Lebensmittelaufsicht OÖ
Im Kampf gegen Verstöße und Täuschungen

Rund 4.000 risikobasierte Probeziehungen und mehr als 5.000 Betriebskontrollen haben die oberösterreichischen Lebensmittelkontrollore 2020 durchgeführt. | Foto: Kzenon/panthermedia.jpg
  • Rund 4.000 risikobasierte Probeziehungen und mehr als 5.000 Betriebskontrollen haben die oberösterreichischen Lebensmittelkontrollore 2020 durchgeführt.
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Die Lebensmittelaufsicht unter der Leitung von Astrid Zeller zieht Bilanz: Mehr als 4.000 Proben und 5.000 Betriebskontrollen haben die oberösterreichischen Lebensmittelkontrollore 2020 durchgeführt. In den letzten Jahren zeigen sich Verbesserungen, trotzdem begrüßt Landesrat Stefan Kaineder die vom Bund angekündigte Ausweitung der Lebensmittel-Kennzeichnung.

OÖ. Der oberösterreichische Lebensmittelmarkt ist einer der am besten kontrollierten in Europa. Dabei geht es neben dem Gesundheitsschutz auch um den Schutz vor Täuschung, vor allem bei der Kennzeichnung von Produkten. Auch wenn die Zahl der gefundenen Lebensmittel mit Gesundheitsgefährdung in Oberösterreich sehr gering ist, ergeben sich laut Lebensmittelaufsicht OÖ durch den globalen Markt Risiken – wie am Beispiel Spielzeug zu sehen ist. Stete Kontrollen und Verbesserungen sind unerlässlich.

5.000 Betriebskontrollen

Rund 4.000 risikobasierte Probeziehungen und mehr als 5.000 Betriebskontrollen haben die oö. Lebensmittelkontrollore 2020 durchgeführt. Vielfach haben sich in den letzten Jahren deutliche Verbesserungen durch die konsequente Kontrollarbeit ergeben. Die Kontrolltätigkeit zeigt aber auch Problemfelder auf, konsequente Nachkontrollen bringen klare Verbesserungen.

„Durch die Lebensmittelaufsicht OÖ ist eine unabhängige Kontrolle gewährleistet und es freut mich sehr, dass diese ausgezeichnete Arbeit der Aufsichtsorgane in Oberösterreich erneut durch das Lebensmittelamt der EU-Kommission bestätigt wird. Die Corona-Pandemie erforderte auch von der Lebensmittelaufsicht große Flexibilität und Umsicht. So wurden vermehrt telefonische Beratungen durchgeführt und Merkblätter für die Gastronomie erstellt, die durch Umstellung auf Take-away neue Wege einschlagen mussten“, sagt Landesrat Stefan Kaineder.

Zahlen & Fakten im Detail

Im Jahr 2020 wurden insgesamt 5.012 Betriebskotrollen durchgeführt. Dabei konnten 239 Verstöße gegen die Hygienevorschriften und 85 Verstöße gegen andere Gesetze und Verordnungen festgestellt werden. Von den 3.688 begutachteten Planproben wurden 409 (= 11,1Prozent) beanstandet. Die Beanstandungsquote bei den 280 zusätzlich gezogenen Verdachtsproben lag bei 23,2 Prozent (65 Proben). Die durchschnittliche Beanstandungsquote aller tatsächlich begutachteten 3.962 Proben beträgt 13 Prozent und zeigt damit eine leichte Verringerung gegenüber dem Vorjahr. Erfreulich: Die Anzahl der gesundheitsschädlichen Proben ist wieder gesunken und liegt 2020 bei 7.

"Immer mehr Konsumenten wollen Lebensmittel bewusst einkaufen und regionale Produzenten stärken, dafür braucht es mehr Transparenz. Deshalb freut es mich als Konsumenten-Landesrat besonders, dass die Bundesregierung plant, die Kennzeichnungspflicht auszuweiten. Das schafft auch eine bessere Rückverfolgbarkeit entlang der Produktkette und damit mehr Sicherheit. Die Konsumenten bekommen bessere Entscheidungsgrundlagen zur Hand und greifen vermehrt zu regional produzierten Lebensmitteln. Damit schonen wir das Klima und sichern die Zukunft unserer regionalen Landwirtschaft“, so LR Kaineder.

Genuss- und Hygienetauglichkeit am Prüfstand

Zum Aufgabengebiet der Lebensmittelaufsicht zählen neben der Genuss- und Hygienetauglichkeit auch Untersuchungen auf Radioaktivität und Gentechnikfreiheit von Lebensmitteln. Ebenso werden Kosmetika, Gebrauchsgegenstände und Spielzeug genauen Prüfungen unterzogen und wenn nötig vom Markt genommen.

Wird ein bereits in Verkehr befindliches Lebensmittel im Rahmen einer Beprobung als "nicht sicher" eingestuft, so ist dieses Lebensmittel vom Markt zu nehmen und von den Verbrauchern zurückzurufen. Dies geschieht durch Information der Abnehmer (Händler), Information der Öffentlichkeit im Falle vorliegender Gesundheitsschädlichkeit – etwa durch einen Aushang bei der Kassa oder eine  Informationen über die Medien.

Handelt es sich um ein grenzüberschreitendes Lebensmittel, wird der Rückruf über das Europäische Schnellwarnsystem, kurz RASFF, koordiniert.  Bei Gebrauchsgegenständen und Kosmetika ist für den Rückruf RAPEX (Rapid Exchange of Information System) verantwortlich.

Was wurde beanstandet?

Fehlende Kennzeichnungselemente und zur Irreführung geeignete Angaben sind auch dieses Jahr wieder an der Spitze der Beanstandungen. Die Zahl an Beanstandungen von Lebensmitteln, die für den menschlichen Verzehr ungeeignet sind, ist leicht gesunken.

Speiseis als Schwerpunktaktion

Die Kontrolle von Speiseeis zählte 2020 zu den Schwerpunkten in Oberösterreich. Es wurden in 38 Betrieben insgesamt 78 Eisproben gezogen und auf ihren Keimgehalt untersucht. Bei zwölf Proben (15,4 Prozent) wurde eine Beanstandung aufgrund erhöhter Keimbelastung ausgesprochen. Aufgrund der strengen Anforderungen beim Speiseeis, liegen die Beanstandungen in einem Bereich, in dem gesundheitlichen Folgen unwahrscheinlich sind.

Die oö. Lebensmittelaufsicht war außerdem im letzten Jahr an 51 weiteren, österreichweiten Schwerpunktaktionen beteiligt. Diese Ergebnisse werden im jährlichen Lebensmittelbericht des Bundesministeriums für Gesundheit veröffentlicht.

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