Schuldnerberatung: Immer mehr Menschen werden "rückfällig"

Kreditfinanzierte Konsumausgaben werden speziell für Jüngere oft zur Schuldenfalle. | Foto: Gina Sander/fotolia

OÖ. Steigende Arbeitslosigkeit und sinkende Realeinkommen: Einhergeht mit der schwierigen wirtschaftlichen Situation, dass immer mehr Menschen erneut die Schuldnerberatung aufsuchen, obwohl schon vor Jahren Sanierungsschritte eingeleitet wurden. Insgesamt wurden im Vorjahr 13.000 persönliche Beratungsgespräche der Schuldnerhilfe und der Schuldnerberatung in Oberösterreich durchgeführt. Die Anzahl der Interventionen per Telefon oder Email ist spürbar angestiegen.

Im Jahr 2015 lagen die Hauptursachen der Überschuldung in einer „unverschuldeten Verschlechterung der Einkommenssituation“ (26 %) beispielsweise durch Arbeitslosigkeit oder Krankheit und in einer „mangelnden Budgetplanung“ (25 %). Weitere Ursachen sind „selbstständige Tätigkeit“ mit einem Anteil von 12 % sowie „Scheidung/Trennung“ und „Wohnungskauf/Hausbau“ mit jeweils 8 %.

"Monatliche Einkommen und Pensionen reichen vielfach nicht mehr zur Deckung der Grundbedarfe. Dazu kommen die immer zahlreicheren Angebote für kreditfinanzierte Konsumausgaben, die täglich in der Werbung präsentiert werden. Sie verführen vor allem jüngere Zielgruppen zum schuldenfinanzierten Konsum – und in Extremfällen zur Überschuldung“, so Sozial-Landesrat Entholzer, der neben einer Intensivierung der Präventionsangebote auf Landesseite den Bundesgesetzgeber auffordert, die bereits begonnen Bestrebungen im Sinne eines Privatkonkurses-NEU zu intensiveren.

In Oberösterreich werden die beiden staatlich anerkannten Schuldenberatungsstellen seit mehr als 20 Jahren vom Sozialressort finanziert. Die Angebote sind kostenfrei. Die Hilfe ist anonym und vertraulich. „Die hohe Zahl an Klient/innen der Schuldenberatungen macht deutlich, wie wichtig dieses Angebot ist“, so Entholzer.

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