1,15 Millionen Euro flossen in ein modernes Sozialhaus Oberwart
Sozialhaus Burgenland wurde nach Generalsanierung in Oberwart neu eröffnet
OBERWART. Unter dem Motto „Bewährte Arbeit in neuem Design“ wurde das 1986 eröffnete Sozialhaus Burgenland am 18. April nach einer Generalsanierung offiziell wiedereröffnet. Das Sozialhaus wird vom Verein "Die Treppe" geführt, der fünf Trägervereine hat: Rettet das Kind, Rotes Kreuz, Caritas, Volkshilfe und pro mente.
„Mit 1,15 Millionen Euro wurde das Sozialhaus durch die BELIG komplett saniert. Aufgrund des desolaten Zustandes war das dringend nötig und ist eine Investition für die nächsten Jahrzehnte. Familien und Frauen mit Kindern, die in Not geraten sind, können nun wieder ihren Bedürfnissen entsprechend untergebracht werden“, freut sich Landesrätin Verena Dunst.
Anonyme Beratung
Das Sozialhaus bietet anonyme Beratung und Begleitung, sowie eine vorübergehende Wohnmöglichkeit. Künftig stehen auf 3 Etagen 10 Wohneinheiten für Frauen mit und ohne Kindern und 2 Wohneinheiten für Familien zur Verfügung. 3 Einheiten sind barrierefrei.
Die finanziellen Mittel für die Sanierung stellten Finanzlandesrat Hans-Peter Doskozil und Soziallandesrat Norbert Darabos zur Verfügung. „Mit dieser Generalsanierung hat die BELIG und das Land Burgenland einen großartigen und wichtigen Beitrag zum sozialen Leben geleistet“, sagt die Vorsitzende des Vereins „die Treppe“ Gabriele Arenberger.
Das Burgenland ist das einzige Bundesland, das ein Sozialhaus hat, welches im Sozialhilfegesetz verankert ist und somit zur Gänze vom Land subventioniert wird - das Jahresbudget beträgt knapp 378.600 Euro. „Das Sozialhaus Burgenland ist eine einmalige Institution in ganz Österreich und wäre, ohne die Unterstützung der BELIG nicht mehr möglich gewesen. Nun haben wir ein barrierefreies und in allen Bereichen der Technik entsprechendes Haus, in dem wir den Menschen, welche in soziale Notlagen geraten sind, Wohn- und Betreuungsmöglichkeiten bieten können“, betonte Arenberger.
Acht Monate Umbau
Innerhalb von gerade acht Monaten ist es gelungen, das gesamt Haus von innen und außen zu sanieren. Dazu bedurfte es eines wahren Kraftaktes- auch der Betreuerinnen: „Es wurden alle Wohneinheiten erneuert, und in jedem Stockwerk gibt es eine barrierefreie Wohneinheit. Mittels eines Aufzuges sind alle Etagen des Sozialhauses barrierefrei zu erreichen. Man kann sagen, dass wir eine Wohnsituation geschaffen haben, in dem sich die Frauen mit ihren Kindern und die Familien wirklich wohl fühlen. Dadurch sind auch die Arbeitsbedingungen unserer Betreuerinnen um ein Vielfaches besser geworden“, informiert Arenberger.
"Es war Überzeugungsarbeit nötig, aber für uns klar, dass eine grundlegende Sanierung absolut notwendig war. Es wurde alles erneuert - vom Keller bis zum Dach, neue Räumlichkeiten geschaffen, eine moderne Heizung und Technik installiert. Auch in die Gebäudehülle wurde investiert. Baustart war am 13. März 2017, die Fertigstellung im Oktober soweit abgeschlossen. Im November erfolgte die Rückübersiedlung. Das Haus hat nun rund 800 Quadratmeter Nutzfläche und sehr moderne Räumlichkeiten", fasst Anton Grosinger, BELIG zusammen.
Für die Zeit der Generalsanierung war das Sozialhaus in Räumlichkeiten des Roten Kreuzes untergebracht.
Fünf Mitarbeiterinnen
Im Sozialhaus sind derzeit fünf Mitarbeiterinnen beschäftigt, insgesamt sind es im Burgenland elf. Das Sozialhaus bietet eine neue Wohnmöglichkeit, telefonische Beratung rund um die Uhr, Beratung und Begleitung, Stärkung der Ressourcen und Autonomie, Abklärung der finanziellen Situation, Unterstützung bei Arbeits- und Wohnungssuche, sozialpädagogische Unterstützung im Lebensalltag und auch Kinderbezugsarbeit.
Landesrätin Verena Dunst: „Nur wenn alle an einem Strang ziehen sind große Dinge möglich. Das Land hat die Mittel zur Verfügung gestellt, die BELIG hat die Sanierung umgesetzt und sowohl Mitarbeiterinnen als auch die ehrenamtlichen Vorstandsmitglieder haben Unglaubliches geleistet und keine Mühen gescheut, um einerseits den Betrieb während der Umbauphase aufrecht zu halten und andererseits die neuen Räumlichkeiten zu gestalten. Das Sozialhaus ist absolut notwendig, denn es gibt hier Menschen, die uns brauchen, die, wenn sie von Zuhause weg müssen, auch ein wenig Lebensqualität verdient haben. Die haben sie hier nun.“
Sozialhaus Burgenland
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.