Lehre: weniger Bewerber, niedrigere Qualifizierung
Laut WKOÖ-Umfrage unter 150 Ausbildungsbetrieben hat sich die Anzahl und Qualität der Bewerber für eine Lehrstelle teils sogar drastisch verringert. Vermehrt würden sich auch Schulabbrecher für eine Lehrstelle bewerben. Die Konsequenz daraus laut WKOÖ-Präsident Rudolf Trauner und Friedrich Dallamaßl, Leiter der Lehrlingsstelle der WKOÖ: Betriebe übernehmen sukzessive Bildungsaufgaben aus dem Pflichtschulbereich und viele Unternehmen – auch kleinere – entwickeln gesamthafte Ansätze im Bereich "Employer Branding".
Die WKOÖ will daher die Betriebe im Lehrlingsbereich Trauner zufolge weiter unterstützen. Zu den Maßnahmen, die für 2015 geplant sind, zählen unter anderem eine Imagekampagne "Lebe dein Talent – die Lehre", das ineo-Gütesiegel, Coachingangebote für Lehrbetriebe und Lehrlinge sowie die Organisation von Berufsinformationsmessen und Berufsorientierungsveranstaltugnen an oberösterreichischen Schulen.
24.644 Lehrlinge im Land ob der Enns
Laut Lehrlingsstatistik der WKOÖ haben im vergangenen Jahr 6979 Mädchen und Burschen ihre berufliche Karriere im Rahmen der Lehre im ersten Lehrjahr gestartet haben. Zum Jahreswechsel bildeten 6319 oberösterreichische Ausbildungsbetriebe insgesamt 24.644 Jugendliche aus. Zum Vergleich: Im Jahr 2013 waren es 7383 Lehrlinge im ersten Lehrjahr bei insgesamt 25,696 Lehrlingen. Zwei Drittel sind Burschen, ein Drittel Mädchen.
Bei den Top Ten führt die Metaltechnik vor dem Einzelhandel und der Elektrotechnik. Auf diese drei Lehrberufe entfallen 33 Prozent aller Lehrlinge. Nach Geschlechtern differenziert zeigt sich: bei den Burschen belegen Metalltechnik, Elektrotechnik und Kraftfahrzeugtechnik die ersten drei Ränge. Bei den Mädchen sind Einzelhandel, Bürokauffrau sowie Friseurin und Perückenmacherin die drei beliebtesten Lehrberufe. In dem Bereich hat übrigens die Metalltechnik aufgeholt – sie liegt auf Platz neun bei den Mädchen in der Jahresstatistik 2014.
Zum Jahreswechsel wurden in Oberösterreich 1976 Lehrlinge aus 79 Nationen ausgebildet. Dies entspricht einem Anteil von 8,02 Prozent aller Lehrlinge. Hier gebe es Dallamaßl zufolge noch "Luft nach oben". 20 Prozent eines Jahrgangs seien Menschen mit ausländischer Staatsbürgerschaft.
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