Umfrage: Industriekonjunktur zeigt zwiespältiges Bild

- Joachim Haindl-Grutsch ist Geschäftsführer der Industriellenvereinigung Oberösterreich.
- Foto: IV OÖ
- hochgeladen von Rita Pfandler
"Obwohl sich das letzte Quartal besser als erwartet entwickelt hat, mangelt es der oberösterreichischen Industrie an Optimismus", sagt Joachim Haindl-Grutsch, Geschäftsführer der Industriellenvereinigung OÖ. "In den Betrieben steht ein bedachtes, vorsichtiges Agieren im Vordergrund, der Pessimismus nimmt weiter zu."
Es ist ein zwiespältiges Bild, das die jüngste Konjunkturumfrage der Industriellenvereinigung Oberösterreich (IV OÖ) zeigt. Einerseits entwickelte sich die Geschäftslage in den vergangenen Monaten besser als erwartet, auf der anderen Seite nimmt die Skepsis gegenüber künftigen Entwicklungen weiter zu.
Umfrage unter 101 Unternehmen mit 96.000 Mitarbeitern
An der Studie haben sich 101 Firmen beteiligt. Davon meldeten 43 Prozent eine gute und 53 Prozent eine gleichbleibende Geschäftslage. Nur vier Prozent beurteilten die Geschäftslage mit "schlecht". Unerfreulich hingegen ein Blick in die Zukunft: Für die kommenden drei Monate werden Produktionstätigkeit und Auslastung der Produktionskapazitäten als rückläufig eingestuft. Duch die international vorhandenen Überkapazitäten rechnet ein Drittel der Unternehmen mit fallenden Verkaufspreisen.
Trotz Skepsis stabile Mitarbeiterzahlen
Blickt man sechs Monate in die Zukunft, bleibt die Skepsis aufrecht: Nur zehn Prozent der Firmen glauben an eine günstige Entwicklung der Geschäftslage, ein Drittel der Industrie rechnet mit unerfreulichen Zeiten. Dennoch wird sich die Beschäftigung auf stabilem Niveau halten: 12 Prozent der Unternehmen planen in den kommenden drei Monaten, Mitarbeiter einzustellen, nur fünf Prozent rechnen damit, Mitarbeiter kündigen zu müssen.
"Die oberösterreichischen Betriebe spüren ganz klar die internationalen Turbulenzen", sagt Haindl-Grutsch. "Gemeisam mit den österreichischen Problemen eines zu geringen Wirtschaftswachstums und sinkender Wettbewerbsfähigkeit ergibt sich ein Umfeld, das keine Investitionen auslöst. Die Gründe für den Wachstumsrückstand sind hausgemacht." Eine Trendumkehr bei diesen Faktoren sieht Haindl-Grutsch noch nicht.
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