Gemeinsam gesund alt werden im Bezirk Oberwart
So nennt sich ein Projekt, das Menschen über 60 mehr in die soziale Gemeinschaft integrieren soll.
Acht Gemeinden aus dem Bezirk arbeiten mit der FH Pinkafeld, der Volkshilfe und dem Hilfswerk zusammen. Gemeinsam mit der Zielgruppe werden Aktivitäten geplant, mit denen ältere Menschen wieder mehr an Gemeindeaktivitäten teilhaben sollen. Das kann eine gemeinsame Walkinggruppe, ein Bastel- oder Gymnastikkurs, Hilfe bei täglichen Besorgungen bis hin zur Einsetzung als Leihoma und -opa sein.
Die Vorteile sind klar
Dieses Projekt verbessert die Lebensqualität, Unabhängigkeit und Selbstständigkeit und wirkt der Isolation entgegen. "Gerade wenn ein älterer Mensch eine Bezugsperson verliert, fällt es oft schwer, neuen Anschluss zu finden", sagt Bürgermeister Georg Rosner. Es gewinnen aber auch die jüngere Menschen und Kinder. Bringt man alle zusammen, kann man gegenseitig voneinander lernen und Eltern können entlastet werden.
Die Zeiten ändern sich
Früher lebten die Menschen meist in Mehrgenerationenhaushalten. Da konnte man sich gegenseitig unterstützen und jeder hatte seinen Platz. Heute bricht durch die Kleinfamilien der soziale Zusammenhalt auseinander. Prof. Gollner von der Fachhochschule Pinkafeld sieht in der sozialen Isolation den größten gesundheitlichen Risikofaktor. Mehr noch als Übergewicht, Diabetes und Bluthochdruck. Gerade im Bezirk Oberwart ist der Anteil an älteren Menschen besonders hoch.
Projekt in der Praxis
Zunächst werden gemeinsam mit den Betroffenen gewünschte Maßnahmen entwickelt und in den Gemeinden umgesetzt. Außerdem soll ein Netzwerk aufgebaut werden, das verschiedene Organisationen verbindet. Die Projekte sind vielschichtig. Es geht um die einfache Bedürfnisbefriedigung, besonders für Menschen mit eingeschränkter Mobilität. Aber auch die Anbietung von Computer- und Handykursen kann dazu beitragen, die Menschen besser einzugliedern. "Ebenso wurde die Idee des Senior Agents geschaffen, wo Menschen ab 61 Jahren andere ältere oder benachteiligte Menschen bei der Erledigung ihrer Alltagsaktivitäten wie Arztbesuchen oder Einkäufen unterstützen", so Thomas Eminger, Geschäftsführer der Volkshilfe Burgenland.
Mit Partnern zusammenarbeiten
Die Einbindung der Volkshilfe und des Hilfswerks liegt auf der Hand. Diese Sozialeinrichtungen bringen den Zugang und das Wissen über sozial benachteiligte Personen mit. Sie wissen genau, wie man Menschen zum Wohl der Gesundheit in Gemeinden, Stadtteilen und Siedlungen zusammenbringt. Und der Fond Gesundheit Österreich sorgt für das nötige Kleingeld. "Diese Kooperation stellt sicher, dass gemeinsam gelernt wird, die vorhandenen Ressourcen optimal genutzt werden und neues Wissen angesammelt wird", sagt Projektleiterin Magdalena Thaller. Die Volkshilfe sorgt für die Umsetzung in den Gemeinden Bernstein, Rechnitz, Wolfau, Pinkafeld und das Hilfswerk in Oberschützen, Bad Tatzmannsdorf, Oberwart und Litzelsdorf.
Die Gemeinden haben bereits Initiativen gestartet
Bürgermeister Georg Rosner hat bereits tolle Ideen gesammelt. In Oberwart gibt es bereits vier Einrichtungen für betreubares Wohnen. Es gibt Vereine wie den Seniorenbund oder die Osteoporosegruppe. Diese richten regelmäßig Veranstaltungen aus. Der Bürgermeister informiert die Zielgruppe mit einer Postwurfwendung und bietet so die Möglichkeit für ältere Menschen dort wieder Kontakte zu knüpfen.
Bürgermeisterin Renate Habetler baut verstärkt auf die Zusammenführung von Jung und Alt. Hier werden Schulprojekte gestartet werden. Außerdem gibt es bereits seit 2008 eine Walkinggruppe, die drei Mal pro Woche den Planetenwanderweg begeht. Hier müssten lediglich jüngere Menschen dazu bewogen werden mitzumaschieren - frei nach dem Motto "Walken und Talken".
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