JKU Studie
Einkaufsverhalten in Zeiten des Corona-Virus
47 Prozent der Konsumenten und Konsumentinnen vermissen derzeit den Einkauf in Geschäften, die geschlossen sind. Das ist eines der Ergebnisse einer Studie des Instituts für Handel, Absatz und Marketing der Johannes Kepler Universität (JKU).
OÖ. Um Veränderungen im Kaufverhalten der Bevölkerung rund um die aktuellen Entwicklungen zu erfassen, führen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der JKU derzeit Studien durch. In der Woche ab dem 23. März wurden 1.006 Österreicher und Österreicherinnen online befragt. Die Stichprobe ist repräsentativ für die Bevölkerung zwischen 18 und 75 Jahren. Nach dem ersten Teil zum Vertrauen in den Lebensmitteleinzelhandel ist nun der zweite Teil zur Schließung des an einen Standort gebundenen Einzelhandels erschienen.
Eindecken mit Waren
Ein zentrales Ergebnis ist, dass sich 28 Prozent der Befragten vor der Schließung der Geschäfte (abseits von Lebensmitteln und Gütern des täglichen Bedarfs) am 16. März noch mit Waren versorgt haben. Eingedeckt haben sich vor allem jüngere Konsumenten und Konsumentinnen. Besonders gerne gekauft wurden Artikel wie Blumenerde, Pflanzen, Bastelmaterialien, aber auch Bücher, Bekleidung und Spielwaren.
47 Prozent würden nach wie vor gerne in Geschäften einkaufen, die derzeit geschlossen sind. Bei Konsumenten und Konsumentinnen, die knapp vor der Schließung noch eingekauft haben, sind es gar 69 Prozent. Den Einkauf in Geschäften vermissen vor allem Menschen, die sich durch die Corona-Krise persönlich betroffen fühlen, sowie jene, die Einkaufen mit Spaß und Flucht aus dem Alltag verbinden. Bei Utilitaristen und Utilitaristinnen, die effizientes und schnelles Einkaufen schätzen, ist das weniger der Fall.
Umsatzverluste in Millionenhöhe
Was den Umsatz betrifft, so ist festzuhalten, dass der Einzelhandel in Österreich durchschnittlich rund 110 Millionen Euro (brutto) pro geschlossenem Tag verliert. Ein Viertel der Umsatzverluste bis Ostern entfällt auf die modischen Branchen, gefolgt vom Möbelhandel und Baumarktsegment. Diesen Ergebnissen liegen Daten von Statistik Austria zugrunde, die in Form von Modellrechnungen berechnet wurden und von saisonal üblichen Umsätzen ausgehen.
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