Bezirke Oberwart und Güssing
Explosiver Anstieg von Fake-News durch Handy-Betrüger
ACHTUNG: Jetzt vor der Weihnachtszeit boomen kriminelle Aktivitäten im Internet und am Telefon. Daher Vorsicht vor Betrügern. Bei den Fakes geht es um angebliche Aktualisierungen von Bank-Daten, zustellbare Pakete, fehlgeschlagene Überweisungen, Guthaben-Rückzahlungen, Kautions-Tricks... Zum Schutz vor solchen Schwindeleien gibt das Bundeskriminalamt wertvolle Tipps.
BURGENLAND. Beinahe täglich trudeln derzeit auf den Handys betrügerische Nachrichten ein. Dies kann per Anruf passieren, siehe Exklusiv-Bericht über Kautionstrick-Betrüger im Bezirk Oberwart, aber auch per SMS, WhatsApp oder E-Mail. Von Kriminellen verschickt stets mit der Absicht, einen Virus auf Mobiltelefon oder Computer installieren zu können, um unter anderem an Bank-Daten zu kommen. Oder aber um die „Opfer“ zu Geld-Überweisungen zu animieren.
Paket "zuruckgestellt"
Sonntag, den 10.12, gegen 16 Uhr, ging auch beim Autor eine Fake-SMS-Nachricht ein. Mit einem falschen Absender eines Postdienstes: „Ihr Paket wurde zuruckgestellt, da auf dem Paket eine Hausnummer fehlt. Bitte aktualisieren Sie die Lieferinformationen: ...“ Abgesehen vom Schreibfehler im Wort „zuruckgestellt“ war das nur eine von vielen ähnlichen Botschaften, die vermehrt in den letzten Tagen angekommen sind. Wichtig: auf keinen Fall auf mitgelieferte Links klicken. Häufig sind „Schwindel-Nachrichten“ schon allein daran zu erkennen, dass es in den Texten zu Rechtschreibfehlern kommt, wie auch in einigen nachfolgenden Beispielen ersichtlich.
"Hallo Papa, Ich habe neues Handy..."
Bei zahlreichen Personen in den Bezirken Oberwart und Güssing tauchten weitere Betrugs-Nachrichten auf. Unter anderem bei einem 83-jährigen Pensionisten aus Stegersbach: „Hallo Papa, Ich habe ein neues Handy und Nummer. Schick mir bitte eine Nachricht auf WhatssApp. über diesen Link ... Danke und LG“! Kurz darauf kam eine Nachricht, angeblich von einer Bank, wie der Absender vermuten lassen würde: „Ihr Zugriff läuft am 20.12. ab. Sie autorisieren Ihren Zugriff über unsere Website zu verwenden: ... !“ Ehe von einem anderen vermeintlichen Geldinstitut erschien: „Ihre TAN-Verfahren muss umgehend aktualisiert werden. Hierfür zur Website: ... !“
Pakete und Bankdaten
Was den rüstigen Pensionisten zur Feststellung veranlasste: „Ich bin zwar alt, aber nicht blöd. Niemals würde ich auf so eine Betrugsmasche hereinfallen! Auffällig ist, dass sich diese Nachrichten jetzt vor Weihnachten häufen!“ Bei einer Kemeterin, 46, gingen mehrmals hintereinander SMS ein mit: „Es wurden 2/2 Zustellversuche unternommen. Bestätigen Sie Ihre Angaben, sonst wird Ihr Artikel zurückgesendet: ... “ Gefolgt von: „Ihre Registrierung für der Bank Security App läuft am 18.12.2023 ab. Hier erneuern: ... !“ Auch dieser Südburgenländerin kosteten die inzwischen zahlreichen Betrugsversuche nur ein müdes Lächeln: „Nervig dieser Schwachsinn. Niemals auf so was klicken, sondern gleich löschen!“
Banken werden nicht müde immer wieder darauf hinzuweisen, dass sie über SMS oder per E-Mail solche Nachrichten niemals an ihre Kunden verschicken würden. Jüngst meldeten burgenländische Pensionisten-Organisation, dass Mitglieder solche Nachrichten erhalten haben: „Es gibt ein Sicherheitsupdate für Ihr Tan-Verfahren. Führen Sie die Aktualisierung jetzt durch. Andernfalls wird es deaktiviert: ...!“
Kriminelle nützen aber auch noch andere Möglichkeiten, wie etwa Kleinanzeigen-Plattformen. Dort geben sie sich als Kaufinteressenten aus und verlangen eine E-Mail-Adresse. Kurz darauf folgen Nachrichten mit Fake-Links, die zur „Verifizierung Ihres Kontos“ oder zu „Test-Transaktionen“ führen sollen.
Fake-Online-Shops
Generell warnt die Plattform „Watchlist Internet“ aktuell vor betrügerischen Online-Shops, ganz besonders aber Nutzer eines Bezahlsystems. Denn am Telefon behauptet eine elektronische Stimme, dass eine geleistete Paypal-Zahlung nicht funktioniert hat und man deshalb eine Taste drücken soll. „Auf keinen Fall, sondern sofort auflegen“, rät ein Experte. Ebenso zum sofortigen Beenden solcher Anrufe rät die Polizei, die auch empfiehlt, bei Nachrichten unbekannter oder kryptischer Absender keine Aktion zu setzen, wie etwa Rückrufen oder auf Links zu klicken.
Infos vom Bundeskriminalamt
Umfassende und hilfreiche Informationen zum Thema „Betrug verhindern“ gibt das Bundeskriminalamt. Aufgelistet sind auf der Internetseite vom Bundesministerium für Inneres „Anlagebetrug, Ausspähen von Daten, Bestellbetrug, Vorauszahlungsbetrug wie etwa bei Love Scam, Inkasso-Betrug, Gewinnversprechen, Enkel- oder Neffenbetrug, Notfall-E-Mail“ und noch einige mehr. Auch zum Thema „Polizistentrick“ sind Tipps abrufbar, teils sogar mit eigenen Foldern. Details auf: https://www.bundeskriminalamt.at/202/Betrug_verhindern/start.aspx
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