Gas, Industrie, Raffinerie
Experte empfiehlt jetzt Heizöl einzulagern

Die Raffinerie in Schwechat dürfte Ende August wieder im Vollbetrieb laufen. Sollte es allerdings zu Verzögerungen kommen – und gleichzeitig die Gaslieferungen aus Russland ausbleiben – stünde Österreich vor einem "Energieproblem".  | Foto: panthermedia/PicsFive
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  • Die Raffinerie in Schwechat dürfte Ende August wieder im Vollbetrieb laufen. Sollte es allerdings zu Verzögerungen kommen – und gleichzeitig die Gaslieferungen aus Russland ausbleiben – stünde Österreich vor einem "Energieproblem".
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Knapp 80.000 Ölheizungen gibt es noch in Oberösterreich und die Preise für Heizöl sind hoch wie nie: Knapp 160 Euro zahlt man derzeit für 100 Liter Öl. Dennoch empfiehlt Doppler-Chef Bernd Zierhut die privaten Tanks noch vor dem Winter aufzufüllen. Der Grund: Ein möglicher russischer Gas-Lieferstopp, hohe Öl-Nachfrage aus der Industrie und die Situation der Raffinerie in Schwechat.

OÖ. "Gibt es kein Heizöl mehr in Oberösterreich?" Mit dieser Frage wandte sich ein Leser, der von zahlreichen Lieferanten eine Absage bekommen hatte, an die BezirksRundSchau. Bernd Zierhut, Chef von Doppler-Mineralöle beruhigt: "Eine Verknappung von Heizöl kann ich nicht nachvollziehen. Es kann vielleicht derzeit zu längeren Lieferzeiten kommen, aber es gibt noch genug Heizöl." Gleichzeitig rät Zierhut den Heizöl-Kunden zu schnellem Handeln: "Wir empfehlen jetzt einzukaufen und bis Ende September einzulagern, auch wenn die Konditionen ungünstig sind, also der Preis teurer ist", so Zierhut.

Gas-Stopp, Industrie-Nachfrage und Raffinerie-Probleme

Gründe für diese Empfehlung gibt es mehrere: Einerseits rüste die Industrie derzeit intensiv von Gas auf Öl um, um einen möglichen Gas-Lieferstopp aus Russland besser abfedern zu können. Speziell für das dritte und vierte Quartal gäbe es vermehrt Öl-Anfragen von den großen Industriebetrieben, sagt der Doppler-Chef. 

Bernd Zierhut, Chef der Doppler Gruppe. | Foto: Doppler Gruppe

Darüber hinaus spielt die Situation der OMV in Schwechat bzw. der dortige Raffinerie-Unfall auf den Ölmärkten eine Rolle. Sollte die Anlage, wie geplant, Ende August wieder ans Netz gehen, rechnet Zierhut mit keinen Versorgungsproblemen bei den Treibstoffen. Würde der Zeitplan allerdings nicht halten und zeitgleich im Herbst die Gas-Lieferungen aus Russland eingestellt werden, könne es zu "dramatischen Verwerfungen" kommen, warnt der Chef der Doppler Gruppe. Denn grundsätzlich sei die Mineralöl-Versorgung auf einen gewissen Verbrauch ausgelegt, der es auch erlaube Spitzen abzufedern. Sollte sich der Bedarf aber verdoppeln – was im Fall eines Gas-Lieferstopps wahrscheinlich ist – werde das gesamte System "einem Stresstest" unterzogen. 

"Halte ich für einen Fehler"

Kritisch sieht Zierhut auch den Einsatz der strategischen Kraftstoff-Reserve durch die Bundesregierung. Die schwarz-grüne Koalition hatte Anfang Juli bereits zum zweiten Mal diese Reserve angezapft, um die Kraftstoffversorgung in Österreich sicherzustellen. "Das halte ich für einen Fehler. Die strategische Reserve ist eigentlich jene Menge, die man für extreme Krisenzeiten vorhalten muss", so Zierhut. Wenn man wisse, dass im Herbst oder Winter eine größere Krise drohe, dann dürfe man nicht im Vorfeld schon solche Reserven freigeben. Vielmehr müssten die Notfall-Kontingente maximal aufgestockt werden, um für den Ernstfall gerüstet zu sein, mahnt der Doppler-Chef.

In Oberösterreich gibt es derzeit noch 80.000 Ölheizungen. | Foto: panthermedia/kai-creativ
  • In Oberösterreich gibt es derzeit noch 80.000 Ölheizungen.
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