätzlich zu emotionalisieren" – darüber sei er sich mit Donat einig, so der Landesamtsdirektor. Und man habe besprochen, "was eine fachliche Information und die Aufgabe der Umweltanwaltschaft ist". 
Unterm Strich dürfte Schäffer dem Umweltanwalt wohl die Rute ins Fenster gestellt haben – offiziell wird das freilich netter formuliert. 

Landesamtsdirektor Thomas Schäffer. | Foto: Land OÖ/Mayrhofer

Zur Sache: 
Der Umweltanwalt selbst wollte sich übrigens auf Anfrage der BezirksRundSchau bisher aus terminlichen Gründen nicht zu der Causa äußern – sollte sich das ändern, wird die BezirksRundSchau das hier ergänzen. 

Stimmenthaltung kippte Windräder-Projekt in Liebenau
Umweltanwalt schickt Postwurf gegen Windkraft in Rainbach
Rainbacher sagen "Ja" zur Windkraft
"Was haben Sie gegen Windräder, Herr Umweltanwalt Donat?"
Martin Donat: Ein Kämpfer gegen Windräder in Oberösterreich – jetzt gab es ein ernstes Gespräch mit dem Landesamtsdirektor. | Foto: BRS
Landesamtsdirektor Thomas Schäffer. | Foto: Land OÖ/Mayrhofer
Anzeige
Video

Industriellenvereinigung
Nur Wettbewerb stellt den Kunden in den Mittelpunkt

Wer wählt nicht gern aus mehreren Anbietern und Angeboten? Der Wettbewerb um die Gunst der Kunden fördert die Vielfalt, führt zu besseren, günstigeren Produkten und ist Motor für den Fortschritt. Monopol bedeutet ausgeliefert seinBei Monopolen dominiert ein Anbieter den Markt, bestimmt Qualität und Preis. Ohne Mitbewerber fehlt auch der Druck zu Verbesserungen und Innovationen. Der Staat versucht, die Bildung von Monopolen durch Regulierungsmaßnahmen zu verhindern. Weil bessere und billigere...

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus Oberösterreich auf MeinBezirk.at/Oberösterreich

Neuigkeiten aus deinem Bezirk als Push-Nachricht direkt aufs Handy

MeinBezirk Oberösterreich auf Facebook: MeinBezirk Oberösterreich

MeinBezirk Oberösterreich auf Instagram: @meinbezirk.oberoesterreich

Jetzt gleich unseren WhatsApp Kanal MeinBezirk Oberösterreich abonnieren!

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Veranstaltungs-Tipps, die besten Partyfotos und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Video einbetten

Es können nur einzelne Videos der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Playlists, Streams oder Übersichtsseiten.

Abbrechen

Karte einbetten

Abbrechen

Social-Media Link einfügen

Es können nur einzelne Beiträge der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Übersichtsseiten.

Abbrechen

Code einbetten

Funktionalität des eingebetteten Codes ohne Gewähr. Bitte Einbettungen für Video, Social, Link und Maps mit dem vom System vorgesehenen Einbettungsfuntkionen vornehmen.
Abbrechen

Beitrag oder Bildergalerie einbetten

Abbrechen

Foto des Tages einbetten

Abbrechen

Veranstaltung oder Bildergalerie einbetten

Abbrechen

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.