Straftaten in Oberösterreich rückläufig
Weniger Kriminalität wegen Corona-Krise
Die Corona-Krise bescherte Oberösterreich einen historischen Tiefstand bei den Straftaten: Weniger als 60.000 Anzeigen gab es im Jahr 2020 bei der Polizei, berichtet Landespolizeikommandant Andreas Pilsl.
OÖ. „Das Corona-Jahr hat die Polizei sehr gefordert, aber vielfach nicht mit unseren ureigensten Aufgaben“, so Pilsl. So habe man insgesamt 40.000 Quarantänen kontrolliert und 150 Demonstrationen begleitet und beaufsichtigt. Doch die wirklich interessanten Polizei-Zahlen kommen aus der Kriminalitätsstatistik: Weniger als 60.000 angezeigte Straftaten – ein historisches Tief. Demgegenüber liegt Aufklärungsquote bei 61,7 Prozent – eine Steigerung von 1,6 Prozent im Vergleich zu 2019.. „Wir sind bei Aufklärungsquote ganz vorne in Österreich“, sagt Pilsl.
Klassische Kriminalitätsdelikte, wie etwa Einbrüche, sind im Vorjahr zurückgegangen. Gestiegen ist hingegen die Internet-Kriminalität. Laut Pilsl beträgt die Steigerung derzeit jährlich 20 Prozent. „Da müssen wir uns neue Wege überlegen. Wir sind in diesem Bereich gerade dabei, uns neu aufzustellen“, so der Landespolizeikommandant.
Weniger tatverdächtige Asylwerber
Einen Rückgang gab es auch bei der Anzahl der tatverdächtigen Asylwerbern, insgesamt wurden im Vorjahr 1.220 Asylwerber als Straftäter ausgeforscht. Diese Zahl habe sich auf dem Niveau vor der Flüchtlingskrise eingependelt, so Pilsl. Knapp ein Drittel der Straftaten in Oberösterreicher wurden im Vorjahr von Personen ohne österreichischer Staatbürgerschaft begangen, ergänzt der Landespolizeikommandant.
Stelzer: "Anstieg bei Internetkriminalität ist alarmierend"
Für Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) ist die polizeiliche Kriminalstatistik 2020 „ein starkes Zeichen für Sicherheit in unserem Land und die gute Arbeit der oö. Polizei“. Besonders im Umgang mit Corona habe die Polizei viel Fingerspitzengefühl bewiesen, so Stelzer. Nachsatz: "Dass man dennoch ständig wachsam sein und entsprechende Maßnahmen weiterentwickeln muss, zeigen die alarmierenden Anstiege im Bereich der Internetkriminalität."
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