SOS Kinderdorf Pinkafeld
Corona-Bilanz zum Tag der Familie am 15. Mai

Zehn Kinder verbrachten zwei Wochen auf einer Hütte.
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SOS-Kinderdorf alarmiert zum "Tag der Familie": Familien brauchen jetzt dringend mehr Aufmerksamkeit und bessere Rahmenbedingungen.

PINKAFELD. Am 15. Mai ist Tag der Familie. SOS-Kinderdorf nimmt den Tag zum Anlass, um die Aufmerksamkeit auf die Familien zu richten, die in der Corona-Krise mit besonderen Herausforderungen konfrontiert waren und auch weiterhin sein werden.
„Natürlich ist der Muttertag ein besonderer Tag. Wir möchten aber in diesem Jahr den Fokus auf den Tag der Familie richten. Jede Familie müsste einen großen Blumenstrauß erhalten! Was sie geleistet haben, wie geduldig und umsichtig alle waren, kann nicht genug hervorgehoben werden!“ sagt Marek Zeliska, SOS-Kinderdorfleiter Burgenland.

Viele Familien unter Druck

Schon vor der Corona-Krise fühlten sich einer von SOS-Kinderdorf beauftragten Studie zufolge 88% der Familien unter Druck. Die Nachbeben von Corona werden jedoch die Familienwelt noch lange beschäftigen, vor allem die Familien, die bereits geschwächt in die Krise gegangen sind.
„Nicht alle Familien konnten Heimunterricht und Homeoffice gut bewältigen. Fehlende Technik, beengte Wohnverhältnisse, Existenzangst, finanzielle Belastungen, fehlende Perspektiven, das alles lässt eine Familie ganz schnell zerbrechen“, warnt Zeliska. SOS-Kinderdorf appelliert an die Politik, Familien in Hinblick auf die Vereinbarkeit von Erwerbs- und Betreuungsarbeit, die Bekämpfung von Kinderarmut besser zu unterstützen. Auch Möglichkeiten zur Erholung, vor allem unter den diesjährigen Einschränkungen, sollten dringend mitgedacht werden.

SOS-Kinderdorfleiter Burgenland Marek Zeliska | Foto: SOS Kinderdorf
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 Heimweh, Heimunterricht und Hüttenzeit

„Auch mitten in der Coronakrise konnte durch die konsequente Einhaltung der Maßnahmen die entsprechende Betreuung aller Kinder und Jugendlichen gesichert werden. Ich bin stolz, auf unsere starke SOS-Kinderdorf Familie, darauf, wie sehr alle zusammengehalten haben. Und vor allem unseren Kindern und Jugendlichen gilt eine große Verbeugung“, so Zeliska.
Das coronabedingte Besuchsverbot der Eltern hat so manches Heimweh hervorgerufen. Digitale Kontakte wurden jedoch so gut, wie es ging ermöglicht. Auch der Heimunterricht war eine große Herausforderung, vor allem für die einzelnen Häuser im SOS-Kinderdorf mit mehreren Kindern verschiedener Altersstufen unter einem Dach.
„Durch den Heimunterricht wurde zusätzlicher Personalaufwand erforderlich, eine Neuanpasssung der Dienstpläne wurde umgesetzt, denn unser eigentlicher Alltag sieht nicht vor, dass die Kinder 24 Stunden rund um die Uhr im Haus betreut werden“, ergänzt der SOS Kinderdorf-Leiter.

Marek Zeliska: „Durch die individuelle Betreuung im vertrauten Umfeld haben manche Kinder schulisch immense Fortschritte gemacht und gehen zum Teil gestärkt und ermutigt aus der Krise.“

52 Tage unter einem Hüttendach

„Als wir mitbekamen, dass die Schulen schließen, mussten wir schnell handeln“ berichtet Anita Bürger, Pädagogische Leiterin der SOS-Kinderdorf Wohngemeinschaft Turbagasse in Pinkafeld.
Noch am selben Tag wurde eine Teambesprechung einberufen, um über die bestmögliche Betreuung der Kinder und Jugendlichen zu entscheiden.
Klar war, dass ein Weiterleben in der Wohngruppe ohne massive Einschränkungen und ohne Kontakte zur Nachbarschaft und der übrigen Ortsbevölkerung nicht möglich sein wird. „Das Ergebnis, wir bleiben für alle unter uns. Die Kinder und Jugendlichen, die nicht zu ihrer Familie können, werden so betreut, dass sie sich ohne Kontakt zu Außenstehenden möglichst frei bewegen können und gleichzeitig ihren schulischen Verpflichtungen nachkommen können. Am Samstag, 14. März, ging es los, die Gruppe von zehn Kindern brach in ein Selbstversorgerhaus auf, ausgerüstet mit Nahrungsmitteln für 14 Tage, Schulzeug, W-Lan-Box und Laptops. Das Team der Wohngruppe entschied sich dafür, dass immer zwei Sozialpädagogen für sieben bis zehn Tage am Stück die Betreuung übernehmen. So war gewährleistet, dass zwischen den Dienstzeiten genügend Zeit zur Erholung und einer eventuellen Genesung bleibt“, schildert Bürger.

Kein Hüttenkollaps

„Alle haben sich wohlgefühlt, inmitten von Wald, Wiesen, Bächen und Weiden. In der Freizeit haben wir die Umgebung erkundet, Lagerfeuer gemacht, entspannt, mit Freunden und Familie telefoniert. An den Vormittagen herrschte strikter Schulbetrieb. Es war schön, zu erleben, wie stolz die Kinder sind, wenn sie für die anderen kochen oder bei den Aufgaben behilflich sein können", so Bürger.

Anita Bürger: "Hüttenkollaps? Nein! Allen Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen hat es voll getaugt!"

"Stolz sind wir alle, dass wir durch die Auslagerung der Wohngruppe einen wichtigen Beitrag für die Gesellschaft leisten konnten, da wir den persönlichen Kontakt zu anderen Menschen so gut wie auf Null reduziert haben. In Summe waren es tatsächlich 52 Tage, die wir da draußen verbracht haben! Die Auszeit hat uns sehr gut getan, unsere Wohngruppe geht positiv geladen in den neuen Alltag nun wieder rein", meint Zeliska.

Spenden-Aufruf

SOS-Kinderdorf bittet um Spenden für die Nothilfe in der Corona-Krise.
Spendenkonto: IBAN AT 62 1600 0001 0117 3240, Kennwort: Corona www.sos-kinderdorf.at/corona
SMS-Spenden mit gewünschtem Spendenbetrag an 0676 800 7010, Kennwort: Corona

Zehn Kinder verbrachten zwei Wochen auf einer Hütte.
SOS-Kinderdorfleiter Burgenland Marek Zeliska | Foto: SOS Kinderdorf
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