Bezirk Oberpullendorf
Heuer bereits 5.293 Migranten aufgegriffen
Wir haben die Flüchtlingstragödie zum Anlass genommen und mit dem Bezirkspolizeikommandant Emmerich Schedl über die aktuelle Situation im Bezirk gesprochen.
BEZIRK. "Die Aufgriffe von illegalen Migranten, speziell im Burgenland und hier im Bezirk, sind in den vergangenen Wochen und Monaten wieder stark angestiegen", so Emmerich Schedl, Bezirkspolizeikommandant. "Der Migrationsdruck ist weiterhin sehr hoch. Entspannung ist kurzfristig nicht zu erwarten." Im Vorjahr sind im Bezirk Oberpullendorf 399 Flüchtlinge aufgegriffen worden – heuer sind es, von Jänner bis einschließlich September, bereits 5293. Besonders betroffen sind die Gemeinden entlang der Grenze, teilweise auch darüber hinaus. Insbesondere betrifft es Mannersdorf, Klostermarienberg, Deutschkreutz und Nikitsch.
Große Herausforderung
Die illegale Migration und die Bekämpfung der Schlepperei stellen seit Monaten eine große Herausforderung für die Polizei dar. Der Bezirk Oberpullendorf ist schon seit längerer Zeit der am stärksten mit dieser Aufgabenbewältigung belastete Bezirk in Österreich. Die Übertrittswege und die Schlepperrouten führen schon seit längerer Zeit über den Bezirk. Die Gründe dafür liegen laut Polizei an den ungarischen Verkehrswegen.
Kontrollmaßnahmen verstärkt
"Die Schleppereien werden seit einigen Wochen immer gefährlicher", erklärt der Bezirkspolizeikommandant. "Die Schlepper haben ihre Arbeitsweisen geändert. Wurden die Migranten bis vor wenige Wochen in erster Linie auf der ungarischen Seite nahe an die Grenze gebracht und die letzten Kilometer zu Fuß über die Grenze geschickt um dann wieder irgendwo in Österreich abgeholt zu werden, nutzen die Schlepper seit einigen Wochen verstärkt in „Kastenwagen“. Diese Transporte in geschlossenen Fahrzeugen sind für die Geschleppten immens gefährlich."
Emmerich Schedl erklärt weiters: "Wir haben unsere Kontrollmaßnahmen gegen Schlepper in den letzten Monaten daher massiv verstärkt und verdichtet. Beim Transport per Klein-Lkw gehen die Kriminellen sehr professionell vor, indem sie Voraus-Fahrzeuge einsetzen, die vor Bundesheer oder Polizei warnen und so die folgenden Schlepper samt Migranten abschirmen."
13.000 Aufgriffe im Burgenland
"Mit einem Vorfall wie am 19. Oktober im Bereich Siegendorf musste leider gerechnet werden", so Schedl. "Jetzt ist es passiert. Immer wieder stoppen Bundesheer oder Polizei lebensgefährliche Schlepperfahrten mit größeren Gruppen. Seit Beginn dieses Jahres wurden rund 13.000 Flüchtlinge im Burgenland aufgegriffen. Eine solcher Vorfall war eigentlich nur mehr eine Frage der Zeit."
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