Halbjahresbilanz 2023
Hohe Zinsen bescheren auch Sparkasse OÖ Gewinnanstieg
Wie andere Banken auch profitierte die Sparkasse OÖ von den vergleichsweise hohen Zinseinnahmen. Der Ergebnis vor Steuern stieg im Vergleich zum Halbjahr 2022 um 155 Prozent auf 101,6 Millionen Euro. Die Anzahl der in Not geratenen Kreditnehmer im Bereich Wohnbau konnte mit 130 recht gering gehalten werden.
OÖ. Das Ergebnis vor Steuern lag zum Abschluss des ersten Halbjahres 2023 bei 101,6 Millionen Euro. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres erzielte die Sparkasse OÖ 39,8 Millionen Euro – ein Anstieg von rund 155 Prozent. Zuzuschreiben sei das einerseits der Zinsentwicklung und andererseits der weiteren Auflösung von Risikovorsorgen. Das Zinsergebnis stieg um 46,8 Prozent auf rund 126 Millionen Euro (Juni 2022: 86 Millionen Euro). Das Provisionsergebnis ist im Vergleich zur Vorjahresperiode leicht auf 67,2 Millionen Euro (Juni 2022: 68,3 Millionen Euro) gesunken. Die Bilanzsumme der Sparkasse OÖ belief sich per 30. Juni 2023 auf 15,3 Milliarden Euro (Dez. 2022: 15,4 Milliarden Euro).
Spareinlagen plus 7 Prozent
Das Ende der Nullzinsphase führte zu einem Anstieg der Spareinlagen um rund 7,0 Prozent auf 5,8 Milliarden Euro (Dez. 2022: 5,4 Milliarden Euro). Die Kundenkredite lagen im Vergleich zum Jahresende 2022 stabil bei 9,7 Milliarden Euro. Dies sei vor allem zurückzuführen auf Rückgänge beim Wohnbauneugeschäft, einer rückläufigen Investitionsbereitschaft sowie gestiegene Betriebsmittelfinanzierungen durch einen erhöhten Liquiditätsbedarf. Die Eigenmittelquote belief sich per 30. Juni 2023 auf 21,32 Prozent (20,69 Prozent) und lag damit deutlich über dem gesetzlichen Mindesterfordernis.
NPL-Quote im Wohnbau-Sektor 0,45 Prozent
Die NPL-Quote (non-performing loan), das Verhältnis der notleidenden Kredite zu den Kundenforderungen, verbesserte sich auf 2,0 % (Dez. 2022: 2,2 %). Im Wohnbaubereich beträgt der Wert nur 0,45 Prozent: Von 27.000 Wohnkreditnehmer:innen habe die Sparkasse OÖ demanch mit rund 130 Kund:innen „Vereinbarungen über die weitere gemeinsame Vorgehensweise zu treffen“. Die Bank schreibt diese vergleichsweise niedrige Zahl der „umfassenden und individuellen Beratung“ zu:
„Im Zuge der ersten EZB-Leitzinserhöhungen wurden Inhaber:innen von variabel verzinsten Wohnfinanzierungen von uns schriftlich kontaktiert, um auf mögliche Folgen – wie steigende Kreditraten – hinzuweisen und aktiv Unterstützung anzubieten. Diese Maßnahmen führten dazu, dass die Anzahl der Kund:innen mit Zahlungsschwierigkeiten sehr niedrig gehalten werden konnte“,
so Stefanie Christina Huber, Vorstandsvorsitzende der Sparkasse OÖ.
Filialsanierungen in Ried und Kirchdorf
Einerseits habe die Sparkasse OÖ im ersten Halbjahr 2023 Videoberatungsangebot ausgebaut, andererseits aber auch Filialstandorte in Ried im Innkreis und Kirchdorf „umfangreich saniert“. Besonders wichtig sei dabei gewesen, keine zusätzliche Flächenversiegelung zu verursachen und möglichst nachhaltig zu arbeiten. Vier weiteren Standorte seien nun an der Reihe – und zwar in Schärding, Enns, Laakirchen und Gallneukirchen – letztere soll die erste energieautarke Filiale der Sparkasse OÖ werden.
Anteilsverwaltung hält aktuell 78,86 Prozent
Die Anteilsverwaltung Allgemeine Sparkasse hat durch den zusätzlichen Erwerb von Aktien der Sparkasse OÖ ihren Anteil an der Sparkasse OÖ auf 78,86 Prozent erhöht. Bis Juni 2026 soll die Anteilsverwaltung Allgemeine Sparkasse mit 85,7 Prozent an der Sparkasse OÖ beteiligt sein (Erste Bank: 10 Prozent, Kleinaktionäre: 4,3 Prozent). Mit dem Ausbau der Mehrheit der Anteilsverwaltung an der Sparkasse OÖ strebt man „eine noch stärkere regionale Verwurzelung“ an. Dadurch sei es möglich, das soziale Engagement des Bankinstitutes in Oberösterreich künftig noch weiter auszubauen.
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