Raiffeisenlandesbank OÖ steigert Gewinn im ersten Halbjahr 2017 enorm
OÖ. Die Raiffeisenlandesbank OÖ (RLB OÖ) konnte im ersten Halbjahr 2017 den Gewinn vor Steuern auf 234,9 Millionen Euro steigern – im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es noch 67,9 Millionen Euro gewesen. Stabil blieb die Bilanzsumme, die aktuell 39,2 Milliarden Euro beträgt. Die Einlagen sind geringfügig zurückgegangen – auf 11,6 Milliarden Euro. Ein Plus vermeldet Oberösterreichs größtes Bankhaus dafür beim Finanzierungsvolumen: Eine Milliarde Euro mehr auf nunmehr 20,1 Milliarden Euro.
Die Kernkapitalquote der Raiffeisenlandesbank OÖ liegt derzeit um ein Prozent niedriger als noch vor einem Jahr: "Per Jahresmitte 2017 lag die Kernkapitalquote bei 13,9 Prozent, da der im ersten Halbjahr erzielte Gewinn aufgrund regulatorischer Anforderungen nicht anrechenbar ist", sagt Generaldirektor Heinrich Schaller. Nachsatz: "Unter Berücksichtigung des Halbjahresergebnisses wäre die Kernkapitalquote per Jahresmitte bei rund 15 Prozent gelegen." Grundsätzlich sei für 2017 eine Erhöhung der Kernkapitalquote angepeilt, heißt es.
Noch intensiver will sich die Bank zudem der Digitalisierung des Bankgeschäft widmen. Zumal 93,5 Prozent aller Überweisungen bei der RLB OÖ bereits elektronisch durchgeführt werden: "Die physische Nähe der Bankstelle, die enge Kundenorientierung und die persönliche Beratung sowie die regionale Verankerung sind uns wichtig und bleiben bedarfsorientiert erhalten. Verändern werden sich aber die Betreuungs- und Serviceansätze, für die verstärkt digitale Kanäle gewählt werden", so Generaldirektor Schaller.
Ein weiterer Punkt auf der aktuellen Agenda ist die „Bankfiliale der Zukunft“, wie Schaller ankündigt. Dabei soll viel Wert auf großzügige Empfangszonen und Beratungsbüros gelegt werden. Schalter für das klassische Bankgeschäft wird es in Zukunft weniger geben. Die Um- und Neubauten folgen einem fixen Konzept. Die erste solche Bankfiliale soll Mitte 2018 eröffnen. Insgesamt geht dieser Wandel mit einer langsamen Reduktion der Filial-Anzahl einher. So zählte man in OÖ Anfang 2016 noch 442 Filialen – heute sind es 435.
Wichtig sei es heute, immer wieder neue Produkte anzubieten. Dazu gehört „Instant Payment“ also Sofortüberweisung, die ab November verfügbar sein wird. Mit dieser Überweisung in Echtzeit wird auch die angekündigte Handy-zu-Handy-Überweisung interessant. Geldbeträge können dann einfach mit dem Smartphone verschickt werden – ohne die gängigen Überweisungsmodalitäten. Dabei ist man eine von 40 in Europa, die dies ermöglichten, so Schaller. Bald wird es zudem die Möglichkeit von schnell verfügbaren Online-Krediten geben, Anfangs bis 4.000 Euro, noch 2018 bis 30.000 Euro.
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