"Verhandeln lohnt sich"
Konsumentenschützer Georg Rathwallner gibt Tipps, worauf man bei Krediten achten muss.
OÖ. Wer ein Haus baut, braucht viel Geld. Die meisten kommen um einen Kredit nicht umhin. Grundsätzlich sollte man sich fragen, wie hoch die Kreditraten überhaupt sein können. "Dazu erstellen Sie eine Einnahmen-Ausgaben-Berechnung für den Haushalt", rät Georg Rathwallner, Chef der Abteilung für Konsumentenschutz der Arbeiterkammer OÖ. Wichtig sei, nicht zu knapp zu kalkulieren um für unvorhergesehene Ereignisse gerüstet zu sein, etwa eine teurere Autoreperatur. Ebenso sollte man überdenken, was passiert, wenn Einkommensteile wegbrechen.
Grundsätzlich sollte man mehrere Kreditangebote einholen. "Achten Sie darauf, dass den Angeboten die gleichen Voraussetzungen zugrunde liegen", so Rathwallner. Ein aussagekräftiger Indikator ist der effektive Jahreszinssatz. "Auch Verhandlungen über den Zinssatz kann Ihnen sehr viel Geld ersparen", erklärt der Konsumentenschutz-Chef. Nicht blenden lassen sollte man sich von günstigen Lockzinsen in der Anfangszeit – es ist vielmehr relevant, wie hoch die Zinsen in der verbleibenden Laufzeit sind.
Sehr differenziert sind die Meinungen zur Wohnbauförderung. Weil viele von einem anhaltend niedrigen Zinsniveau ausgehen und die Förderauflagen hoch sind, verzichten etliche Bauherren darauf. Außerdem wird das Ansuchen um eine Förderung als aufwendig eingeschätzt. Als Alternative wählen manche den einmaligen Zinszuschuss. Im Fall eines barrierefreien Niedrigenergiehauses einer Familie mit zwei Kindern entspricht das einer geförderten Summe von 77.000 Euro – was einen einmaligen Auszahlungsbetrag von 4620 Euro bedeutet.
Die Arbeiterkammer OÖ stellt einen Wohnbauförderungsrechner online unter ooe.arbeiterkammer.at zur Verfügung. Dort kann man nachprüfen, ob man Anspruch auf Wohnbauförderung hat und wie hoch dieser ist.
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