Oberbank Sport Talk
FC Bayern München zu Gast in Linz
Ein volles Haus mit 2.000 begeisterten Gästen gab es am Dienstagabend im Oberbank Forum an der Linzer Donaulände. FC Bayern München-Präsident Herbert Hainer und Fußballlegende Stefan Effenberg sprachen über die holprige Saison des deutschen Rekordmeisters und das verlorengegangene "Mia san Mia"-Gefühl.
LINZ. Es war eine durchwachsene Saison für den FC Bayern München. Nur aufgrund der fehlenden Nervenstärke des Erzrivalen Borussia Dortmund reichte es am Ende zur elften Meisterschaft in Folge. Bayern-Präsident Hainer nimmt's mit Humor und bediente sich am legendären Sager von Englands Stürmerlegende Gary Lineker. "Eine Meisterschaft hat 34 Spieltage und am Ende gewinnen immer die Bayern."
Damit das auch so bleibt, kündigte Hainer Verstärkungen für die kommende Saison an. "Wir haben den Abgang von Robert Lewandowski nicht so gut kompensieren können wie erhofft und suchen deshalb einen starken Mittelstürmer. Auch auf der 6er-Position halten wir die Augen offen." Der Wechsel von Konrad Laimer wird in den nächsten Tagen offiziell verkündet. "Er ist ein absoluter Topspieler und hat auch im letzten Spiel gegen uns gezeigt, wie stark er ist – Laimer war der beste Mann am Platz", streute Hainer dem österreichischen Nationalspieler Rosen.
"Haben Probleme im Keller diskutiert"
Stefan Effenberg, der zum ersten Mal in Oberösterreich zu Gast war, ist über den Gewinn der Meisterschaft erfreut, zeigte aber auch Mitgefühl für die gescheiterten Dortmunder. "Viele Leute haben mich gefragt, wie es sein kann, die Meisterschaft so zu verspielen. Aber das muss man sich mal vorstellen, welch enormer Druck da auf den Spielern lastet. Da sind 80.000 Zuschauer im Stadion und nochmal 200.000 vor dem Stadion. Mir haben die richtig leid getan."
Das etwas verloren gegangene "Mia san Mia"-Gefühl sieht "Effe" dem Generationenwechsel geschuldet. "In den 70er-, 80er-Jahren und auch zu meiner Zeit gab es starke Persönlichkeiten im Verein. Leute wie Beckenbauer, Pflügler oder Kahn haben das durch und durch gelebt. Wenn wir damals Probleme hatten, dann wurden die im Keller von Kapitän Augenthaler ausdiskutiert. Mit Social Media und der medialen Aufmerksamkeit ist das auch alles schwieriger geworden."
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