RLB OÖ-Bilanz 2019
EZB-Empfehlung verbietet Ausschüttung an lokale Raiffeisenbanken – Klage steht im Raum

RLB-Generaldirektor Heinrich Schaller. | Foto: RLB OÖ
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OÖ. Die Raiffeisenlandesbank OÖ präsentierte am 28. April den Jahresabschluss für 2019: Die Konzernbilanzsumme stieg auf rund 44,4 Milliarden Euro, das Gesamtergebnis erhöhte sich auf 314,3 Millionen Euro (+ 70,3 %) und auch die Finanzierungen kletterten auf 23,5 Milliarden Euro (+ 4,9 %). Rückläufig war das Betriebsergebnis (- 17,6 % auf 302,8 Millionen Euro) sowie der Jahresüberschuss nach Steuern, der auf 256,5 Millionen Euro sank (- 14,4 %).

Grund für den Rückgang sind laut RLB OÖ-Generaldirektor Heinrich Schaller Bewertungen von Beteiligungen – etwa von jener, den die RLB OÖ an der Raiffeisenbank International-Gruppe hält.
Besonders betont Schaller die geringen Risikovorsorgen, die im Vorjahr nötig waren – lediglich 18,2 Millionen Euro. Allerdings werden diese aufgrund der aktuellen Corona-Krise ansteigen, so der RLB OÖ-Chef. Unterm Strich sei man jedenfalls mit dem 2019er-Jahr zufrieden: "„Wir sind mit dem Gesamtergebnis für das Jahr 2019 angesichts der allgemeinen Rahmenbedingungen wie der eines Niedrigzinsumfeldes und einer sich über das Jahr gesehen eintrübenden Konjunktur sehr zufrieden“, so Schaller.

Wertberichtigung von 100 Millionen Euro

Die Raiffeisenbanken in OÖ haben laut Schaller bereits eine freiwillige Wertberichtigung in der Höhe von 100 Millionen Euro gebildet, um Vorsorge für eventuelle Corona-Risiken zu treffen. Allerdings reduzieren die Rückstellungen das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) um denselben Betrag. Das EGT der Raiffeisenbanken in OÖ lag im Vorjahr bei 160,8 Millionen Euro, der Jahresüberschuss bei 133,4 Millionen Euro.

Keine Ausschüttung an lokale Raiffeisenbanken

Eine strenge Empfehlung der EZB zur Auszahlung von Dividenden sorgt derzeit für Unmut im Raiffeisensektor: So sind aktuell keine Ausschüttungen der RLB OÖ an die lokalen Raiffeisenbanken, die ja Eigentümer der Landesbank sind, erlaubt. Das könne man sich auf Dauer aber nicht gefallen lassen, so der RLB OÖ-Chef. „Wir werden uns überlegen, rechtlich dagegen vorzugehen, da dies eine massive Benachteiligung ist“, kündigt Schaller an.

Insgesamt habe die Raiffeisenbankengruppe OÖ seit Beginn der Corona-Krise bereits 8.787 Kredite für Private und Unternehmer gestundet – das entspricht 59,4 Millionen Euro. Wie stark die Anzahl dieser Stundungen noch ansteigt, lasse sich nicht sagen. Allerdings geht Schaller davon aus, dass „die, die es brauchen, schon da waren“. Darüber hinaus habe man für Klein-und Mittelbetriebe 840 Überbrückungsfinanzierung des aws mit einem Gesamtvolumen von 261,1 Millionen Euro beantragt.

Grundsätzlich rechnet der RLB-Chef bis zum Anfang des Sommers mit einer etwas besseren Stimmung bei den heimischen Betrieben, zumal die Wirtschaft im Mai wieder hochgefahren werde.

von Thomas Kramesberger

Foto: RLB OÖ

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