Lesung „Was bleibt, sind Worte“
Briefe des Krieges als Stimme der Erinnerung
- Die Herausgeber Marlene Szupper und Johann Szupper stellten ihr Buch „Was bleibt, sind Worte" vor.
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Am Samstag, den 27. September 2025, war Schnabls Gastwirtschaft in Piringsdorf Schauplatz einer besonderen literarischen Veranstaltung: Die Herausgeber Marlene Szupper und Johann Szupper stellten ihr Buch „Was bleibt, sind Worte. Anton Böhm – Briefe zwischen Krieg und Hoffnung (1941–1944)“ der interessierten Öffentlichkeit vor. Der Abend bot Raum für Geschichte, Erinnerung und Auseinandersetzung. Die Veranstaltung wurde von edition lex liszt 12 organisiert und war als Buchpräsentation angekündigt, kostenfrei und offen für alle Literaturinteressierten. 
PIRINGSDORF. Das Buch versammelt die rund 190 Briefe von Anton Böhm, die er zwischen 1941 und 1944 aus seiner Zeit als Soldat verfasste. In diesen Briefen dokumentiert er seine Empfindungen im Krieg, die Sehnsucht nach Heimat und die kleinen Trostquellen, die im Offensichtlichen oft verborgen bleiben. Horst Horvath, Verlagsleiter von edition lex liszt 12, betonte in seiner Ansprache: "Es war eine schlimme Zeit damals. Doch auch diese muss festgehalten werden, da Geschichte unglaublich wichtig ist."
- Buchpräsentation „Was bleibt, sind Worte“ – Ankündigung der Lesung von Marlene und Johann Szupper am 27. September im Schnabl in Piringsdorf.
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Pflicht, Hoffnung und menschlicher Verletzlichkeit
Die Herausgeber befassen sich nicht nur mit der Edition dieser Texte, sondern auch mit deren Kontext: Die Briefe stammen aus Orten wie Krakau, Sluzk und Taurag, heutiges Litauen, und schildern das Leben eines Menschen zwischen Pflicht, Hoffnung und menschlicher Verletzlichkeit. Besonders eindrucksvoll ist dabei der letzte Brief, datiert auf den 20. Juli 1944, kurz vor Böhm’s Tod. Das Buch wurde im Rahmen eines Projekts des Nationalfonds gefördert und ist Teil der Edition „Erinnerungen“.
- Die Gäste suchten sich die besten Plätze, um live dabei zu sein.
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Der Abend in der Gastwirtschaft
Der Lesungsabend begann stimmungsvoll in den Räumen von Schnabls Gastwirtschaft. Zahlreiche Zuhörerinnen und Zuhörer fanden sich ein, um den Worten der Herausgeber zuzuhören. Marlene und Johann Szupper führten durch ausgewählte Briefpassagen und erklärten historische Hintergründe, Quellenlage und redaktionelle Entscheidungen.
- Zahlreiche Besucher und Besucherinnen aus Nah und Fern versammelten sich im Gasthaus, um die Lesung mitzuerleben.
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Hoffnung in Zeiten der Verzweiflung
In der Lesung klangen nicht nur Worte des Krieges an, sondern auch Momente von Hoffnung, Alltag und der Suche nach Sinn in Zeiten der Verzweiflung. Durch die direkte Lesepräsentation und die Stimme der Vortragenden bekamen die Briefe eine lebendige Dimension, die über das Geschriebene hinauswirkte. Im Anschluss folgte eine Diskussion, in der das Publikum Fragen stellen konnte, etwa zu Böhm’s Motivation, zur Auswahl der Briefe oder zur Bedeutung von Erinnerung in der Gegenwart. Besonders bewegt wurde über jene Zeilen gesprochen, die zeigen, wie Menschen in Krisenzeiten das Alltägliche festhalten, ein bisschen Normalität inmitten des Ausnahmezustands.
- Das Buch wurde im Rahmen eines Projekts des Nationalfonds gefördert und ist Teil der Edition „Erinnerungen“.
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Wirkung und Ausblick
Der Abend in Piringsdorf war mehr als nur eine Buchvorstellung, er eröffnete einen Raum für Auseinandersetzung mit Geschichte und persönlichem Erleben. Die Briefe von Anton Böhm gelangen durch die sorgfältige Edition zu neuem Leben und fordern eine Verbindung von Vergangenheit und Gegenwart ein. Für die Herausgeber Mag. Marlene Szupper und Johann Szupper ist dieses Projekt Teil ihrer literarischen Arbeit in der edition lex liszt 12, die sich unter anderem auf Publikationen mit historischem und regionalem Bezug konzentriert. In dem Sinne wird „Was bleibt, sind Worte“ zu einem Baustein der Erinnerungskultur im Burgenland und weit darüber hinaus.
- Gemeinsam stellten der Lektor Stangl Franz und Marlene Szupper das Buch vor.
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