60 Millionen-XXXLutz in Linz
Oliver Pocher & Bruce Darnell bei Eröffnung

XXXLutz-Unternehmenssprecher Thomas Saliger: "Verkaufen ist wie vor 70 Jahren: Menschen mögen, eine Aufgabenstellung für den Kunden lösen und den Kunden zum Lächeln bringen. Das ist unser Ziel, dass der Kunde zum Schluss lächelt." | Foto: BRS/Siegl
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  • XXXLutz-Unternehmenssprecher Thomas Saliger: "Verkaufen ist wie vor 70 Jahren: Menschen mögen, eine Aufgabenstellung für den Kunden lösen und den Kunden zum Lächeln bringen. Das ist unser Ziel, dass der Kunde zum Schluss lächelt."
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XXXLutz mit Sitz in Wels ist weltweit in 13 Ländern aktiv und machte 2023 sechs Milliarden Euro Umsatz. Was der nagelneue Standort in der Linzer Hafenstraße kann und wie sich die Möbelpreise entwickeln, erzählt der langjährige Unternehmenssprecher Thomas Saliger im Interview mit BezirksRundSchau-Chefredakteur Thomas Winkler. 

Sie eröffnen Mitte Mai in Linz ein großes Haus mit XXXLutz und Mömax – ist die Expansion in Oberösterreich damit beendet? 
Wir sind damit überall gut vertreten. Das bisherige Möbelhaus in Linz war natürlich in die Jahre gekommen, zu klein, mit schwieriger Parkplatzsituation und und und. Ein Möbelhaus baut man heute ganz anders. Mit dem Neubau bekommen sind wir mit allen drei Vertriebsschienen, XXXLutz, Mömax und Möbelix nun in Linz zentral vertreten. Oberösterreich ist jetzt wirklich möbelhaustechnisch auf einem extrem guten Stand.

XXXLutz-Unternehmenssprecher Thomas Saliger zur aktuellen Diskussion um das neue Möbelhaus in Linz: "Nein, die Fassade ist noch nicht fertig. Sie wird so aussehen wie im Entwurf, aber zuerst wird der Kern gebaut, dann kommen die Fassadenelemente." | Foto: BRS/Siegl
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Das Projekt in Linz war ja nicht unumstritten.
Wir haben es ja mit Stadt und Land entwickelt, haben extreme Vorgaben gekriegt für die Fassade, beziehungsweise ist das ja bis in den Architekturwettbewerb gegangen. Und weil das gerade diskutiert wird: Nein, die Fassade ist noch nicht fertig. Sie wird so aussehen wie im Entwurf, aber zuerst wird der Kern gebaut, dann kommen die Fassadenelemente.
Wir sind dankbar, das Projekt dort machen zu können. Und ich glaube, wir geben ja auch was zurück, indem wir halt entsprechend Arbeitsplätze schaffen. In Linz sind es 200, 100 davon zusätzlich gegenüber bisher. Es ist wichtig, dass man an den stationären Handel glaubt.

Möbelhaus samt Restaurant mit Donaublick 

Wie viel kostet das Projekt in Linz?
60 Millionen Euro. Wir haben knapp 30.000 Quadratmeter Verkaufsfläche – 24.000 davon für den XXXLutz, 5.500 für Mömax. Dazu kommt eine große Tiefgarage mit knapp 300 Stellplätzen für Kunden. Das Lager befindet sich ja unter dem neuen Fußballstadion. Und oben haben wir ein großes Sky-Restaurant mit 210 Sitzplätzen innen und einer großen Terrasse im vierten Obergeschoß mit herrlichem Donaublick und Platz für 105 Gäste. Zur Eröffnung des XXXLutz kommen Oliver Pocher und natürlich die Familie Putz, zur Eröffnung des Mömax Bruce Darnell.

Gibt es österreichweit noch Potenzial für Standorte?
Es gibt noch einige wenige interessante Standorte. Die Heimat ist uns aber immer am nächsten. Wir haben in Wels riesig investiert, den Standort mit allen drei Vertriebsschienen komplett erneuert. Und nun Linz. 

XXXLutz-Unternehmenssprecher Thomas Saliger: "Wir sind entgegen dem Markt gut unterwegs." | Foto: BRS/Siegl
  • XXXLutz-Unternehmenssprecher Thomas Saliger: "Wir sind entgegen dem Markt gut unterwegs."
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Wie hat sich die Insolvenz von kika/Leiner auf das XXXLutz-Geschäft ausgewirkt?
Da kommt viel zusammen. Bauen ist ja sehr teuer geworden. Dazu die hohen Zinsen und die Verschärfung der Kreditvergaberegeln. All das trifft die Branche, wurde für uns durch den Wegfall eines Mitbewerbers aber relativiert. Wir sind entgegen dem Markt gut unterwegs.  

XXXLutz machte 2023 sechs Milliarden Euro Umsatz

Was heißt das in Zahlen?
Wir haben 2023 sechs Milliarden Euro Umsatz mit 27.100 Mitarbeitern gemacht – 2023 waren es 5,75 Milliarden. Es wird zwar weniger gebaut und mehr gemietet, wodurch teils auch der Möbelkauf aufgeschoben wird. Aber das haben wir durch die zusätzlichen Kunden vom Mitbewerber wieder wettgemacht, gerade in Oberösterreich, weil hier die meisten Standorte des Mitbewerbers geschlossen wurden. Gleichzeitig haben wir hier auch besonders viel investiert. 

Wie schwer ist es, gutes Personal zu finden?
Wir sind in Oberösterreich natürlich ein relevanter Arbeitgeber und setzen seit 20 Jahren extrem auf Lehrlinge. Unser Nachwuchs kommt im Wesentlichen aus dem Eigenbau. Und natürlich haben wir durch die kika/Leiner-Geschichte gute Mitarbeiter dazu gekriegt. Wo wir uns schwerer tun, ist der Digitalbereich, die Programmierer – aber davon gibt es einfach zu wenige.

Möbel werden billiger

XXXLutz-Unternehmenssprecher Thomas Saliger: "In der ganzen Möbelbranche gehen die Preise nach unten. Aber unsere Kostenstruktur erlaubt es uns, Preise zu senken, wo es andere nicht können." | Foto: BRS/Siegl
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Die Teuerungen sind ja immer noch ein großes Thema – wie entwickeln sich die Preise in der Möbelbranche. 
Die Zeit der Lieferkettenprobleme durch Corona und der teuren Transporte ist vorbei, auch die Rohstoffe sind billiger geworden. Zudem hat sich die Nachfrage relativiert, heißt: Man kauft wieder günstiger ein. Deshalb haben wir auch durchgehend tausende Preise gesenkt. Unser Credo ist ja immer: Einkaufspreis – plus wie günstig können wir es anbieten. In der ganzen Möbelbranche gehen die Preise nach unten. Aber unsere Kostenstruktur erlaubt es uns, Preise zu senken, wo es andere nicht können – etwa weil wir de facto alle Standorte im Eigentum haben und nicht mit höheren Mieten kalkulieren müssen

Wie entwickelt sich der Online-Möbelhandel?
Er hat eine bisschen eine Achterbahnfahrt hinter sich – vor allem durch Corona. Jetzt ist es so: Die Leute schauen online, lassen sich in der Filiale beraten und bestellen dann teils wieder online. Aber je höherwertiger die Möbel, umso weniger wird online gekauft. Der Onlinehandel nimmt auch in der Möbelbranche stetig zu, aber es ist keine Revolution. Wir tun alles dafür, dass das Online-Erlebnis ständig besser wird, haben Online auch nie als Feind, sondern als zusätzliche Verkaufsmöglichkeit wahrgenommen. 

Zeichnen sich Trends beim Möbelkauf ab?
Die Möbel werden kleiner und funktioneller, weil eben auch heute Wohnungen eine Spur kleiner gebaut werden. Dazu kommt das Thema Nachhaltigkeit, da passiert extrem viel, aber das ist ein Weg, man ist nie am Ende. Bei den Möbeln geht es derzeit wieder ein bisschen weg von den klaren, skandinavischen Formen, wieder mehr ein bisschen hin zu Rundungen. Aber ein klarer Trend zeichnet sich nicht ab. Die Leute mischen mehr, man kauft nicht mehr alles aus einem Möbelprogramm. Und wenn sich Trends zeigen, bringen wir sie durch unsere große eigene Produktentwicklung sehr schnell in die Verkaufsräume. Die Trendsetter sind unsere Verkäufer, weil die hören, was die Kunden gerne hätten. 

"Verkaufen ist wie vor 70 Jahren"

Spielt Künstliche Intelligenz im Möbelhandel eine Rolle?
In der Logistik natürlich, im Verkauf de facto nicht. Verkaufen ist wie vor 70 Jahren: Menschen mögen, eine Aufgabenstellung für den Kunden lösen und den Kunden zum Lächeln bringen. Das ist unser Ziel, dass der Kunde zum Schluss lächelt. 

XXXLutz-Unternehmenssprecher über die "Familie Putz", die seit 25 Jahren Werbung für das Möbelhaus macht: "Wie lange es noch weitergeht, hängt davon ab, ob die Schauspieler weitermachen und in dieser Konstellation zusammenbleiben wollen." | Foto: BRS/Siegl
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Mit der Familie Putz hat XXXLutz ja seit inzwischen 25 Jahren die Lacher auf seiner Seite – wie lange wird die bereits jetzt längste einheitliche Werbekampagne noch laufen?
25 Jahre ist schon extrem lange Zeit. Die Kunst ist ja immer, das so anzupassen, dass es interessant bleibt. Wie lange es noch weitergeht, hängt davon ab, ob die Schauspieler weitermachen und in dieser Konstellation zusammenbleiben wollen.

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