Anzeige erstattet und Amtstierärztin eingeschaltet
Krankes Hauskaninchen im Wald gefunden
Was der Horitschoner André Schreiner entdecken musste, als er Freitagabend mit seinen beiden Hunden in einem Waldstück zwischen Kleinwarasdorf und Girm spazieren ging, ist unglaublich!
KLEINWARASDORF/HORITSCHON. Er berichtet: „Im ersten Moment dachte ich, es würde sich um einen Müllsack handeln, was da zwischen den Bäumen lag. Erst, als ich näher hingegangen bin um den Sack einzusammeln, erkannte ich, dass es ein schneeweißes Kaninchen war!“ Kurz darauf bemerkte Schreiner dann auch schon die massive Verletzung am Ohr des Tieres.
Rettungsaktion
Er holte rasch zu Hause eine Transportbox und Hilfe. Zurück im Wald, gelang es ihm und seiner Freundin Viktoria Bartek nach einiger Mühe, das Kaninchen einzufangen, das den Kontakt zu Menschen offensichtlich gewöhnt war und keine allzu großen Fluchtversuche unternahm. „Aus der Nähe war klar, dass das Ohr in einem schlimmen Zustand war!“
Erstversorgung
Schreiner brachte das Tier zur Tierärztin Madeleine Schreiber nach Oberpullendorf, die es erstversorgte. „Das Ohr befand sich in einem unglaublich schlechten Zustand“, berichtet sie. „Es war extremst von Ohrmilben befallen. Ich habe schon einige Kaninchen mit Ohrräude gesehen - aber das war mit Abstand der schlimmste Befall. Dazu kam noch eine eitrige Mittelohrentzündung. Der Ernährungszustand war gut, es dürfte also Glück im Unglück gehabt haben und noch nicht lange im Wald gewesen sein.“
Krankes Tier sollte "entsorgt" werden
Finder und Tierärztin sind entsetzt, dass hier offensichtlich jemand versucht habe, ein krankes Haustier ganz einfach im Wald zu „entsorgen“ und seinem Schicksal zu überlassen.
„Meine Vermutung ist, dass jemand zu faul oder zu geizig für den Tierarzt war und das Kaninchen lieber für die Füchse im Wald ausgesetzt hat. Ein Hauskaninchen ist auf den Menschen angewiesen, es im Wald auszusetzen bedeutet extremen Stress für das Tier - das ist Tierquälerei!“, so die Tierärztin.
Übertragung auf Wildtiere riskiert
Wenn das Kaninchen ausgesetzt worden sei, habe der Aussetzer mit dieser Aktion auch riskiert, dass sich Wildtiere mit dem Parasit infizieren, der beispielsweise auch für Rehe ansteckend ist. „So etwas ist absolut verantwortungslos und respektlos, ich bin entsetzt – gleich am Montag werde ich den Fall bei der Amtstierärztin melden und es wird Anzeige erstattet. Ich hoffe, der Verantwortliche wird gefunden!“, so die Tierärztin
Es sei wichtig, nie zu vergessen, dass auch Nutztiere Lebewesen sind und der Halter – und wenn auch nur zu Zwecken der Lebensmittelhygiene – gesundheitliche Mindeststandards einhalten müsse.
Happy End
Da die Genesung noch einige Zeit in Anspruch nehmen und weitere Tierarztbesuche erfordern wird, hat André Schreiner das Tier mit nach Hause genommen um es dort gesund zu pflegen. Danach wird für das freundliche weiße Kaninchen ein neuer, tiergerechter Platz gesucht. Damit es zumindest diesmal ein echtes Happy End gibt!
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