Industrie-Umfrage zeigt "zunehmende Sorge"
Wunsch nach weniger Bürokratie und motivierten Mitarbeitern

- Erich Frommwald, Obmann der Sparte Industrie der Wirtschaftskammer Oberösterreich (WKOÖ): "Im Vergleich zu unserer Studie im Vorjahr stellt Oberösterreichs Industrie dem Wirtschaftsstandort Oberösterreich in seiner Entwicklung in den vergangenen Jahren ein spürbar schlechteres Zeugnis aus."
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Eine Umfrage des IMAS-Instituts im Auftrag der Sparte Industrie der Wirtschaftskammer OÖ zeigt "zunehmende Sorge" bei Oberösterreichs Industrieunternehmen für die nächsten fünf Jahre – erst darüber hinaus wird die Einschätzung optimistischer. Größtes Problem sei die Belastung durch die Bürokratie, so der Obmann der Sparte Industrie, Erich Frommwald.
OBERÖSTERREICH. "Im Vergleich zu unserer Studie im Vorjahr stellt Oberösterreichs Industrie dem Wirtschaftsstandort Oberösterreich in seiner Entwicklung in den vergangenen Jahren ein spürbar schlechteres Zeugnis aus. Das muss die Alarmglocken in der Politik schrillen lassen", fasst Frommwald die Erebnisse der Studie zusammen." Wesentliche Erfolgsbarrieren und Wettbewerbshemmnisse seien hausgemacht und könnten "mit Konsequenz und gutem Willen rasch deutlich reduziert werden".
Frommwald: "Energie für Innovation statt Bürokratie"
Ganz oben auf der Liste der Problempunkte stehe erstmals die Bürokratie: "Komplizierte Gesetze, lange Verfahren und die Zuständigkeiten sind ein Thema. Und es ist unverständlich, dass für die Unternehmen nicht mehr digitale Kommunikation mit den Behörden möglich ist. Die Unternehmen wollen ihre Energie wieder in die Innovation statt die Bürokratie stecken."
Dazu kommen laut Frommwald die hohen Kosten für Energie und für die Transformation des Energiesystems: "Wir brauchen leistbare Preise, derzeit sind wir nicht wettbewerbsfähig im Vergleich mit den Ländern rund um uns – und schon gar nicht gegenüber den großen Wirtschaftsregionen."
Auf der Suche nach "motivierten Mitarbeitern"
Wie die Studie zeige, so der Senior Research Director von IMAS International, Paul Eiselsberg, machen sich Oberösterreichs Industrieunternehmen mittelfristig auch Sorgen darüber, qualifizierte und vor allem auch motivierte Mitarbeiter zu finden: "Wir brauchen Menschen, die nicht nur über die richtige Ausbildung verfügen, sondern auch motiviert sind, Verantwortung zu übernehmen", so Frommwald. Es brauche ein gesellschaftliches Umdenken: "Leistung muss wieder stärker wertgeschätzt und anerkannt werden."
Große Hoffnungen setzt er in die Künstliche Intelligenz, um die Produktivität zu steigern. Deshalb habe die Sparte Industrie auch eine eigene Initiative gestartet, um die KI in den Unternehmen zu verankern.
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