Steinberg
Randalierer (29) schlug Polizistin und schrie: "Wo ist meine Mama!"

Der Angeklagte aus dem Bezirk Oberpullendorf wurde zu bedingter Haft und Zahlung von Schmerzensgeld verurteilt. | Foto: Heigl
  • Der Angeklagte aus dem Bezirk Oberpullendorf wurde zu bedingter Haft und Zahlung von Schmerzensgeld verurteilt.
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„Wo ist meine Mama. Ich will zu meiner Mama“, schrie ein 29-jähriger (!) Verkäufer und prügelte dabei auf eine Polizistin ein. Bereits zuvor war der Mann im Auto eines Arbeitskollegen völlig ausgezuckt, wodurch der Lenker mit seinem Pkw in den Straßengraben rutschte. Vor Gericht musste sich der Burgenländer nun wegen Widerstand gegen die Staatsgewalt und Körperverletzung verantworten.

STEINBERG. „Ich kann mich an den Abend nicht mehr erinnern. Nur an das Wegfahren von der Weihnachtsfeier. Dabei habe ich gar nicht so viel Alkohol getrunken. Vielleicht waren da ja auch andere Mittel im Spiel“, meinte der Angeklagte kryptisch. „Ich bin erst richtig zu mir gekommen, als ich schon im Spital gelegen bin. Ursprünglich war ich der Meinung, dass ich einen Unfall hatte. Erst eine Kollegin aus der Firma hat mir am Telefon geschildert, was passiert ist!“

Ich hatte ein Black-out

Der ledige Vater eines minderjährigen Kindes aus dem Bezirk Oberpullendorf sagte im Saal 6 des Landesgerichts Eisenstadt weiter: „Ich habe die Polizisten offenbar nicht wahrgenommen. So bin ich doch gar nicht. Im Gegenteil. Ich bin ein normaler Familienmensch und gehe sicher nicht auf uniformierte Beamte los!“ Bezüglich der im Raum stehenden Vermutung, dass dem Beschuldigten eventuell Substanzen in seine Getränke gemischt worden sind, warf die Vorsitzende, Dr. Karin Lückl, ein: „Im Krankenhaus ist nichts von ‚Vergiftung‘ festgestellt worden!“ „Aber ich hatte ein Black-out. Keine Ahnung warum. Vom Alkohol sicher nicht!“

2 Privatpersonen fixierten den Tobenden

Im Zeugenstand schilderten dann zwei Privatpersonen, aus Oberloisdorf und Kobersdorf, dass ihnen am 4.12.2022 zu nächtlicher Stunde in Steinberg ein Pkw seitlich im Straßengraben aufgefallen ist. Zudem ein Mann, der wie ein Rumpelstilzchen herumhüpfte, teils sogar auf der Fahrbahn. Zwecks Nachschau, ob sie helfen können, stoppten die Männer und stiegen aus. Auf „Was ist los? Gehen sie von der Straße weg und kommen sie mal runter“ reagierte der Beschuldigte mit insgesamt 3 Faustschlägen. Daraufhin ergriffen die beiden Privatpersonen die Initiative, warfen den Tobenden zu Boden und fixierten ihn.

Nach "Wo ist meine Mama" schlug er zu

Bis ein Funkwagen mit Blaulicht und Sirene eintraf. „Der Angeklagte lag bei einem Waldweg. Schrie und randalierte. Er wurde von zwei unbeteiligten Personen festgehalten. Wir waren in Uniform und haben den Mann übernommen. Nach ‚Da ist die Polizei. Stopp. Hören sie auf!‘ beruhigte er sich!“, schilderte die Gruppeninspektorin den Ablauf ihres Einsatzes. „Da konnten wir normal mit ihm reden. Aber als mein Kollege mit der Leitstelle telefonierte und einen Lagebericht durchgab, schrie der Mann plötzlich ‚Wo ist meine Mama. Ich will zu meiner Mama‘, rastete aus und schlug zu!“

Polizistin durch zwei Boxhiebe verletzt

Im Moment der Überraschung versetzte der Burgenländer der Polizistin zwei wuchtige Boxhiebe. Verletzte sie an Jochbein und Schulter, ehe er wieder am Boden fixiert werden konnte. Eine alarmierte Ambulanz brachte den Randalierer schließlich in ein Spital. Nach all diesen Zeugen-Schilderungen zeigte sich der 29-Jährige zwar geständig, allerdings mit dem Hinweis: „Ich kann dazu nicht viel sagen, ich erinnere mich nicht. Ich weiß wirklich nicht, was da mit mir passiert ist!“

Bedingte Haft und Schmerzensgeld-Zahlungen

Das Urteil der Richterin: 8 Monate bedingte Haft. Zudem muss der Angeklagte 1.858,61 Euro an die Republik bezahlen, 1.258 Euro Schmerzensgeld an die Polizistin, die insgesamt 13 Tage im Krankenstand war. Und 300 Euro Schmerzensgeld an die Privatperson, die durch die drei Schläge Kopf- und Fingerverletzungen davontragen hatte. Der Schuldspruch ist nicht rechtskräftig. Es gilt die Unschuldsvermutung.

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