Standort Österreich am Abstieg
Industriellenvereinigung OÖ präsentiert „Reparaturpaket“

Industriellenvereinigung OÖ-Präsident Stefan Pierer und Geschäftsführer Joachim Haindl-Grutsch (r.). | Foto: IV OÖ/Pelzl
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Die Industriellenvereinigung (IV) OÖ sieht die Wettbewerbsfähigkeit Österreichs bereits angeschlagen. Oberösterreich sei davon am meisten Betroffen. Mit viel Veränderung im neuen Jahr rechnen Präsident Stefan Pierer und Geschäftsführer Joachim Haindl-Grutsch nicht. Auf längere Sicht gibt man sich aber optimistischer als zuletzt.

OÖ. „Die Konjunktur lässt sich 2024 kaum prognostizieren, die Betriebe müssen auf alle Entwicklungen entsprechend vorbereitet sein“, ist IV OÖ-Präsident Stefan Pierer überzeugt. Während im Konsumgüter- und Baubereich nach starken Jahren zum Teil enorme Rückgänge zu verzeichnen seien, entwickle sich beispielsweise die Flugzeugindustrie nach der Corona-Krise wieder positiv. Auch der Ausblick der für Oberösterreich so wichtigen Fahrzeugindustrie sei derzeit stabil. Im Maschinen- und Anlagenbau zeige sich die Auftragslage je nach Branche sehr unterschiedlich.

Pierer: „Mittelständische kommen unter Druck“

In Summe seien die Erwartungen (stark) gedämpft, Wachstum werde 2024 in Betrieben die Ausnahme sein. „Besonders unter Druck kommen mittelständische Lohnfertiger und Zulieferer, die nicht international ausweichen können“, warnt Pierer. Mit den erwarteten Zinssenkungen könnte sich im Laufe des zweiten Halbjahres die Stimmung aber verbessern: „Auch wenn die Hoffnung besteht, dass sich die Konjunktur im zweiten Halbjahr aufhellen wird, die strukturellen Probleme des heimischen Standortes werden sich nicht in Luft auflösen.“

Foto: IV OÖ/Pelzl
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Haindl-Grutsch: „Es muss gegengesteuert werden“

„Die hohe Inflation und die überdurchschnittliche Steigerung der Kosten am Standort Österreich über einen längeren Zeitraum sind die Hauptursache für den Abstieg Österreichs im Wettbewerb der Industriestandorte“, betont der Geschäftsführer der IV OÖ, Joachim Haindl-Grutsch. Für Oberösterreich, welches sich gerade in die Top 20 Industrieregionen in Europa vorgearbeitet hat, sind die Verschlechterungen der Rahmenbedingungen auf Bundesebene besonders schmerzlich. „Oberösterreich ist der industrielle Motor der Republik. Der funktioniert nur, wenn auch die nationalen Rahmenbedingungen attraktiv sind. Es muss rasch gegengesteuert werden.“

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„Reparaturpaket“ für Österreich

Für dieses Gegensteuern nennt die IV OÖ zahlreiche mögliche Maßnahmen. Darunter finden sich konkrete Anreize für Mehrarbeit wie etwa ein Steuerfreibetrag für Vollzeitarbeit aber auch der Ruf nach einem grundlegenden gesellschaftspolitischen Diskurs rund um Leistung und Eigenverantwortung in der Bevölkerung. Die Steuern- und Abgabenquote soll auf 40 Prozent gesenkt werden (derzeit 43 Prozent). Erbschafts-, Schenkungs- und Vermögenssteuer bezeichnet die IVOÖ als „Investorenvertreibungsprogramm und respektlosen Unsinn“.

„Erbschafts-, Schenkungs- und Vermögenssteuer sind Investorenvertreibungsprogramm und respektloser Unsinn“

Auch die Lohnnebenkosten sähe man gerne unter anstatt über dem EU-Durchschnitt. Schnellere Genehmigungsverfahren, etwa für neue Stromleitungen aber auch eine E-Goverment-Offensive sind genauso unter den von der IV OÖ geforderten Schritten, wie eine „Bürokratiebremse“ mittels „One-in-one-out-Regel“ – mit jedem neuen Gesetz soll ein altes wegfallen. Für Betriebe soll es eine Lehrlings-Ausbildungsprämie geben um die Duale Ausbildung weiter zu pushen. Mehr Budget soll auch für Forschung und Entwicklung zur Verfügung gestellt werden. Im Energiebereich pocht man auf eine Reduktion der Energieabgaben, eine Verlängerung der Strompreiskompensation bis 2030 und einen Abbau der Nachteile der Strompreiszonentrennung zu Deutschland.

Längerfristig gesehen klingt die Spitze der IV OÖ mit Pierer und Haindl-Grutsch optimistischer als zuletzt, dem Wahljahr 2024 traut man allerdings nicht viel an Veränderung zu.

Industriellenvereinigung OÖ-Präsident Stefan Pierer und Geschäftsführer Joachim Haindl-Grutsch (r.). | Foto: IV OÖ/Pelzl
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