Industriellenvereinigung für Technologieoffenheit
„Wir sollten auch die Kernkraft wieder in Betracht ziehen“

Axel Greiner ist Präsident der Industriellenvereinigung Oberösterreich. | Foto: IV OÖ/Eric Krügl
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IV OÖ-Präsident Axel Greiner plädiert für mehr Technologieoffenheit. Um Rohstoffabhängigkeiten zu minimieren sieht er auch Fracking, Kernkraft und den Verbrennungsmotor als probate Mittel.

OÖ. Für Industriellenvereinigung (IV) OÖ-Präsident Axel Greiner gehören steigende Energie- und Rohstoffkosten zu den gefährlichsten Einflussfaktoren auf die Wettbewerbsfähigkeit des Industriestandortes Oberösterreich: „Es ziehen dunkle Wolken auf“, sagt er, „die Aussichten sind nicht besonders rosig“.

CO2-Bepreisung aussetzen

Kurzfristig liege es beim Staat für Kompensation zu sorgen und die heimischen Unternehmen auf dem Weltmarkt konkurrenzfähig zu halten. Und auch vor weiteren Belastungen für die Betriebe sei abzusehen – Stichwort CO2-Bepreisung: Greiner befürwortet Landeshauptmann Thomas Stelzers Vorstoß, wonach die eigentlich im Rahmen der ökosozialen Steuerreform mit 1. Juli einsetzende Abgabenregelung aufgeschoben werden sollte. „Wir haben ja auch die Impfpflicht ausgesetzt, als wir gesehen haben, dass sie uns jetzt nichts bringt“, argumentiert Greiner. Abgesehen von der aktuellen Krise, sieht der IV OÖ-Präsident die CO2-Bepreisung dennoch als „politisch legitimes Mittel“ zur allgemeinen Reduktion des klimaschädlichen Gases.

„Vernunftorientierte Politik des sowohl-als-auch“

Mittel- und langfristig müssten bei der Energie aber Alternativen gefunden werden, um die Abhängigkeit vom russischen Gas zu beenden. Greiner denkt dabei an einen möglichst vielfältigen Mix und wünscht sich eine „vernunftorientierte Politik des sowohl-als-auch“, anstatt auf einzelne Technologien zu setzen.

Umweltfreundliches Fracking

Wichtig sei es, mit einer gewissen Offenheit an die Sache heranzugehen: „Wir sollten Denkblockaden und Verbote überwinden und auch über Technologien nachdenken, die lange als ,no-go‘ galten“, meint Greiner – etwa das umstrittene Fracking, bei dem spezielle Flüssigkeiten in den Boden gepresst werden, um sonst unzugängliches Erdgas verfügbar zu machen. Hier gebe es mittlerweile umweltfreundliche Methoden, deren Einsatz aus Greiners Sicht durchaus auch in Österreich viel Sinn machen würde: „Wir sitzen im Weinviertel auf Gasreserven, die uns für 30 Jahre unabhängig machen würden – leider haben wir uns dieses Thema selbst verboten“.

„Kernkraft hat sich weiterentwickelt“

Ähnlich verhalte es sich mit einer anderen insbesondere in Österreich umstrittenen Energiequelle: „Es ist an der Zeit, auch Kernkraft wieder in Betracht zu ziehen“, so der IV OÖ-Präsident, „denn auch die Kernkraft hat sich weiterentwickelt und es gibt mittlerweile Ideen, Konzepte und Ansätze, Kraftwerke so zu bauen, dass sie sicher sind und keine radioaktiven Reststoffe erzeugen“.

Neue Abhängigkeiten

Technologieoffenheit solle auch bei der Mobilität herrschen, so Greiner: „Der Verbrennungsmotor wird per se verteufelt“, kritisiert er – wichtiger wäre es seiner Ansicht nach, für technologische Verbesserungen zu sorgen und den Verbrenner nicht einfach zu verbieten. „Damit ersetzen wir das Quasi-Monopol des Verbrennungsmotors durch das neue Monopol der Batteriehersteller und machen uns von anderen Rohstoffen abhängig“, warnt Greiner, der daran zweifelt, dass „wir die Mengen an Batterien aus China wirklich dauerhaft und zu den kalkulierten Preisen bekommen“.

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